Jetzt spenden
Protest bei SPD Konferenz in Potsdam gegen Kohlekurs, Januar 2012
Mike Schmidt / Greenpeace

Platzecks Braunkohle blockiert die Energiewende

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Bei ihrer Klausurtagung im Potsdamer Inselhotel Hermannswerder erwartete die Spitzenpolitiker der SPD eine Überraschung. Greenpeace-Aktivisten hatten das mitgebracht, was die brandenburgische Regierung offenbar so gerne um sich hat: Braunkohle. Mit einem Banner mit der Aufschrift Liebe SPD, Platzecks Braunkohle blockiert die Energiewende stellten die Aktivisten klar, was sie vom Kurs der Regierung halten.

Brandenburg würde enorm von Erneuerbaren profitieren

Die rot-rote Landesregierung hält in ihrem aktuellen Entwurf der Energiestrategie 2030 weiterhin an Braunkohle fest, dem schädlichsten aller Energieträger. Der derzeitige Entwurf der Energiestrategie führt in eine klimapolitische Sackgasse, sagt Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters. Es ist ein Irrglaube, dass es im Jahr 2030 eine europäische CO2-Infrastruktur geben wird und in Brandenburg weiter Braunkohle verbrannt werden kann wie bisher. Ministerpräsident Platzeck schadet seinem Land, wenn er die Vorteile durch den Ausstieg aus der Braunkohle weiterhin ignoriert.

Dass es auch anders gehen würde, zeigte jüngst eine Greenpeace-Studie. Sie besagt, dass die Zahl der Arbeitsplätze von heute 11.500 auf mehr als 19.000 Beschäftigte im Jahr 2030 steigen kann - wenn Brandenburg die Erneuerbaren Energien massiv ausbaut. In der Braunkohle geht die Landesregierung dagegen von nur 6.000 Beschäftigen in 2030 aus. Zudem können durch den Ausbau regenerativer Energien auch die Steuereinnahmen massiv anwachsen.

Transparenz in Brandenburg: Fehlanzeige

Der Öffentlichkeit bleiben weniger als zwei Wochen, um bis zum 7. Februar Stellung zum aktuellen Entwurf der Energiestrategie 2030 zu nehmen. Aus Sicht von Greenpeace ist dieser Zeitraum viel zu kurz. Hinzu kommt, dass Ministerpräsident Platzeck Grundlagenstudien erst auf Druck von Bürgern und Umweltverbänden nach und nach offenlegt.

Greenpeace fordert den Ministerpräsidenten auf, die Frist für eine Stellungnahme auf sechs Wochen zu verlängern, sobald alle Studien vollständig einsehbar sind. Es ist scheinheilig, den Betroffenen das Recht zur Stellungnahme einzuräumen, wenn nicht alle Daten von Anfang an zugänglich sind und kaum Zeit für eine umfassende Bewertung gegeben wird, so Peters.

Greenpeace fordert von Ministerpräsident Platzeck eine mutige und zukunftsweisende Energiestrategie. Er muss den Ausstieg aus der Braunkohle jetzt schrittweise einleiten und bis 2030 umsetzen. Die brandenburgische Landesregierung muss den geplanten Kraftwerksneubau am Standort Jänschwalde verhindern und die Planverfahren für neue Braunkohle-Tagebaue in Welzow-Süd und Jänschwalde-Nord einstellen.

Autorin: Marissa Erbrich

  • Protest mit brennendem CO2 Zeichen in Brandenburg gegen Kohle SPD, Januar 2012

    Symbol gegen Kohlekraft

    Überspringe die Bildergalerie
  • Protest bei SPD Konferenz in Potsam gegen Platzecks Kohlekurs im Januar 2012

    Aktion bei SPD Konferenz

    Überspringe die Bildergalerie
  • Protest bei SPD Konferenz in Potsam gegen Platzecks Kohlekurs im Januar 2012

    Protest bei SPD Konferenz

    Überspringe die Bildergalerie
  • Protest bei SPD Konferenz in Potsam gegen Platzecks Kohlekurs im Januar 2012

    Protest bei SPD Konferenz

    Überspringe die Bildergalerie
  • Protest bei SPD Konferenz in Potsam gegen Platzecks Kohlekurs im Januar 2012

    Protest bei SPD Konferenz

    Überspringe die Bildergalerie
  • Protest bei SPD Konferenz in Potsam gegen Platzecks Kohlekurs im Januar 2012

    Protest bei SPD Konferenz

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Protest at CCS Trade Fair in Hamburg

Kohlendioxid-Endlager bald auch in Bayern?

Der Bundestag hat die Speicherung von Kohlendioxid, genannt CCS, erlaubt. In Bayern sucht Wirtschaftsminister Aiwanger bereits nach Endlagern für CO2.

mehr erfahren über Kohlendioxid-Endlager bald auch in Bayern?
Protest at CCS trade fair in Hamburg

CCS: Mythen und Fakten

Nun leider doch: Die Bundesregierung beschließt, CO2 im Meer zu versenken. Doch CCS ist keine Lösung – aktuelle Studien beleuchten die Risiken der CO2-Verpressung und bewerten den Gesetzentwurf.

mehr erfahren über CCS: Mythen und Fakten
Greenpeace-Aktivisten protestieren mit projizierten Sprüchen am neuen Kohlekraftwerk von Vattenfall in Moorburg, Hamburg.

Kraftwerk Moorburg: Klimazerstörung made in Hamburg

Zu groß, zu schmutzig, zu spät: Mit Moorburg geht ein Kohlekraftwerk ans Netz, das heute niemand mehr braucht. Dahinter steckt eine bewusste Täuschung.

mehr erfahren über Kraftwerk Moorburg: Klimazerstörung made in Hamburg
Braunkohlekraftwerk Lippendorf: Kühltürme und Schornsteine mit Rauch, davor Bagger im Braunkohletagebau

Bilanz-Bluffs bei der Leag

Die Lausitzer Kohlegruben der Leag zu renaturieren, wird Milliarden kosten. Das Unternehmen des Multimilliardärs Daniel Křetínský legt viel zu wenig Geld zurück. Wälzt er die Kosten auf den Osten ab?

mehr erfahren über Bilanz-Bluffs bei der Leag
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath

Lützerath, wie weiter?

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren über Lützerath, wie weiter?
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath

Lützerath-Räumung

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren über Lützerath-Räumung