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Rinder grasen auf einer kürzlich abgebrannten Fläche im Regenwald in Brasilien, August 2008
Daniel Beltrá / Greenpeace

Supermärkte verzichten auf Fleisch aus Urwaldzerstörung

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Erfolg für den Amazonas-Urwald: Die drei größten Supermarktketten Brasiliens haben im Juni 2009 erklärt, kein Rindfleisch mehr aus illegal entwaldeten Gebieten des Amazonasstaates Pará zu beziehen. Damit reagierten Wal-Mart, Carrefour und Pão de Açúcar prompt auf den aktuellen Greenpeace-Report. Er deckt die zerstörerische Wirkung der brasilianischen Fleisch- und Lederindustrie auf. Jetzt sind die Lederindustrie und die Politik am Zuge.

Der Anfang Juni 2009 veröffentlichte Greenpeace-Report dokumentiert, wo Rinderprodukte aus illegaler Amazonaszerstörung landen. Die Supermärkte setzen ein klares Zeichen an die brasilianische Rinderindustrie: Verbraucher wollen keine Produkte aus Urwaldzerstörung, sagt Greenpeace-Waldexperte Tobias Riedl. Häufig verschleiern weite Transportwege die wahre Herkunft. Zu Recht fordern die brasilianischen Supermärkte von der Rinderindustrie die Einführung eines international anerkannten Herkunftsnachweises für Fleisch, der Urwaldzerstörung bei der Aufzucht der Rinder ausschließt.

Während das Fleisch überwiegend in Südamerika konsumiert wird, geht das Leder im großen Stil in den Export. Die Produktionstätten von Firmen wie Adidas, Nike, Timberland, Geox und Clarks beziehen für ihre Produkte auch solches Leder, das aus Urwaldzerstörung stammen kann. Die Schuhfirmen müssen sich an dem Vorstoß der Supermärkte ein Beispiel nehmen und sicherstellen, kein Leder aus Urwaldzerstörung zu beziehen, so Riedl.

Seit letzter Woche ermittelt auch die Staatsanwaltschaft gegen 20 Rinderfarmen und 13 Schlachthäuser wegen des Verdachts auf illegale Urwaldrodungen für Weideland. Den betroffenen Firmen drohen Strafen in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar. Zudem könnten sie zur Wiederaufforstung von 557.000 Hektar Regenwald verurteilt werden. Zugleich wurden die Lebensmittelhändler aufgefordert, kein Rindfleisch aus dieser Produktion zu vermarkten.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich der brasilianische Rindfleischexport versechsfacht. Ermöglicht wird dieses Wachstum durch die geringen Kosten für Weideland, das durch das Abholzen des Urwaldes gewonnen wird. Das geht doppelt auf Kosten des Klimas: Rund 75 Prozent der brasilianischen Treibhausgasemissionen stammen aus der Zerstörung der Wälder. Damit ist Brasilien der viertgrößte Klimaverschmutzer der Welt.

Die Urwälder des Amazonas sind wichtig für das weltweite Klima. Wissenschaftler schätzen, dass die Wälder des Amazonasgebietes 80 bis 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. Das Abholzen des Urwaldes würde dem circa 400-fachen CO2-Jahresausstoß von Deutschland entsprechen.

Damit die Urwälder künftig weltweit geschützt werden können, muss ein internationaler Urwaldfonds eingerichtet werden., sagt Riedl. Nur wenn die Industrienationen den Entwicklungsländern Geld für den Schutz ihrer Wälder und des Klimas zahlen, können die Urwälder gerettet werden. Insgesamt müssten die Industrieländer 110 Milliarden Euro jährlich für den Kampf gegen den Klimawandel bereitstellen. Für Deutschland bedeutete dies einen Anteil von sieben Milliarden Euro.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/amazonas-schuetzen

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