Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Genau in diesem Moment fuhr die mit US-amerikanischen Flaggen geschmückte Stretch-Limousine über die Brücke Richtung Mainzer Schloss. Zudem entrollten Greenpace-Kletterer am Mainzer Hauptbahnhof in großer Höhe ein vier mal zehn Meter großes Banner mit der gleichen Botschaft.

Die Demonstranten wollen damit vor der Gefahr warnen, dass die USA mit der einseitigen Durchsetzung ihrer Interessen die neuen Verhandlungen über den Atomwaffensperrvertrag zum Scheitern bringen und ein neues atomares Wettrüsten anheizen könnte.

Die Sicherheitspolitik von Bush ist scheinheilig, sagt Greenpeace-Abrüstungsexperte Wolfgang Lohbeck vor Ort. Er brandmarkt Staaten, die sich trotz des Sperrvertrags Atomwaffen beschaffen. Dabei verschweigt er den Kern des weltweiten Sicherheitsproblems - die fehlende Abrüstung der Atommächte.

Lohbeck weiter: Auch die USA haben sich in dem Vertrag verpflichtet ihre Atomwaffen zu verringern, lehnen dies aber inzwischen ab. Dies ist ein Spiel mit der nuklearen Katastrophe. Angesichts dieser Gefahr sind die im Mai in New York beginnenden Verhandlungen über den Atomwaffensperrvertrag von außerordentlicher Bedeutung.

Mit ihrer Weigerung, ihr Atomwaffenarsenal abzurüsten, brechen die USA den Atomwaffensperrvertrag (Vertrag zur Verhinderung und Verbreitung von Atomwaffen, Non Proliferation Treaty, NPT). Darin haben sich im Jahr 1970 Staaten ohne Atomwaffen verpflichtet, auf diese zu verzichten. Die offiziellen fünf Atommächte USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China hingegen sollen ihre Arsenale schrittweise abbauen.

Doch die Realität sieht anders aus, macht Lohbeck deutlich. Inzwischen werden einseitig die so genannten Schurkenstaaten der Weiterverbreitung oder Beschaffung von Atomwaffen bezichtigt und geraten ins Fadenkreuz von Kriegsszenarien. Die Verpflichtungen der USA und der anderen Atommächte spielen keine Rolle mehr.

Das Beispiel Nordkorea zeigt, dass die aggressive Politik der Bush-Regierung die Weiterverbreitung geradezu anheizt: Wer keine Atomwaffen hat, wird angegriffen, wer noch keine hat, wird mit Krieg bedroht. Nur wer sie hat, wird verschont. Das ist die unverantwortliche Botschaft der USA an atomare Schwellenländer, erklärt Lohbeck.

Jetzt mitmachen

Du willst dich aktiv für das Thema Frieden einsetzen?

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Themengruppe Frieden und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Frieden

Themengruppe auf

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin

Mehr zum Thema

Bündnis Demokratie verteidigen
  • 24.04.2024

Um demokratiefeindliche Kräfte zu stoppen, ist die Europawahl am 9.6.2024 entscheidend. Greenpeace engagiert sich, um Menschen zur Wahl zu mobilisieren. Ohne Demokratie kein Umweltschutz und Frieden!

mehr erfahren
In blau und gelb gekleidete Greenpeace-Aktive heben ein Windrad bei der Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine 2022 in Lugano
  • 11.04.2024

Die Ukraine kann ihren Energiebedarf nur mit Wind und Sonne auf einem Bruchteil der Landesfläche decken. Eine neue Greenpeace-Studie zeigt das enorme Potenzial auf.

mehr erfahren
Ukrainische Flagge vor Solardach
  • 28.03.2024

Greenpeace wappnet ukrainische Schulen und Kliniken gegen Stromausfälle infolge russischer Angriffe. Zwei der aus Deutschland finanzierten Solaranlagen sind bereits in Betrieb.

mehr erfahren
Projektion am Reichstag: Protest gegen deutsche Atombomben in Berlin

Der Ukrainekrieg macht auch Angst vor Atombomben. Doch in welchem Radius würde ein Atombombenabwurf über der Ukraine welche Zerstörung anrichten? Kleine Übersicht über häufig gestellte Fragen.

mehr erfahren
Ostermarsch 2023 in Büchel
  • 18.03.2024

Für den Frieden auf die Straße gehen, das machen Menschen seit über 60 Jahren. Nicht nur zu Kriegszeiten. Doch im Moment sind die Ostermärsche wichtiger denn je.

mehr erfahren
Projektion gegen den Krieg auf russische Botschaft
  • 24.02.2024

Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine erlebte die Welt einen einschneidenden Umbruch. Nun jährt sich der Einmarsch zum zweiten Mal.

mehr erfahren