Jetzt spenden
Greenpeace Aktivisten protestieren mit einem überdimensional großen Würfel vor dem Bundeskanzleramt, 01.04.2014
Gordon Welters / Greenpeace

Greenpeace analysiert die Ergebnisse des Energiegipfels: Gewinner sind Großindustrie und Energiekonzerne

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Energiepolitik von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bleibt unsozial und undemokratisch. Eine Senkung der Stromkosten für Haushaltskunden zeichnet sich derzeit nicht ab. Dabei erklärte die Bundesregierung bereits zu Amtsantritt eine Reform des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) für notwendig, um die steigenden Strompreise zu senken. Der Zusammenhang zwischen dem Neubau von Wind- oder Photovoltaik-Anlagen und dem Anstieg der Stromkosten ist minimal. Dennoch war dies die zentrale Stoßrichtung von Wirtschaftsminister Gabriel. Kostensenkende Maßnahmen - wie eine Begrenzung der Industrieprivilegien – die die Haushalte entlasten würden, wurden nicht einmal angedacht. Die von der EU-Kommission massiv kritisierten Ausnahmeregelungen für die stromintensive Industrie sollen weiter beibehalten werden.

Auch künftig werden Privathaushalte auf selbst produzierten und verbrauchten Strom die EEG-Umlage zahlen müssen, während Großindustrie sowie Kohle- und Atomindustrie davon befreit werden.

Durchgesetzt hat sich die Bundesregierung darüber hinaus mit ihrem Ziel, die Erneuerbaren auszubremsen und die Ausbaumenge zu begrenzen. Auch wenn das sogenannte Repowering – alte, schwächere Anlagen durch neue, leistungsstärkere zu ersetzen – nicht unter den Ausbaudeckel fällt. Der Kompromiss mit den Bundesländern sichert allerdings einen Ausbau von Windenergie in den windstarken Gebieten im Norden, der den Raten der letzten Jahre entspricht.

Der Windausbau im Süden soll nun künftig wieder verstärkt möglich sein, allerdings wird es Bürgern und Energiegenossenschaften noch immer schwer gemacht, ausreichend rentabel zu investieren. Bei der Photovoltaik hingegen bleiben strenge Zubau-Obergrenzen bestehen, die den weiteren Ausbau der Sonnenenergie gerade im sonnenreichen Süden behindern.

Schließlich soll die bisher stattfindende breite Beteiligung der Bürger und Energiegenossenschaften an der Energiewende zugunsten der großen Energiekonzerne erschwert werden. Mit ihrer Reform des Ökostrom-Gesetzes zementiert die Bundesregierung also die Markt- und Systemstrukturen der Kohle- und Atomindustrie gegenüber den dezentralen Strukturen einer Bürger-Energiewende.

  • Greenpeace-Aktivisten protestieren friedlich vor dem Bundeskanzleramt, 01.04.2014

    Nicht aufgeben!

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Anlage für grünen Wasserstoff

Grüner Wasserstoff: nicht zum Heizen

Wasserstoff aus erneuerbarer Energie ist kein Allheilmittel in der Klimakrise – sondern eine knappe Ressource, die gezielt eingesetzt werden muss. Beim Heizen ist er nicht sinnvoll, so eine Studie.

mehr erfahren über Grüner Wasserstoff: nicht zum Heizen
Ein Schaufelradbagger steht in einer Tagebaugrube.

Wer zahlt für die Rekultivierung?

Die Leag trennt Gewinne von Braunkohle-Altlasten – ein Milliardenrisiko für Steuerzahlende, bestätigt eine Analyse von Greenpeace. Umweltverbände klagen darum gegen die Umstrukturierung des Konzerns.

mehr erfahren über Wer zahlt für die Rekultivierung?
Mira Jäger schaut aus dem Fenster, links im Bild eine Wärmepumpe

Ratgeber Wärmepumpe

Wärmepumpen sind die umweltfreundlichen Heizungen der Zukunft: Sie funktionieren ohne Öl oder Gas, und bei der Nutzung entsteht kein CO2. Ein Erfahrungsbericht.

mehr erfahren über Ratgeber Wärmepumpe
Windpark bei Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern

Windkraft

Windkraft – zweitliebste Energieform in Deutschland. Sie spielt beim grundlegenden Umbau der deutschen Energieversorgung sowohl an Land als auch auf dem Meer eine herausragende Rolle.

mehr erfahren über Windkraft
Licht fällt aus einem Dachfenster

Wärmewende

Auch Gebäudewärme muss schnell klimaneutral erzeugt werden, wollen wir die Klimaziele schaffen und unabhängig vom Import fossiler Energien werden. Eine Wärmewende muss her, und Greenpeace sagt, wie.

mehr erfahren über Wärmewende
Windpark at Haarberg

Wie viele Windräder gibt es in Bayern?

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren über Wie viele Windräder gibt es in Bayern?