
Gen-Mais: Polen zeigt, wo es langgeht
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Die polnische Regierung hat entschieden, dass alle 17 Sorten des Gen-Maises MON810 des US-Gentechnikkonzerns Monsanto verboten werden. Zugleich wandte sie sich an die anderen EU-Mitgliedsländer, Schritte einzuleiten, um den Anbau des Gen-Maises in Europa zu verhindern.
Greenpeacer hatten in den vergangenen Wochen mehrfach in Warschau gegen den möglichen Anbau von MON810 im Land protestiert. Die polnische Regierung hat eine verantwortungsbewusste Entscheidung getroffen, sagte Maciej Muskat von Greenpeace Polen. Eine Bedrohung für die biologische Vielfalt in unserem Lande ist damit gebannt. Außerdem schützt die Entscheidung polnische Bauern vor Zusatzkosten, weil ihr Mais nicht mit Gentechnik kontaminiert wird. Nun sollten andere EU-Länder dem Beispiel Polens folgen.
MON810 wurde im September 2004 in den EU-Sortenkatalog aufgenommen. Damit war der Handel EU-weit für den Gen-Mais erlaubt. Inzwischen stellte sich heraus, dass für die genmanipulierten Pflanzen kein den EU-Anforderungen entsprechender Überwachungsplan von Monsanto vorliegt. Außerdem geben neueste Studien Anlass zu erheblichen Zweifel an der Umweltverträglichkeit. In einer solchen Situation haben die EU-Länder das Recht, selbst über eine Zulassung zu entscheiden. So verbot Ungarn MON810 bereits im Januar. (mir)