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Waldbrand, davor ein Mensch
© Aggelos Barai / Greenpeace

Waldbrände: Ursachen und Folgen

Sommer 2025: Südeuropa brennt, von den Vulkanhängen Italiens bis zu den Wäldern Frankreichs. Doch die internationale Klimapolitik tritt weiter auf der Stelle.

Eingekesselt von Flammen, an den Rauchschwaden erstickt: Dieses Schicksal hat eine Frau in Frankreich ereilt. Und einen Mann in Griechenland. Sie waren von den Waldbränden überrascht worden und hatten es nicht mehr geschafft, ihre Häuser rechtzeitig zu verlassen. 

Die Brände waren Anfang August 2025 ausgebrochen und hatten sich rasch ausgebreitet. Es handelte sich um den größten Flächenbrand Frankreichs seit Jahrzehnten – ein Feuer, das ganze Landstriche in Südfrankreich nahe Bordeaux verwüstete, Häuser als Ruinen zurückließ und dutzende Leute verletzte. 

In Griechenland wurde die Situation zwar schnell unter Kontrolle gebracht,  die Landschaft ist jedoch von Trockenheit und heftigen Winden ausgedörrt. 

Und in Italien hat der Vesuv gebrannt. Aber nicht aufgrund eines Ausbruchs. Tagelang hat sich ein gewaltiger Brand durch die Hänge des Vulkans gefressen, hat Pinienwälder, Naturschutzgebiete und Weinberge verschlungen. Eine kilometerlange Feuerfront hat Rauchwolken über Neapel und Pompeji getrieben, während Hunderte Einsatzkräfte verzweifelt gegen Flammen und Wind ankämpften.

Es war ein Sommer im Jahr 2025, in dem Südeuropa und dessen Urlaubsregionen unter Rekordtemperaturen und ausgedörrte Böden ächzen – Folgen der menschengemachten Klimakrise.

Doch nicht nur Europa hat mit Wetter-Extremen und extremer Trockenheit zu kämpfen: Der Iran befindet sich aktuell in der schlimmsten Dürrekrise seit 50 Jahren. Flüsse und Stauseen trocknen aus, die Wasserreserven gehen zur Neige und in den Hyrkanischen Wäldern, die zu den UNESCO-Weltkulturerben zählen, brennt es. Diese Laub-Gebirgswälder existieren bis zu 50 Millionen Jahre und sind letzte Überbleibsel uralter Wälder, die einst große Teile der nördlichen Breiten bedeckten. Heute erstrecken sie sich vom Iran entlang des Kaspischen Meeres bis nach Aserbaidschan. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche seltene und bedrohte Pflanzen- und Tierarten, darunter der persische Leopard, der eurasische Luchs, Braunbären und verschiedene Wolfsarten. Außerdem weisen sie einen hohen Anteil seltener und endemischer Baumarten auf. Die ältesten Bäume sind 300 bis 400 Jahre alt, einige möglicherweise sogar bis zu 500 Jahren. Durch den Waldbrand, der bisher nicht unter Kontrolle ist, sind diese Ökosysteme bedroht.

 

Waldbrandgefahr in Deutschland

Auch wenn der Juli zumindest bei uns mal wieder etwas verregnet war, steckt Deutschland nach einem der wärmsten Frühjahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erneut in einer Phase extremer Trockenheit. In vielen Regionen fiel in der ersten Jahreshälfte kaum nennenswerter Regen, laut Dürremonitor herrscht besonders im Osten und Südwesten des Landes teils extreme Dürre. In BrandenburgSachsen und Thüringen etwa rückten Feuerwehrkräfte bereits mehrfach zu Großbränden aus. Die Zahl der Tage mit hoher Waldbrandgefahr hat sich in Teilen Deutschlands im Vergleich zu den 1960er Jahren verdoppelt, in einzelnen Jahren gar vervierfacht.  

Dabei kommt die Trockenheit nicht überraschend: Laut dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) befindet sich Deutschland seit mittlerweile fünf Jahren in einer „außergewöhnlichen Dürrephase“. Die Wälder leiden massiv – laut der Waldzustandserhebung 2024 weist nur jeder fünfte Baum noch eine intakte Krone auf. Die Klimakrise zeigt längst spürbare Folgen, doch die politische Reaktion in Deutschland und Europa bleibt zögerlich. Während Extremwetterereignisse zunehmen, fehlt es weiterhin an konsequenter Naturschutz- und Klimapolitik – mit fatalen Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

Umso mehr richtet sich der Blick auf die UN-Klimakonferenz COP30, die 2025 im brasilianischen Belém am Rand des Amazonasgebiets stattfinden wird. Dort müssen endlich konkrete Entscheidungen für den Wald- und Klimaschutz getroffen werden. Insbesondere braucht es einen verbindlichen globalen Aktionsplan zur Beendigung der Waldzerstörung bis 2030 –  als Schutzmaßnahme für eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde und auch als überfällige Antwort auf die wachsenden klimatischen Krisen weltweit.

Wie entstehen Waldbrände? 

Zunächst einmal: Feuer gibt es schon viel länger als die Menschheit. Entsprechend gibt es auch schon immer Ökosysteme, deren natürliche Entwicklung von wiederkehrenden Bränden beeinflusst wird. 

Aber: Die mit Abstand meisten Brände verursachen Menschen. Zu den häufigsten Brandursachen zählen Brandstiftung und Brandrodung. 

Und: Die menschengemachte Klimakrise verstärkt die Anzahl und Ausbreitung der Feuer. Durch die Kombination aus Klimakrise, intensive Forstwirtschaft und Waldbränden entsteht eine fatale Abwärtsspirale: 

Die globale Erderwärmung und die damit verbundenen häufigeren Hitzewellen und Dürreperioden führen dazu, dass Pflanzen und Böden zunehmend austrocknen. 

Außerdem schwächt die intensive Forstwirtschaft die Widerstandskraft der Wälder, weil sie unter anderem die natürliche Struktur der Wälder, die dafür sorgt, dass Wälder kühl und feucht sind, zerstört. Entstehen nun durch Menschen oder Blitzeinschläge Feuer, brennen die trockenen Wälder in kürzester Zeit lichterloh. Dies setzt große Mengen des in den Bäumen gespeicherten CO₂ frei, was den Treibhauseffekt verstärkt. Das führt zu noch höheren Temperaturen, die wiederum weitere Waldbrände begünstigen.

Von der Arktis bis in den Outback Australiens – die Waldbrandsaison beginnt als Folge dieser Abwärtsspirale durchschnittlich immer früher. 

Weltweit sind einige Regionen besonders stark von Bränden betroffen:

Amazonas-Regenwald, Brasilien

brennender Regenwald

Im Amazonas-Regenwald werden die meisten Feuer absichtlich gelegt, um neue landwirtschaftliche Flächen zu erschließen. Sei es, um dort Rinder für die Fleischproduktion halten zu können, oder Sojaplantagen für Tierfutter anzulegen. Auch Goldgräber roden die Wälder auf ihrer Suche.  Die Zahl der Feuer für Rodungen war in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen, Indigene verloren ihre Heimat, Tiere verendeten, Rauchschwaden verdunkelten die Landschaft. Die Amazonas-Region leidet seit Mitte 2023 unter einer historischen Dürre, die Flüsse austrocknen lässt. Diese Trockenheit wird durch eine Kombination von Faktoren verursacht, darunter das Wetterphänomen El Niño, die globale Klimakrise und die Abholzung des Regenwaldes. Die Dürre begünstigt Waldbrände, deren Anzahl in der brasilianischen Amazonasregion im Jahr 2024 auf den höchsten Stand seit 20 Jahren gestiegen ist.

Auch das in Brasilien gelegene Pantanal, das größte Binnenland-Feuchtgebiet der Welt, erlebte 2024 die schlimmsten Feuer seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut Brasiliens Umweltministerin Marina Silva sind diese Brände größtenteils auf menschliches Handeln zurückzuführen. Großgrundbesitzende roden die Flächen, um mehr landwirtschaftliche Flächen zu bekommen. Die anhaltende Dürre beschleunigt die Feuer, fünf Prozent des gesamten Gebiets sind bereits verbrannt. 

Arktis, Russland und Kanada

In den abgelegenen, dichten Wäldern des Polarkreises gehören durch Blitzschläge verursachte Brände zum natürlichen Ökosystem. Aber diese haben in den vergangenen Jahren rasant zugenommen: 

Im russischen Jakutien wüteten bereits im Frühling 2024 176 Wald- und Flächenbrände, rund 600.000 Hektar Wald sind betroffen. Viele Städte versanken im Qualm, der Rauch von Waldbränden verschlechterte die Luftqualität vor Ort massiv. In den kanadischen Provinzen Labrador und Neufundland mussten im Juli 2024 Tausende Menschen evakuiert werden, als die Flammen mit rund 50km pro Minute vorrückten. Im Jahr 2023 waren die Brände ganz besonders schlimm. Laut einer in Nature veröffentlichten Untersuchung verursachten sie einen CO2-Ausstoß, der größer war als jener der fossilen Quellen in Kanada.

Als Gründe für die große Ausdehnung der Brände nennt der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) der Europäischen Union die gestiegenen Temperaturen und geringe Anzahl an Niederschlägen. Die Brände in den nördlichen Breiten heizen die globale Klimakrise gleich doppelt an: Einerseits schmelzen Schnee und Eis schneller, wenn sich der Rauch dort ablagert. Andererseits setzen die Waldbrände große Mengen klimaschädliches CO2 frei.

Kalifornien, USA

Anfang 2025 brannte es einmal mehr verheerend in Kalifornien. Nach drei Wochen unaufhörlicher Feuer konnten die Behörden die Brände in Los Angeles endlich unter Kontrolle bringen. Tausende Menschen mussten zuvor ihre Häuser verlassen, das Inferno verwüstete ganze Gemeinden. Die Sachschäden gehen in die Hunderte Milliarden Dollar, mindestens 30 Menschen kamen ums Leben. Doch das Feuer war kein Zufall – es war das Ergebnis einer dramatisch veränderten Umwelt.

Während Kalifornien brannte, vollzog die US-Regierung unter Donald Trump den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen. Dabei zeigen die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte deutlich, wohin der Kurs führt: Die verbrannte Fläche in Kalifornien ist fünfmal so groß wie in den 1970er Jahren. Früher brachten die Wintermonate dringend benötigten Regen, doch im vergangenen Jahr blieb der Boden vor den Bränden ganze acht Monate lang ausgetrocknet. Dazu kamen Rekordtemperaturen, die das Land in eine einzige Zündquelle verwandelten. Während die Wissenschaft seit Jahren vor genau diesen Folgen warnt, torpediert Washington internationale Klimaschutzmaßnahmen – was perspektivisch die Lage für die Menschen an der US-Westküste weiter verschärfen wird. 

Outback, Australien

Ein Feuerwehrmann hält ein gerettetes Opossum im Arm

Ein freiwilliger Feuerwehrmann rettet ein Opossum mit Verbrennungen, das vor einem Feuer am Rand der Stadt Tumbarumba geflohen ist.

Die Buschbrände in Australien 2019/2020 waren historisch: Dutzende Menschen starben, rund eine Milliarde Tiere verendeten, die Bilder von Koalas mit versenktem Fell schockierten die Weltgemeinschaft. Auch 2024 wüteten die Brände, über 1000 Feuerwehrleute, hunderte Löschfahrzeuge und vier große Tankflugzeuge kämpften allein im Bundesstaat Victoria  gegen die Flammen. Durch die Klimakrise fängt die Waldbrand-Saison in Australien früher an, hört später auf. Sie wird immer länger, schwerwiegender und unberechenbarer. 

Mittelmeerländer

abgebrannter Wald in Griechenland

„Ihr Gewinn, unser Verlust“. Das Banner zeigt den CEO des Ölkonzerns ExxonMobil und eine Frau während des Feuers von 2021.

Auch am Mittelmeer wird es immer heißer. So erlebte beispielsweise Griechenland 2024 mit Temperaturen über 40 Grad die heißesten Juni-Tage seit Beginn der Aufzeichnungen, statt der früher üblichen rund 30 Grad. Die Regierung berichtete zudem von mehr als doppelt so viele Waldbrände im Vergleich zum Juni des Vorjahres. Auch Länder wie Italien oder Albanien werden Jahr für Jahr von zunehmend starken Hitzewellen und den damit verbundenen Waldbränden geplagt. 

Dorothea Epperlein
“Länder wie die USA, Griechenland und Australien brechen fast jedes Jahr neue traurige Waldbrand-Rekorde. Auch in Deutschland nimmt die von Waldbränden betroffene Fläche zu – befeuert durch unpassende Baumarten und intensive Forstwirtschaft. Dabei brauchen wir widerstandsfähige Wälder als Klimaverbündete. Naturnahe Forstwirtschaft mit kühlen, schattigen Laubmischwäldern und Totholz schützt vor Austrocknung und senkt das Waldbrandrisiko."

Dorothea Epperlein

Greenpeace-Waldexperting

Dorothea Epperlein
Zitat
“Länder wie die USA, Griechenland und Australien brechen fast jedes Jahr neue traurige Waldbrand-Rekorde. Auch in Deutschland nimmt die von Waldbränden betroffene Fläche zu – befeuert durch unpassende Baumarten und intensive Forstwirtschaft. Dabei brauchen wir widerstandsfähige Wälder als Klimaverbündete. Naturnahe Forstwirtschaft mit kühlen, schattigen Laubmischwäldern und Totholz schützt vor Austrocknung und senkt das Waldbrandrisiko."
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Dorothea Epperlein
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Greenpeace-Waldexperting
Kreisförmiges Bild
Aus

Wie Waldbrände entstehen - einfach erklärt

Damit ein Feuer brennt, braucht es Sauerstoff, Hitze und brennbares Material. Entzündet werden die meisten Waldbrände durch absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung. Das weitere Brandgeschehen wird stark durch das Klima und Wetter beeinflusst. So sorgen Trockenheit und starke Winde dafür, dass sich das Feuer schnell ausbreiten kann. Auch die Vegetation des Waldes ist bedeutsam für den Verlauf eines Waldbrandes. Besonders waldbrandgefährdet sind in Deutschland Nadelbaumforste. Sie trocknen schneller aus als naturnahe Wälder und bilden leicht brennbares Material. Auch die Art der Bewirtschaftung von Wäldern kann Feuer wahrscheinlicher machen. Licht geschlagene Wälder trocknen beispielsweise schneller aus.

Mehr zu den Folgen der Forstwirtschaft auf Wälder

Wie entstehen natürliche Waldbrände? 

Die wenigsten Waldbrände entstehen durch natürliche Brandursachen wie Blitzeinschläge. Es gibt auch Wälder, die an die Feuer angepasst sind und diese sogar nutzen, um sich selbst zu verjüngen. Dazu gehören zum Beispiel die Wälder im Westen der USA. Dort sorgen die Flammen dafür, dass sich die Zapfen hitzebedingt öffnen und der Samen befreit wird, wobei die Bäume selbst recht gut durch eine dicke Rinde geschützt sind und nicht ganz abbrennen. Die Asche dient außerdem als Dünger und lockert den Waldboden. Doch auch hier geraten die Brände inzwischen außer Kontrolle: Es brennt länger, heftiger und auf riesigen Flächen.

Die interaktive Karte aktualisiert sich alle zwei Stunden und wird von der internationalen Mapping-Unit von Greenpeace gepflegt. Die Daten werden öffentlich zur Verfügung gestellt, so dass alle sehr genau nachvollziehen können, wo gerade Brände sind – beispielsweise für Feuerwehr und Hilfsorganisationen, aber auch Politik und Wissenschaft. Zusätzlich zeigt eine Historie, wie häufig Brände im aktuellen Jahr und im Vergleich zum Vorjahr auftreten und was in der Region die häufigsten Ursachen sind. Auf der Karte kann in Gebiete hereingezoomt werden, oder es kann links ein Land beziehungsweise eine Region im Dropdown-Menü ausgewählt werden – standardmäßig ist dort “world” also die ganze Welt eingestellt.

Welche Folgen haben die Waldbrände? 

Durch die Waldbrände und den weltweiten Waldverlust steigen die Treibhausgasemissionen. Brandrodungen, Torfmoorbrände, Savannen-, Busch- und Steppenfeuer verursachen jährlich ca. 7,3 Milliarden Tonnen CO2 Emissionen. Das ist mehr als der globale Verkehr verursacht und entspricht etwa der Hälfte der globalen Emissionen aus der Kohleverbrennung. Außerdem können die verbrannten und stark ausgetrockneten Flächen nicht mehr so viel CO2 aus der Atmosphäre entfernen und binden wie vorher, was die globale Erderwärmung weiter begünstigt. 

Die Waldbrände heizen also massiv den Klimawandel - der inzwischen zur Klimakrise geworden ist - an, wodurch es noch wahrscheinlicher wird, dass immer größere Waldflächen brennen. Es ist ein Teufelskreis, der dringendst durchbrochen werden muss.

Fire Moratorium - Deforestation and Fire Monitoring in the Amazon
© Christian Braga / Greenpeace

Schützen Sie die Wälder der Erde mit Ihrer Spende!

Die Wälder dieser Erde sind mit ihren unzähligen Tier- und Pflanzenarten wahre Wunderwerke der Natur. Ihr Erhalt ist für uns alle überlebenswichtig. Und: Waldschutz ist immer auch gleichzeitig Klimaschutz. Bitte spenden Sie und schenken Sie unseren Wäldern den Schutz, den sie so dringend benötigen.

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Waldbrände: Alarm für die Ozonschicht! 

Eine in „Science Advances“ veröffentlichte Studie im Frühjahr 2024 warnt vor den möglichen Gefahren von Waldbränden für die Ozonschicht. Das Ozonloch über der Antarktis hat sich in den letzten Jahren teilweise geschlossen, nachdem ozonabbauenden Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) dank des bahnbrechenden Montrealer Protokolls von 1987 reduziert wurden. Die aktuelle Forschung berichtet nun aber von einer neuen potenziellen Bedrohung für die Ozonschicht: die durch Brände freigesetzten Schadstoffe wie Stickoxide und Kohlenstoffmonoxid könnten die Bildung von schützendem Ozon in der Atmosphäre stören. Diese Störung könnte die Ozonschicht schwächen, wodurch sich die UV-Strahlung, die die Erde erreicht, erhöht. Das ist gefährlich, da erhöhte UV-Strahlung das Risiko von Hautkrebs und Augenschäden erhöht sowie negative Auswirkungen auf Ökosysteme haben kann. Die zunehmenden Waldbrände stellen also eine neue Herausforderung für den fortwährenden Schutz der Ozonschicht und der menschlichen Gesundheit dar.

Ein Wald steht in Flammen
picture alliance/AA/Ozan Efeoglu

CO2, Methan und Ruß: Waldbrände beschleunigen Klimakrise

Nachricht

Feuer in Südeuropa: In den Urlaubsregionen am Mittelmeer in Italien, Griechenland und der Türkei lodern die Flammen.

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Welche Folgen haben Waldbrände für Menschen? 

Die Brände vernichten den Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten und bedrohen Menschenleben. Zudem führen die Feuer zu einer hohen Luftverschmutzung und so zu Atemwegserkrankungen. Der Rauch der Waldbrände in Kanada hat zuletzt sogar New York erreicht und dort die Luftqualität dramatisch verschlechtert. In Indonesien gefährdet die Luftverschmutzung als Folge der Waldbrände seit Jahren immer mehr Menschenleben. 

Wie können Waldbrände verhindert werden? 

Als globales Problem erfordern die Waldbrände globale Lösungen. Weil die Klimakrise ein wahrer Brandbeschleuniger ist, können Waldbrände nur durch einen konsequenten Systemwechsel gestoppt werden. Die Treibhausgasemissionen müssen deshalb radikal reduziert werden. Dafür braucht es nicht nur eine Energiewende, sondern auch den Schutz der Natur: Die Zerstörung intakter Ökosysteme muss sofort gestoppt werden, zerstörte Wälder müssen sich wieder erholen können. Brandrodungen gilt es deshalb gesetzlich zu verbieten.

Um die Ausbreitung von ungewollten Waldbränden zu verhindern, müssen Frühwarnsysteme verbessert werden. Dafür und für weitere Maßnahmen zur Feuer-Prävention müssen die Industrienationen auch international Verantwortung übernehmen. 

In Deutschland müssen in Zukunft Waldbrände verhindert werden, indem naturnahe Wälder geschützt und leicht brennbare Nadelbaumforste wie Kiefern- und Fichten-Monokulturen nicht mehr gepflanzt werden. Eine Neuausrichtung der Forstwirtschaft ist überfällig. Ziel der Bewirtschaftung von Wäldern müssen möglichst naturnahe Wälder sein. Diese können mehr Wasser speichern, sind weniger brennbar und überstehen Dürre und Hitzewellen bisher wesentlich besser. Außerdem bieten sie vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und können viel CO2 aus der Luft binden, womit sie helfen, das Klima zu schützen.

Waldbrand nahe des Flusses Manicoré im Amazon-Regenwald in Brazilien
© Christian Braga / Greenpeace

7 Tipps, um Waldbrände zu verhindern

Kurz und Knapp

Waldbrände werden in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach aufgrund der Klimakrise stark zunehmen – auch in Deutschland. 7 Tipps, wie wir alle Waldbrände verhindern können.

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Amazonas Regenwald
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Fast da! Das EU-Waldschutzgesetz

Hintergrund

Ein Gesetz soll zukünftig verhindern, dass Produkte aus Waldzerstörung in der EU auf den Markt gelangen.

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Naturnaher Wald mit jungen und alten Bäumen sowie Totholz mit Moos

Naturnahe Wälder

Hintergrund

Naturnahe Wälder können der Klima-Erwärmung besser trotzen und sind wichtig für den Artenschutz. Lesen Sie hier, was Greenpeace für die Zukunft solcher Wälder macht.

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