Jetzt spenden
Der deutsche Supertrawler "Maartje Theadora" fischt vor der mauretanischen Küste
Pierre Gleizes / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die französischen Kontrolleure untersuchten, welche Fischarten gefangen wurden und überprüften die Netze des Trawlers. Offensichtlich hatte der Kapitän des Schiffes die Behörden nicht über den Wechsel der Zielarten informiert. Außerdem wurden zu kleine Netzmaschen verwendet.

Der Besitzer der Maartje Theadora muss mit der Beschlagnahmung des Fangs und einer hohen Geldstrafe rechnen. Der Wert des illegal gefangenen Fisches beträgt rund zwei Millionen Euro. Die Behörden sprechen vom größten Verstoß aller Zeiten gegen das französische Fischereirecht. Hinter dem Supertrawler steht die deutsche Doggerbank Seefischerei GmbH, die zum niederländischen Mutterkonzern Parlevliet en van der Plas gehört - welcher widerum Teil des Verbandes Pelagic Freezer Association ist.

Die Bundesregierung kann hier nicht tatenlos zusehen, es kann nicht sein, dass unter deutscher Flagge illegal Fisch im tausend Tonnen Maßstab gefangen wird, sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Die Überfischung muss endlich ein Ende haben, Fischereimonster wie die Maartje Theadora gehören abgewrackt.

Die Supertrawler-Flotte: keine Unbekannten

Die PFA schickte eines seiner Fischereimonster, die Margiris, nach Australien um dort Schwarmfische zu fangen. Nach einer erfolgreichen Greenpeace-Kampagne änderte die Australische Regierung ihr Gesetze. Auf Grund des Risikos für die Umwelt und Fischbestände wurde den Supertrawlern das Fischen dort untersagt.

Bereits Anfang des Jahres protestierten Greenpeace-Aktivisten gegen das Auslaufen der deutschen Supertrawler nach Südafrika. Als Teil der europäischen Fischereimonsterflotte machte das Schiff der afrikanischen Küstenbevölkerung die Lebensgrundlage streitig. Die Proteste erreichten ihr Ziel: Die Fangflotte wurde von der senegalesischen Regierung der heimischen Gewässer verwiesen.

Die Maartje Theadora bedroht die Bewohner der Antarktis

Die Maartje Theadora erhielt im Oktober eine Fangquote von 75.000 Tonnen antarktischen Krills. Schon im kommenden Jahr soll der Fang beginnen. Wie will die Bundesregierung garantieren, dass sich die Eigner des Schiffes in der Antarktis an die Regeln halten? fragt Maack weiter, Mit der Überfischung der Polargewässer ist das Überleben der Blau- und Buckelwale akut bedroht.

zum Weiterlesen:

Deutsche Trawler wollen in der Antarktis fischen

Australischer Schlag gegen Fischereimonster

Deutsche Krill-Fangschiffe in der Antarktis

Deutsche Krill-Fangschiffe in der Antarktis

2 | DIN A4

166.88 KB

Herunterladen

Mehr zum Thema

Probenahme auf dem Bodden im Schlauchboot
  • 03.02.2022

Wissenschaftler:innen, Behörden und Umweltschützende stehen vor einem Rätsel: Warum verendeten zu Jahresbeginn massenhaft Fische im Jasmunder Bodden?

mehr erfahren
Fischerei mit Schleppnetzen und Grundschleppnetzen

Die Meere sind fast leergefischt. Zahlreiche Fischbestände stehen vor dem Zusammenbruch. Doch die Jagd geht weiter. Mit gigantischem Aufwand dringen Fangflotten in immer entferntere Gebiete vor.

mehr erfahren
fishery sea bass

Unser Verlangen nach Fisch übersteigt die Belastungsgrenzen des marinen Ökosystems bei weitem. Die Überfischung der Meere stellt damit eine große Bedrohung für die Meeresumwelt dar.

mehr erfahren
Dorsch im Stellnetz
  • 12.10.2021

EU beschließt, die Fischerei auf Dorsch in der Ostsee einzustellen. Die Bestände sind durch jahrzehntelange Überfischung zusammengebrochen.

mehr erfahren
  • 18.09.2021

Die Fischerei im Indischen Ozean wird nicht ausreichend kontrolliert: Rund ein Drittel der untersuchten Fischpopulationen gelten bereits als überfischt.

mehr erfahren
  • 09.09.2021

Das MSC Siegel soll eigentlich nachhaltigen Fischfang garantieren. Doch es hält oft nicht, was es verspricht. Bio-Produkte oder vegetarisch ist daher Ostern die bessere Wahl.

mehr erfahren