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Paul Langrock/AGENTUR ZENIT

BDI-Studie zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen

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Endlich haben auch die Chefetagen der deutschen Industrie verstanden, dass sie bei der Bekämpfung des Klimawandels die Hauptrolle spielen, sagt Greenpeace-Energieexperte Jörg Feddern. Die aktuelle Studie "Kosten und Potenziale der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland" des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) zeigt es: Deutschland kann rund 25 Prozent des Ausstoßes von Treibhausgasen ohne wirtschaftliche Nachteile einsparen. Doch der Blick aufs Geld allein reicht nicht.

Leider betrachtet die Studie CO2-Reduktionsziele nur unter Kostenaspekten. Dabei favorisiert sie längere Laufzeiten für Atomkraftwerke und eine weitere Nutzung der klimaschädlichen Braun- und Steinkohle. Unnötig und vollkommen falsch. Schon im März 2007 hat Greenpeace mit Klimaschutz: Plan B gezeigt, wie unser Klima nachhaltig und kosteneffizient zu retten ist.

Die Autoren der BDI-Studie vernachlässigen den massiven Ausbau aller Erneuerbaren Energien, die Einsparpotenziale im Energiesektor und den Ersatz von Stein- und Braunkohle durch den effizientesten fossilen Energieträger Gas. Das ist die Handschrift der Energiewirtschaft innerhalb des BDI, so Feddern.

Die Greenpeace-Studie Klimaschutz: Plan B belegt hingegen, dass der Ausstieg aus der Atomenergie kein Hindernis für den Klimaschutz und für das 40-Prozent-Ziel ist. Sie betont einen Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und energiesparender Technologien. Bis 2020 muss der Anteil der KWK an der Stromerzeugung verdreifacht werden. Ein Atomausstieg bis 2015 würde als Innovationsmotor für solche Technologien wirken. Damit würde Klimaschutz billiger und wirksamer.

Erfolgreicher Klimaschutz braucht schnelles und entschiedenes Engagement. Die von Wissenschaftlern vorgegebenen Reduktionsziele sind keine Option sondern ein Muss, wollen wir die schlimmsten Folgen des Klimawandels verhindern. Und deren volkswirtschaftliche Kosten könnten sich allein für Deutschland auf 800 Milliarden Euro summieren. Deshalb müssen wir bis 2020 den Ausstoß von Treibhausgasen um 40 Prozent reduzieren - ohne Wenn und Aber, sagt Feddern weiter.

Auch muss die Energieeffizienz im Straßenverkehr drastisch gesteigert werden. Der Flottenverbrauch liegt heute bei durchschnittlich 7,7 Litern auf 100 Kilometern, laut Klimaschutz: Plan B dürfte er bis 2020 nur noch bei 4,5 Liter auf 100 Kilometer liegen. Genauso muss Biomasse ausgebaut werden. Allerdings darf diese dann nicht als Tankfüllung missbraucht, sondern muss für die Wärmeerzeugung gebraucht werden.

Fedderns Resümee: Zu Recht fordert die Studie klare politische Rahmenbedingungen, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Die können im Sinne des Klimaschutzes aber nur heißen: keine neuen Braunkohlekraftwerke, Energieeffizienz steigern und Erneuerbare Energien ausbauen.

Nationales Energiekonzept bis 2020

Nationales Energiekonzept bis 2020

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