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Waldbrände im brasilianischen Regenwald, August 2008
Daniel Beltrá / Greenpeace

Adidas' Verzicht auf Urwaldleder

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Der Adidas-Schuh kommt nun auch nicht mehr von der Urwaldkuh: Nach Nike und Geox hat am Dienstag auch der Sportartikelhersteller Adidas bekannt gegeben, Leder aus Urwaldzerstörung abzulehnen. Die Richtlinien sind zwar weniger streng als die der anderen Konzerne, dennoch macht Adidas damit einen Schritt in die richtige Richtung.

Bisher lief bei Adidas-Schuhen das schlechte Gewissen mit. Anfang Juni 2009 hat Greenpeace den Report Slaughtering the Amazon veröffentlicht. Der Inhalt: führende Schuhhersteller - wie zum Beispiel Adidas, Nike, Geox, Clarks oder Timberland - besorgen sich ihr Leder in Brasilien bei zerstörerisch arbeitenden Lieferanten. Die Zuliefer beziehen das Leder von Schlachthäusern und Gerbereien, die den Amazonas für ihre Rinderweiden abroden.

Nike und Geox haben diesem Treiben mit einer Änderung ihrer Einkaufpolitik abgeschworen. Adidas folgt nun und will sich zukünftig auch kein Leder mehr aus Urwaldzerstörung liefern lassen.

Dies genügt jedoch nicht, wie Oliver Salge, Leiter der Waldkampagne bei Greenpeace, erläutert: Zwar begrüßt Greenpeace den Schritt von Adidas, Lederprodukte abzulehnen, die mit der Zerstörung des Regenwaldes in Verbindung gebracht werden können. Dennoch greift die neue Richtlinie in einem wichtigen Punkt zu kurz: Adidas setzt seinen Lieferanten keine Frist zur Beendigung der Urwaldzerstörung. Es ist möglich, dass Adidas immernoch Leder für Sportschuhe von Lieferanten kauft, die die Urwälder für neue Rinderweiden weiter zerstören und einfach bloß Adidas mit Rindsleder aus anderen Gebieten beliefern.

Das Land im Amazonas ist für Farmer besonders interessant. Es ist günstig und lässt sich leider viel zu einfach illegal aneignen. Mittlerweile weiden rund 40 Prozent der brasilianischen Rinder in ehemaligen Regenwaldgebieten. Und es werden immer mehr: Allein zwischen 2002 und 2006 stieg die Zahl der Tiere im Amazonas-Gebiet um 14,5 Millionen, im restlichen Teil Brasiliens dagegen nur um 6 Millionen.

Bis Juli 2008 wurden bereits 74 Millionen Hektar Regenwald komplett vernichtet. Diese knapp 20 Prozent des ursprünglichen Gebiets entsprechen der doppelten Fläche Deutschlands.

Der Missbrauch des Urwalds hat fatale Folgen: Einerseits ist das Amazonasbecken eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde. Studien zufolge leben dort mehr als 5.000 Tier- und 40.000 Pflanzenarten. Sie alle sind in Gefahr.

Auf der anderen Seite schädigt die Abholzung unser Klima nachhaltig. Schon heute ist Brasilien der viertgrößte Klimasünder weltweit. Rund 75 Prozent der brasilianischen Treibhausgasemissionen stammen aus der Zerstörung der Wälder. Insgesamt speichern die Amazonas-Regenwälder wissenschaftlich geschätzte 80 bis 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Ihre Zerstörung würde dem rund 400-fachen CO2-Jahresausstoß von Deutschland entsprechen.

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/amazonas-schuetzen

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