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Auf den ersten Blick erscheint das plausibel. Die von Greenpeace veröffentlichten Daten stammen aus dem Dezember 2000. Doch eine genauere Prüfung ergibt ein ganz anderes Bild: Die Publikation von Einspanier wurde bereits im Februar/März 2000 bei einer wissenschaftlichen Zeitschrift eingereicht. Sie kann also unmöglich als eine Reaktion auf die späteren Untersuchungsergebnisse aus dem Dezember 2000 angesehen werden.
Fakt ist: Man hätte im Dezember 2000 unbedingt auf dem Hof des Landwirtes nachuntersuchen müssen. Dort wurden seit Jahren ganz massiv Gen-Pflanzen verfüttert. Es ist durchaus möglich, dass bei derartig langen Zeiträumen unter Praxisbedingungen tatsächlich Gen-Rückstände gefunden werden können, auch wenn dies in den üblichen Untersuchungen, die nur über ein bis zwei Monate laufen, nicht der Fall ist.
Tatsächlich wurden laut Einspanier die Kühe, bei denen keine Gen-Abschnitte in der Milch gefunden wurden, nur über vier Wochen mit Gen-Pflanzen gefüttert. Bei einer anderen Publikation, die ebenfalls angeführt wird, um die von Greenpeace veröffentlichten Daten zu widerlegen, und die 2003 in England durchgeführt wurde, bekamen die Kühe das Gen-Futter nur über zwei Monate.
Als Vergleich zu den Daten aus Hessen können die Ergebnisse aus England aber ohnehin nicht herangezogen werden. Die Forscher in England wußten von den Untersuchungen aus Deutschland offensichtlich gar nichts. Deswegen wurden in England auch andere Gen-Pflanzen verfüttert.
Zitierte Wissenschaftsliteratur:
- Einspanier R. et al. (2001) The fate of forage plant DNA in farm animals: a collaborative case-study investigating cattle and chicken fed recombinant plant material, Eur Food. Res. Technol, 212:129-134.
- Phipps R. H. et al, (2003) Detection of transgenic and endogenous plant DNA in rumen fluid, duodenal digesta, milk, blood and feces of lactating dairy cows, J.Dairy Sci, 86 p 4070-4078
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