Skip to main content
Jetzt spenden
Stop Keystone
Ian Willms / Boreal Collective / Greenpeace

US-Präsident Obama stoppt das umstrittene Keystone XL-Projekt

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Blockadia, wie die Kristallisationspunkte des fossilen Widerstands bei Naomi Klein heißen, wäre deutlich kleiner ohne Keystone XL. Diese knapp 2000 Kilometer lange Pipeline sollte einmal quer durch Nordamerika reichen, von den apokalyptischen Teersand-Feldern Kanadas bis zu den Ölraffinerien am Golf von Mexiko. Seit Jahren plant die Ölindustrie diese Riesenröhre und seit Jahren wächst der Widerstand der Bevölkerung dagegen. Farmer, Familien, Indigene, Klima- und Umweltschützer: Sie alle sind gegen Keystone XL auf die Straße gegangen, haben Blockadia größer und größer werden lassen – und sind jetzt gehört worden. Am Freitag kündigte US-Präsident Obama den Stopp der Pipeline an. Zum einen diene das Rohr nicht den nationalen Interessen, so die Begründung des Präsidenten. Zum anderen untergrabe es „die US-Führerschaft im Kampf gegen den Klimawandel“.

Unüberhörbares Signal vor Paris

Diesen patriotischen Schlenker muss man nicht teilen, doch bleibt die Entscheidung ein unüberhörbares Signal für die UN-Klimakonferenz, die in drei Wochen in Paris beginnt. Übersetzt heißt dieses Signal: Das Zeitalter der fossilen Energien neigt sich dem Ende. Öl wird darin ebenso wie Kohle und langfristig auch Gas keinen Platz mehr haben. Schon bei der Ölgewinnung aus Teersänden entstehen weit mehr Treibhausgase als bei gewöhnlichen Bohrungen, bei der späteren Verbrennung des Öls sowieso. Eine katastrophale Klimabilanz, die sich Obama vor Paris aus gutem Grund nicht leisten will.

„Diese Nachricht zeigt die Kraft des organisierten Widerstands gegen die Mächte der fossilen Energiebranche“, sagt Annie Leonard, Chefin des amerikanischen Greenpeace-Büros, das Keystone XL seit Jahren kritisiert. „Es ist ein Sieg für Farmer und indigene Gemeinden, die auf der Strecke der Pipeline leben, für Familien, die im Schatten von Raffinerien leiden, aber auch für Menschen in aller Welt, die schon heute unter Stürmen, Hitzewellen und Überflutungen leiden, die der Klimawandel häufiger werden lässt.“

Wissenschaftlich ist längst klar: Es ist die Verbrennung fossiler Energien, die den Klimawandel befeuert, der uns schon jetzt einen Temperaturanstieg von knapp 1 Grad mit immer deutlicher werdenden Folgen beschert hat. Entsprechend rasch muss diese Verbrennung reduziert werden, um den Klimawandel zumindest noch in halbwegs beherrschbaren Grenzen zu halten.

Ermittlungen gegen die Ölindustrie

Was heute für die meisten Menschen wie schlichtes Allgemeinwissen klingt, ist von der Ölindustrie lange verleugnet worden. Wie sich jetzt herausstellt: wider besseres Wissen. ExxonMobil, der größte Ölkonzern auf dem amerikanischen Kontinent, wusste schon seit 1977 um die fatalen Folgen der CO2-Emissionen für das Klima. Weil der Konzern eben diese Informationen zurück gehalten hat, hat nun der Staat New York offizielle Untersuchungen gegen Exxon eingeleitet. Dabei könnte es um hohe Schadensersatzforderungen gehen. Als die Zigarettenindustrie verklagt wurde, Rauchern die bekannten Gesundheitsfolgen ihrer Produkte zu verschweigen, zahlte Big Tobacco Hunderte Milliarden an Geschädigte.

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen

0% vom Ziel erreicht

0 haben mitgemacht

0%

Mehr zum Thema

Protest against Climate Protection Law - Berlin

Greenpeace-Kritik am Klimaschutzgesetz

  • 22.09.2023

Das Klimaschutzgesetz war die größte klimapolitische Errungenschaft der SPD. Nun hat Olaf Scholz’ Regierung es brutal zurechtgestutzt. Die angebliche Fortschrittskoalition wirft Klimaschutz zurück.

mehr erfahren
Banner Protest on the Zugspitze

Protest an schmelzendem Gletscher

  • 18.09.2023

Die CSU-geführte Landesregierung tut zu wenig für den Klimaschutz, sagen Greenpeace-Aktivist:innen und protestieren mit einem riesigen Söder-Konterfei an der Zugspitze, einem Ort der Klimakrise.

mehr erfahren
Joinville Island Glaciers

Planetare Grenzen

  • 15.09.2023

Die Ressourcen unseres Planeten sind nahezu aufgebraucht, inzwischen gelten sechs von neun planetaren Grenzen als überschritten. Es gilt nun, schnell und kraftvoll zu handeln.

mehr erfahren
Portrait Michael Sterner

"Bayern ist mitnichten Spitzenreiter beim Klimaschutz"

  • 10.08.2023

Bayern muss seine Emissionen innerhalb von nur neun Jahren halbieren, um die eigenen Klimaschutzziele einzuhalten. Unmöglich? Nein! So kann es klappen. Ein Interview.

mehr erfahren
Mädchen und Mann mit vote4me Logo vor Regenbogen aus bunten Zetteln

Greenpeace lädt mit #Vote4Me zum Dialog zwischen den Generationen

  • 23.07.2023

Dich bewegt die Klimakrise, aber Opa sagt, es gibt dringendere Themen? Sprich jetzt mit deiner Familie über deine Zukunftswünsch und die Landtagswahl in Bayern. Wir helfen dir mit unseren Dialogkarten.

mehr erfahren
Niedrigwasser am Rhein

Umwelttip Juli

  • 19.06.2023

Trockenheit und Dürre

mehr erfahren