Jetzt spenden
Action against Life Patents in Germany
© Paul Langrock / Zenit / Greenpeace

Ultimatum an Embryonen-Patentinhaber

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das Patent DE 19756864 ist schon seit 1999 in Professor Brüstles Besitz. Praktisch unbemerkt von der Öffentlichkeit erteilte das Deutsche Patentamt damals dem Bonner Stammzellforscher das Recht, menschliche Embryonen zu klonen und Zellen geklonter Embryonen wirtschaftlich zu verwerten.

Als Patentinhaber verfügt Brüstle in Deutschland über ein Monopol: Er entscheidet, wer außer ihm hierzulande Embryonen zur Stammzellengewinnung züchten darf, und er setzt die Lizenzgebühr dafür fest.

Seit 1998 läuft zudem sein Patentantrag auf die Verwertungsrechte bei der Weltpatentorganisation in Genf (WIPO). Kommt der Antrag durch, so gilt Brüstles Monopol in mehr als 100 weiteren Staaten, darunter auch Staaten, für die das Europäische Patentamt (EPAt) zuständig ist.

Greenpeace-Patentexperte Christoph Then spricht vom Ausverkauf des Menschen. Das Patent beruht in weiten Teilen darauf, menschliche Embryonen aus wirtschaftlichen Gründen zu erzeugen und zu zerstören. Es unterhöhlt die ethischen Grenzen und leistet damit der Kommerzialisierung des menschlichen Körpers insgesamt Vorschub.

Im Februar 2003 hat Greenpeace erstmals nachdrücklich gegen die Erteilung durch das Deutsche Patentamt protestiert. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, oberste Aufsichtsinstanz über das Patentrecht, lehnte es aber ausdrücklich ab, rechtliche Schritte gegen das Patent einzuleiten und sich für die Einhaltung ethischer und rechtlicher Grenzen einzusetzen.

Greenpeace zog aus der Weigerung der Ministerin die Konsequenzen und beauftragte ein Münchner Anwaltsbüro mit der Erstellung einer Klageschrift. Das Dokument wurde dem Stammzellforscher am Donnerstag zugeleitet. Greenpeace fordert ihn darin auf, bis Ende Februar auf sein Patent zu verzichten.

Sollte Professor Brüstle sich nicht zum Verzicht bereit erklären, wird es zu einem gerichtlichen Verfahren vor dem Bundespatentamt in München kommen - dem ersten dieser Art und damit einem Präzedenzfall. Gegenstand der Klage wäre die Verletzung ethischer Grenzen insbesondere im Zusammenhang mit dem Embryonenschutzgesetz.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/sos-tierwohl

SOS Tierwohl!

SOS Tierwohl! Bundesernährungsminister Alois Rainer (CSU) ist gerade dabei, viele Tierwohl-Fortschritte abzuschaffen. Bitte setz dich gegen diese Billigfleisch-Politik ein und unterzeichne die Petition

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Pigs in Factory Farming in Germany

Mehr zum Thema

Gemüse und Obst in Deutschland

Erwartungen an die Agrarpolitik

Folgt auf drei verlorene Ampel-Jahre eine Agrarpolitik mit den Konzepten von gestern, bedroht das die Zukunft der Landwirtschaft. Umfrage zeigt: Politik sollte Verbraucher:innen mehr im Blick haben.

mehr erfahren über Erwartungen an die Agrarpolitik
Gewinnerin Friederike

Bastelwettbewerb von Greenpeace und GEOLINO

Kühe gehören auf die Weide! Zu diesem Thema haben über 150 Kinder Klappkarten selbst gestaltet und gebastelt. Die Einsendungen sind so großartig, dass es uns total schwer gefallen ist, drei Gewinner:innen auszuwählen. Darum zeigen wir euch hier auch noch ein paar weitere tolle Bastelarbeiten.

mehr erfahren über Bastelwettbewerb von Greenpeace und GEOLINO
Traktor mit Schild auf der Straße: "Ampel-Irrsinn nicht auf dem Rücken der Bauern".

Es geht um mehr als Agrardiesel: Wohin die Proteste der Bäuer:innen führen

Trecker rollen durchs Land – nicht nur in Deutschland. Die Politik reagiert auf die Proteste und streicht Umweltschutzauflagen. Interview zu den Demos und einer Umverteilung von Geldern.

mehr erfahren über Es geht um mehr als Agrardiesel: Wohin die Proteste der Bäuer:innen führen
Treckerdemo, ein Trecker schert aus - auf der Frontschaufel ein Schild: Wir denken in Generationen für unsere Kinder!

„Es fehlt ein Masterplan für die Landwirtschaft“

Interview mit Landwirt und Agrarblogger Bernhard Barkmann über die Demonstrationen der Bäuer:innen, die Gefahr von rechts und fehlende Zukunftsvisionen für den Sektor.

mehr erfahren über „Es fehlt ein Masterplan für die Landwirtschaft“
Björn Scherhorn klettert über ein Gatter im Laufstall mit Kühen

Die Bio-Rocker

Landwirt Björn Scherhorn wollte schon aufgeben. Doch dann hat er neu angefangen. Seitdem geht es allen besser: den Kühen, dem Boden, der Umwelt und ihm und seiner Familie.

mehr erfahren über Die Bio-Rocker
Protest Against Food in Fuel in Berlin

Wie sich die Agrarindustrie in der Krise bereichert

Die größten Agrarkonzerne der Welt haben seit 2020 mehr Milliardengewinne gemacht als es bräuchte, um die Grundbedürfnisse der Ärmsten der Welt zu decken.

mehr erfahren über Wie sich die Agrarindustrie in der Krise bereichert