Jetzt spenden
26.5.2014: Greenpeace-Aktivisten protestieren auch auf dem Dach der Linken-Zentrale in Berlin gegen deren widersprüchliche Kohlepolitik
Ruben Neugebauer / Greenpeace

Die Braunkohle-Front

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Politiker der drei großen Parteien SPD, CDU und die Linke stehen nahezu geschlossen hinter der Kohle: Ein Brandenburger SPD-Bundestagsabgeordneter, der sechsstellige Summen für Vattenfall-Ämter kassiert und auf Bundesebene unverblümt für die Braunkohle lobbyiert. Eine linke Umweltministerin, die erst wissenschaftlich bestätigen lässt, dass weitere Tagebaue überflüssig sind, in der entscheidenden Abstimmung dann aber brav mit ihren SPD-Kollegen für einen Neuaufschluss stimmt. Ein CDU-Spitzenkandidat der weitere Tagebaue und damit die Verstromung klimaschädlicher Braunkohle bis Mitte des Jahrhunderts „notwendig“ nennt. Nein, es ist nicht leicht in Brandenburgs drei großen Parteien jemanden zu finden, der offen für einen mittelfristigen Braunkohleausstieg eintritt.

Dabei will eine Mehrheit der Menschen in Brandenburg genau das. Befragt, ob sie einen schnellen (bis 2020), einen mittelfristigen (bis 2030) oder gar keinen Abschied von der Braunkohle fordern, antworteten 79 Prozent der Befragen, bis spätestens 2030 aussteigen zu wollen. So das Ergebnis einer repräsentativen Emnid-Umfrage.

Der hohe Anteil der Gegner ist verständlich. Die Argumente gegen eine Nutzung von Braunkohle leuchten ein: Kein fossiler Energieträger produziert mehr klimaschädliches CO2. Kaum einer zeitigt vergleichbar gravierende Umweltschäden. Die Tagebaue lassen Flüsse und Seen verockern und übersäuern. Die Kohlekraftwerke stoßen nicht nur Unmengen CO2 sondern auch hochgiftige Schadstoffe wie Quecksilber aus. Zudem rauben die riesigen Kohlegruben Hunderten von Menschen die Heimat. Belegen Studien dann noch, dass Deutschland über die 2030er Jahre hinaus keine weitere Braunkohle für seine Energieversorgung mehr braucht, dann fragen sich viele Menschen zu Recht, weshalb die Politik so unbeirrt an der Braunkohle festhält.

Mit einem Brandenburg-Spezial liefert Greenpeace‘ Schwarzbuch Kohle dazu eine Erklärung: Es sind gewachsene Seilschaften und rücksichtslose Machtinteressen, die viele Politiker zu Braunkohle-Advokaten werden ließen. Die Methodik dieses Spezials hält sich an jene des bundesweiten Schwarzbuchs Kohle, das Greenpeace 2013 veröffentlicht hat.

Schwarzbuch Kohle, Deutschland

Schwarzbuch Kohle, Deutschland

26 | DIN A4

1.43 MB

Herunterladen
Datum

Mehr zum Thema

Windpark at Haarberg
  • 17.07.2024

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren
Sonnenblume und Windmühle in der Nähe von Wismar in Brandenburg.
  • 04.07.2024

Wie finde ich den richtigen Stromanbieter? Diese Frage stellen sich viele. Denn Stromgewinnung aus fossiler Energie schädigt das Klima und die Umwelt.

mehr erfahren
Aktive protestieren mit Windrädern gegen zu wenig Windkraftausbau in Bayern
  • 29.08.2023

Klimaneutralität bis 2040 – das hat sich die bayerische Landesregierung auf die Fahne geschrieben. Passiert ist bisher viel zu wenig, deshalb hijacken Greenpeace-Aktive ihre Fahne jetzt.

mehr erfahren
Flutwohnung Berlin, zerstörter Küchenschrank
  • 19.07.2023

Während die Politik lang und breit über Klimaschutz debattiert, zeigen Greenpeace-Aktive mit einer Flut-Installation, was Klimakrise in Deutschland bedeutet. Erst in Berlin, und nun in Hamburg.

mehr erfahren
Renewable Energy Farm in Germany
  • 05.07.2023

Die Energiewende könnte Bayern günstigen und klimafreundlichen Strom bringen und den Wirtschaftsstandort sichern. Doch seit Jahren arbeitet die Staatsregierung gegen den Ausbau der Windkraft.

mehr erfahren
Windpark bei Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern
  • 04.04.2023

Windkraft – zweitliebste Energieform in Deutschland. Sie spielt beim grundlegenden Umbau der deutschen Energieversorgung sowohl an Land als auch auf dem Meer eine herausragende Rolle.

mehr erfahren