- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Fünf Meter lang ist der Schutzwall, den die 15 Schülerinnen und Schüler aufgebaut haben. Jeder Holzbaustein trägt die Unterschrift eines Jugendlichen oder Erwachsenen. 8000 Steine, das bedeutet 8000 Unterschriften für Abrüstung und für den generellen Verzicht auf Krieg.
Wir leben in einer modernen Welt, in der man Konflikte nicht mit Nuklearwaffen lösen kann. Diese Bomben und Raketen sind überflüssig und gehören auf den Schrott, sagt Larissa Beumer aus Berlin. Sie gehört zu den Greenpeace-Jugendlichen, die seit Anfang des Jahres in ganz Deutschland Unterschriften sammeln und damit die Aktion Völkerrecht unterstützen.
Neun Heidelberger Schulsprecher haben die Aktion 2003 anlässlich des Irak-Kriegs ins Leben gerufen. Sie ist Teil einer internationalen Jugendinitiative für den Frieden. Weltweit haben die Jugendlichen bereits 60.000 Holzklötze mit Unterschriften gesammelt.
Die Bauklötze sollen im Mai im New Yorker Central Park zu einem 200 Meter langen und einen Meter hohen Wall zusammengefügt werden. Anlass: Im New Yorker Hauptquartier der Vereinten Nationen werden Vertreter von 189 Ländern vom 2. bis 27. Mai über eine Verschärfung des Atomwaffensperrvertrags (NPT) beraten.
Der Vertrag von 1970 verbietet Staaten, die 1967 keine Atomwaffen besaßen, diese zu bauen oder zu kaufen. Im Gegenzug verpflichteten sich die Atommächte, ihre Atomwaffen schrittweise abzurüsten. Damit sollte die Gefahr eines weiteren nuklearen Wettrüstens gebändigt werden. Doch 15 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges lagern weltweit immer noch schätzungsweise 16.500 Atomsprengköpfe, davon 150 in Deutschland.
In einem offenen Brief an die Vertreter der UN-Mitgliedsstaaten mahnen die Jugendlichen: Vergessen Sie nie die Geschehnisse in Hiroshima und Nagasaki! ... Beginnen Sie die Verhandlungen 2005 in gegenseitigem Vertrauen und schließen Sie sie bis 2010 ab, so dass die beschlossenen Maßnahmen bis 2020 zur atomaren Abrüstung auf allen Ebenen führen können ... . Den Brief erhielt am Montag auch Staatssekretärin Kerstin Müller vom Auswärtigen Amt.
Ende April bringen die Jugendlichen die 8000 Bauklötze nach New York. Nach Abschluss der UN-Konferenz geht es von dort weiter nach Hiroshima und Nagasaki. Dort wird der große Schutzwall für das Völkerrecht an die Hunderttausende Opfer der Atombombenabwürfe vom August 1945 erinnern.