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Ein Greenpeace Taucher entnimmt Proben an einer Abwasserleitung der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield, Mai 1998
Gavin Newman / Greenpeace

Sellafield - ein schleichendes Tschornobyl

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Noch immer leben mehr als eine Million Menschen in dem strahlenverseuchten Gebiet um Tschornobyl. Die Kinder leiden unter Immunschwäche, Missbildungen oder Schilddrüsenkrebs. Bisher unbekannte Krebsarten treten immer häufiger auf. Pilze, Waldbeeren, Nüsse und auch Wild sind bis heute radioaktiv belastet. Es ist, als seien über Tschornobyl 200 Atombomben abgeworfen worden.

Vergleichbar viele langlebige radioaktive Substanzen hat seit ihrer Inbetriebnahme vor rund fünfzig Jahren die Atomanlage in Sellafield freigesetzt. Die radioaktive Belastung entsteht hauptsächlich dadurch, dass aus der Atomanlage pro Tag rund neun Millionen Liter radioaktive Abwässer in die Irische See eingeleitet werden. Sellafield ist das schleichende Tschornobyl.

Sellafield ist eine ebenso gravierende Umweltkatastrophe wie Tschornobyl - nur eben nicht auf einen Schlag, sondern Tag für Tag größer werdend. Dass dabei Menschen geschädigt werden, nehmen die Betreiber deutscher Atomanlagen in Kauf.

Greenpeace-Messungen von 1998 ergaben, dass Bodenproben aus der Umgebung der Atomanlage Sellafield vergleichbar radioaktiv verseucht sind wie in der 30-Kilometer-Sperrzone um den Katastrophenreaktor von Tschornobyl. Kinder und Jugendliche aus Sellafield erkranken zehnmal häufiger an Blutkrebs als im Landesdurchschnitt Großbritanniens. Eine Untersuchung im Auftrag des britischen Gesundheitsministeriums 1997 mit 3.300 Jugendlichen in Großbritannien und Irland ergab Spuren von Plutonium und Strontium in ihren Zähnen.

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