Jetzt spenden
RWE coal power plant Niederaussem im Januar 2010
Paul Langrock / Zenit / Greenpeace

Indirekte Förderungen verschlingen Milliarden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

In die Studie von FÖS wurden auch Vergünstigungen miteinbezogen, die die Bundesregierung in ihrer Rechnung außen vor läßt. Dabei handelt es sich unter anderem um spezielle Steuervergünstigungen, zum Beispiel bei der Energiesteuer, und budgetunabhängige Regelungen, wie die kostenlose Zuteilung von CO2-Zertifikaten. Hinzu kommen Absatzhilfen für heimische Steinkohle und weitere direkte Finanzhilfen. Beispielsweise wird die Forschung im Bereich Kraftwerkstechnik und CO2-Abscheidung in Kohlekraftwerken gefördert. Die Unternehmen sind außerdem von Förderabgaben und Wasserentnahmeentgelten auf Landesebene befreit. Diese indirekten Förderungen fallen gesetzlich nicht unter den Begriff Subvention, obwohl sie den Unternehmen klare Vorteile bieten.

Die Bundesregierung kürzt drastisch beim Klimaschutz, aber umweltschädliche Energieträger werden immer noch massiv subventioniert. Das macht keinen Sinn, sagt Anike Peters, Energie-Expertin von Greenpeace. Die Regierung darf den Klimakiller Kohle nicht länger bevorzugen. Sie muss den Weg für Erneuerbare Energien freimachen. Sonst zahlen wir alle doppelt - für falsche Subventionen und für Klimaschäden.

Braunkohle, der bei weitem klimaschädlichste aller Energieträger, genoss von 1950 bis 2008 finanzielle Vorteile in Höhe von etwa 101 Milliarden Euro. Und das obwohl Braunkohle offiziell ein subventionsfreier Energieträger sein sollte. Besonders die Zahlen für Braunkohle zeigen, wie in der Energiepolitik getrickst wird. Von Null auf 101 Milliarden Euro - das muss beendet werden, sagt Anike Peters.

Allein die heute bekannten künftigen Subventionen für Steinkohle belaufen sich bereits auf über 28 Milliarden Euro. Hinzu kommen Vergünstigungen für Braunkohle und Investitionszuschüsse für neue Kraftwerke. Am 6. und 7. Juni will die Bundesregierung eines der größten Sparpakete der bundesdeutschen Geschichte beschließen. Bei den Sparplänen fordert Greenpeace von der Regierung, die Subventionen für Kohle nicht nur aus energiepolitischen Gründen zu beenden. Denn die Bundesregierung hat den Beschluss des G20-Gipfels von Pittsburgh, September 2009, bislang nicht umgesetzt. Danach sollen alle Subventionen für fossile Energieträger auslaufen.

Autorin: Lena Weitz

Klimaschutz: Plan B 2050 - Energiekonzept für Deutschland (Kurzfassung)

Klimaschutz: Plan B 2050 - Energiekonzept für Deutschland (Kurzfassung)

Anzahl Seiten: 16

Dateigröße: 787.13 KB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Protest at CCS Trade Fair in Hamburg

Kohlendioxid-Endlager bald auch in Bayern?

Der Bundestag hat die Speicherung von Kohlendioxid, genannt CCS, erlaubt. In Bayern sucht Wirtschaftsminister Aiwanger bereits nach Endlagern für CO2.

mehr erfahren über Kohlendioxid-Endlager bald auch in Bayern?
Protest at CCS trade fair in Hamburg

CCS: Mythen und Fakten

Nun leider doch: Die Bundesregierung beschließt, CO2 im Meer zu versenken. Doch CCS ist keine Lösung – aktuelle Studien beleuchten die Risiken der CO2-Verpressung und bewerten den Gesetzentwurf.

mehr erfahren über CCS: Mythen und Fakten
Greenpeace-Aktivisten protestieren mit projizierten Sprüchen am neuen Kohlekraftwerk von Vattenfall in Moorburg, Hamburg.

Kraftwerk Moorburg: Klimazerstörung made in Hamburg

Zu groß, zu schmutzig, zu spät: Mit Moorburg geht ein Kohlekraftwerk ans Netz, das heute niemand mehr braucht. Dahinter steckt eine bewusste Täuschung.

mehr erfahren über Kraftwerk Moorburg: Klimazerstörung made in Hamburg
Braunkohlekraftwerk Lippendorf: Kühltürme und Schornsteine mit Rauch, davor Bagger im Braunkohletagebau

Bilanz-Bluffs bei der Leag

Die Lausitzer Kohlegruben der Leag zu renaturieren, wird Milliarden kosten. Das Unternehmen des Multimilliardärs Daniel Křetínský legt viel zu wenig Geld zurück. Wälzt er die Kosten auf den Osten ab?

mehr erfahren über Bilanz-Bluffs bei der Leag
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath

Lützerath, wie weiter?

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren über Lützerath, wie weiter?
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath

Lützerath-Räumung

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren über Lützerath-Räumung