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Weißer Hai unterwasser (Carcharodon carcharias) im Juni 1999
Ralf Kiefner / Greenpeace

Verbot von Shark Finning: Erfolg für den Schutz der Haie

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Ein Sieg für die Meere: Der Gouverneur von Kalifornien hat ein Gesetz gegen den Verkauf, Handel, Import und das Anlanden von Haifischflossen unterschrieben. Auch die EU verbessert den Haischutz.

Beim sogenannten shark finning werden Haien die Flossen abgeschnitten und die verstümmelten Tiere einfach zurück ins Meer geworfen. Haifischflossen gelten in Asien als Delikatesse und werden sehr teuer gehandelt. Doch lebenden Haien die Flossen abzuschneiden und die Tiere wieder zurück ins Meer zu werfen, wo sie einen hilflosen Tod sterben, ist nicht nur grausam, sondern schadet auch unseren Meeren und ihren Lebensgemeinschaften, sagt Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace.

Laut wissenschaftlichen Studien sind einige Haipopulationen um mehr als 90 Prozent rückläufig. Bis zu 70 Millionen Haie geben jährlich für finning ihr Leben.

Blauhai im Wasser
shutterstock/ Tomas Kotouc

Haie kämpfen ums Überleben

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Besserer Schutz vor Finning in der EU

Die Reglementierung von Finning war in der EU schwach und lückenhaft. Zwar war es schon seit 2003 in der EU verboten. Doch fanden spanische und portugiesische Fischer immer wieder Schlupflöcher, um das Gesetz zu umgehen. Sie trennten noch an Bord der Schiffe den Haien die Flossen ab und warfen die verstümmelten Tiere meist lebendig ins Meer zurück. Dort verendeten sie qualvoll. Mit diesem Vorgehen entzogen sich die Fischer der Fangquote. Doch in einigen Monaten werden die Haie von diesem Leid befreit: Das EU-Parlament in Straßburg hat diese Praxis mehrheitlich verboten.

In Zukunft müssen Haie unversehrt an Land gebracht werden. Nur von toten Tieren dürfen die Flossen abgetrennt werden. Das ist die einzige Lösung, um einen weiteren Betrug auszuschließen. Denn nur so können Daten über gefangene Haie erfasst werden, die es Forschenden ermöglichen, Schlussfolgerungen über den Haibestand zu ziehen.

Das EU Marine Programm der PEW hat mit seiner Kampagne gegen das Finning immer das Ziel eines konsequenten Verbots verfolgt. Mit vielen Aktionen setzte es sich für den Schutz der Haie ein. Durch viel Fantasie und Hingabe haben sie es letztlich geschafft. 

Erweiterter Schutz für Haie in Kalifornien

Während das Abtrennen der Haifischflossen in Kalifornien bereits zuvor untersagt war, ist auch der Import der Haifischflossen seit dem 1. Januar 2013 verboten. Der Verkauf und Besitz ist seit dem 1. Juli 2013 strafbar. Möglich machte das ein neues Gesetz in Kalifornien.

Der Erfolg ist das Verdienst einer großen Gruppe aus Nichtregierungsorganisationen, Politiker:innen und Forschenden. Auch prominente Personen, wie Schauspieler Leonardo DiCaprio, haben das Verbot unterstützt.

Bereits im Jahr 2004 hatten mehr als 60 Länder in New Orleans einem Jagdverbot für Haie zugestimmt. Dieser Schutz für Haie im Atlantischen Ozean war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

  • Aktive befreien einen Hai im Nordatlantik

    Aktive befreien einen Mako-Hai im Nordatlantik

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  • Abgetrennte Haifischflossen auf taiwanesischem Schiff im April 2008

    Haifischflossen zu verkaufen, ist in immer mehr Ländern verboten

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  • Ozeanischer Weissspitzenhai vor der ägyptischen Küste im Juni 1999

    Dieser Weißspitzenhai zeigt, wie majestätisch die Tiere sein können

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Hintergrund Meere

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