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Die giftigen Stoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie schwer abbaubar sind und sich in Umwelt und Körper anreichern. Sie werden inzwischen in so vielen Alltagsgegenständen eingesetzt, dass man sie im Regenwasser, Hausstaub und sogar im Blut des Menschen nachweisen kann.

Nach ausführlichen Gesprächen mit Greenpeace haben einige der weltweit operierenden Unternehmen zugesagt, zukünftig bei der Herstellung ihrer Produkte auf den Einsatz besonders schädlicher Chemikalien zu verzichten. Für sie sollen harmlosere Ersatzstoffe eingesetzt werden.

Wir begrüßen die Anstrengungen dieser Marken-Hersteller", sagt Iza Kruszewska, Chemieexpertin bei Greenpeace International. Zeigen sie doch, dass weniger gefährliche Alternativen einfach zu bekommen und zu verwenden sind. Damit wird auch deutlich, dass der Einsatz der gefährlilchen Chemikalien in ihren Produkten nicht notwendig ist.

Wichtige Produkte werden ausgespart

Der Sportartikel-Hersteller Puma sowie der Handyproduzent Nokia folgen dem Beispiel des Elektrounternehmens Samsung. Sie haben sich dazu verpflichtet, in einigen ihrer Produkte keine gefährlichen Chemikalien mehr zu verwenden. Puma streicht die Gifte bei der Herstellung von Sportschuhen und Parfüm. Nokia will keine bromierten Flammschutzmittel und kein PVC mehr einsetzen.

Auch andere Markenfirmen können sich nicht durchringen, vollständig auf die gefährlichen Chemikalien zu verzichten. Trotz der bekannten Schäden an Umwelt und Gesundheit, die durch die die Giftstoffe verursacht werden. So haben sich Adidas und Unilever (Pflegeprodukte) ebenfalls nur teilweise zum Verzicht von Chemiegiften bereit erklärt. Und sie sparen wichtige Produkte aus oder beschränken sich trotz des weltweiten Handels nur auf einzelne Regionen der Erde.

Reform der EU-Chemiepolitik dringend nötig

Jede Maßnahme gefährliche Chemikalien durch weniger gefährliche Substanzen zu ersetzen ist begrüßenswert. Doch sind viele der freiwilligen Verzichtserklärungen der Unternehmen unzureichend. Die Wirtschaft neigt dazu, lediglich das umzusetzen, was ihnen Gesetze vorschreiben. Und das ist viel zu wenig.

Das scheint langsam auch der Politik zu dämmern. In der EU wird gegenwärtig ein neues Regelwerk für Chemikalien diskutiert: REACH (Registration, Evaluation, Authorisation of Chemicals). Die wenigen positiven Unternehmensbeispiele zeigen, dass es möglich ist, harmlosere Alternativen zu den gefährlichen Chemiegiften zu finden, sagt Nadia Haiama-Neurohr von der Greenpeace-Europa-Unit. Aber solange die meisten Firmen weiterhin die gefährlichen Substanzen einsetzen und die Tatsache, dass man diese im Blut findet, macht eine Reform der EU-Chemiepolitik um so dringender. Das neue Regelwerk muss unbedingt festschreiben, dass gefährliche Substanzen durch harmlosere ersetzt werden müssen. Doch davon ist in den Entwürfen zum Gesetzestext bislang nichts zu finden.

Weitere Informationen zum Thema gibt es auf den Webseiten von Greenpeace International und Greenpeace England.(mir)

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