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Aus dem Report "Chemie für Gipfelstürmer", Oktober 2013
Thomas Einberger / Greenpeace

Greenpeace sucht das Gespräch mit der Outdoor-Branche

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Auf der Sportartikelmesse ISPO werden neuste Trends vorgestellt. Beim Umweltschutz besteht jedoch weiter Nachholbedarf; besonders in der sonst so naturverbundenen Outdoor-Branche.

2.500 Aussteller aus rund 50 Ländern kommen jedes Jahr auf der weltgrößten Outdoor und Sport Multisegment Messe in München zusammen. Auf über 100.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind alle großen Marken vertreten. Der Normalverbraucher hat keinen Zutritt, denn die Messe gilt nur Ausstellern, Importeuren und Händlern.

Greenpeace nutzte einmal mehr die Gelegenheit, um mit Outdoor-Ausstattern vor Ort zusprechen. Die Outdoor-Branche pflegt ihr Image mit schönen Bildern von verschneiten Bergen und unberührter Natur. Doch um ihre Regenjacken, Schuhe und Hosen wetterfest zu machen, verwenden die Hersteller umweltschädliche Substanzen wie per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC).

„Einige Hersteller reagierten sehr positiv und haben bereits gute Erfahrungen mit Alternativen gemacht“, berichtet Manfred Santen, Chemieexperte von Greenpeace. “Andere wiederum sagen, dass die PFC-Alternativen für hohe Ansprüche nicht gut genug sind. Die meisten Marken differenzieren jetzt ihr Angebot und bieten für geringere Anforderungen bereits PFC-freie Kleidung an oder sie sind dabei, für die nächste Saison etwas zu entwickeln.“

Fabrikarbeiterin in der Provinz Guangdong
© Lu Guang / Greenpeace

Wie umweltfreundlich ist die Textilindustrie?

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Während die Modeindustrie auf dem Weg zu giftfreier Produktion weit vorangekommen ist, verschärft sie mit ungebremster Massenproduktion die Klimakrise, so ein Greenpeace-Report.

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Die Industrie weicht auf andere gefährliche Substanzen aus

Die wasser- und schmutzabweisende Wirkung der modischen Outdoor-Kleidung wird nach wie vor überwiegend mit Fluorchemie erzielt. Diese per- und polyfluorierten Chemikalien sind teilweise hochtoxisch. Einige Substanzen wie Perfluoroktansäure (PFOA) und andere sogenannte langkettige PFC werden deshalb bereits nicht mehr verwendet.

Die Industrie setzt nunmehr auf kürzerkettige Chemikalien, die aber genauso schwer abbaubar sind. Sie sind häufig nicht ganz so toxisch wie PFOA, aber alles andere als verträglich mit unberührter Natur. „Das Ausweichen auf diese kürzerkettigen PFC ist keine umweltfreundliche Alternative. Sie sind mobiler, flüchtiger und schon jetzt überall auf der Welt nachzuweisen,“ so Santen. „Die Zukunft liegt in der PFC-freien Technologie.“

Das deutsche Umweltbundesamt (UBA) hat inzwischen einige dieser kürzerkettigen PFC als sehr bedenklich eingestuft. Nach Auskunft des UBA werden sie in gefährliche Substanzen wie PFHxA abgebaut, außerdem sind die vorhandenen wissenschaftlichen Daten unzureichend. Das heißt, es werden Stoffe in großem Stil eingesetzt, von denen niemand wirklich weiß, wie schädlich sie sind.

Lichtblick auf der ISPO

Erfreulicherweise fanden sich auf der ISPO eine ganze Reihe von Firmen ein, die PFC gar nicht mehr einsetzen - und trotzdem kommen ihre Käufer beim Regenguss trocken nach Hause. Für viele der Anforderungen an die Outdoor-Bekleidung gibt es inzwischen gut funktionierende Alternativen zu diesen Chemikalien. Outdoor-Hersteller mit PFC-freier Kleidung im Angebot sind zum Beispiel Fjallraven (SE), Pyua (DE), Radys (CH) und Paramo (UK).

Greenpeace fordert die Outdoor-Industrie auf, konkrete Ausstiegsziele für PFC festzulegen und fluorfreie Alternativen weiterzuentwickeln. 

Vogel über Müllberg

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