Jetzt spenden
Action against Life Patents at EPO in Munich
© Greenpeace / Thomas Einberger

EPAt widerruft Patent auf indischen Weizen

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das Europäische Patentamt (EPAt) hat ein Patent des Konzerns Monsanto auf indischen Weizen widerrufen. Ein Erfolg für Greenpeace, denn wir hatten im Januar 2004 gegen dieses Patent Einspruch erhoben. Es erstreckte sich auf einen von indischen Bauern gezüchteten Weizen mit besonderer Backqualität.

Das ist ein wichtiger Erfolg für die Landwirte in Indien, sagt Christoph Then von Greenpeace. Monsanto hatte versucht, mit diesem Patent wertvolle genetische Ressourcen in Besitz zu nehmen, die von indischen Landwirten mit natürlichen Methoden gezüchtet wurden. Das ist nichts anderes als Diebstahl von jahrhundertealtem, erworbenem Wissen - Biopiraterie.

Monsanto hatte lediglich den Weizen Nap Hal mit anderen Pflanzen gekreuzt und das Ergebnis als eigene Erfindung beim EPAt angemeldet. Im Juni 2003 wurde das Patent EP 445929 erteilt. Es umfasste das Nap Hal-Saatgut bis zur Herstellung von knusprigen, mehlhaltigen, essbaren Produkten wie Biskuits oder ähnlichem. Neben Greenpeace hatten auch indische und europäische Landwirte gegen die Patentvergabe protestiert.

In den USA, Australien, Kanada und Japan gilt das Patent allerdings auch weiterhin. Sollte es dort auf Anbau und Verarbeitung des Weizens angewendet werden, könnte Monsanto Gebühren einziehen - nicht nur von Bauern, sondern auch von Bäckereien, Lebensmittelherstellern und Supermärkten, wenn sie Kekse oder Kuchen aus dem patentierten Weizen herstellen oder verkaufen.

Konzerne versuchen weltweit mit Patenten auf Saatgut Kontrolle über Landwirtschaft und die Lebensmittelerzeugung zu erhalten, warnt Christoph Then. Diese Patente können den Zugang zu Saatgut blockieren und gefährden so die Sicherung der Welternährung.

Datum
Tierqual Ställe bei Bärenmarke

Mehr zum Thema

Gemüse und Obst in Deutschland

Erwartungen an die Agrarpolitik

Folgt auf drei verlorene Ampel-Jahre eine Agrarpolitik mit den Konzepten von gestern, bedroht das die Zukunft der Landwirtschaft. Umfrage zeigt: Politik sollte Verbraucher:innen mehr im Blick haben.

mehr erfahren über Erwartungen an die Agrarpolitik
Gewinnerin Friederike

Bastelwettbewerb von Greenpeace und GEOLINO

Kühe gehören auf die Weide! Zu diesem Thema haben über 150 Kinder Klappkarten selbst gestaltet und gebastelt. Die Einsendungen sind so großartig, dass es uns total schwer gefallen ist, drei Gewinner:innen auszuwählen. Darum zeigen wir euch hier auch noch ein paar weitere tolle Bastelarbeiten.

mehr erfahren über Bastelwettbewerb von Greenpeace und GEOLINO
Traktor mit Schild auf der Straße: "Ampel-Irrsinn nicht auf dem Rücken der Bauern".

Es geht um mehr als Agrardiesel: Wohin die Proteste der Bäuer:innen führen

Trecker rollen durchs Land – nicht nur in Deutschland. Die Politik reagiert auf die Proteste und streicht Umweltschutzauflagen. Interview zu den Demos und einer Umverteilung von Geldern.

mehr erfahren über Es geht um mehr als Agrardiesel: Wohin die Proteste der Bäuer:innen führen
Treckerdemo, ein Trecker schert aus - auf der Frontschaufel ein Schild: Wir denken in Generationen für unsere Kinder!

„Es fehlt ein Masterplan für die Landwirtschaft“

Interview mit Landwirt und Agrarblogger Bernhard Barkmann über die Demonstrationen der Bäuer:innen, die Gefahr von rechts und fehlende Zukunftsvisionen für den Sektor.

mehr erfahren über „Es fehlt ein Masterplan für die Landwirtschaft“
Björn Scherhorn klettert über ein Gatter im Laufstall mit Kühen

Die Bio-Rocker

Landwirt Björn Scherhorn wollte schon aufgeben. Doch dann hat er neu angefangen. Seitdem geht es allen besser: den Kühen, dem Boden, der Umwelt und ihm und seiner Familie.

mehr erfahren über Die Bio-Rocker
Protest Against Food in Fuel in Berlin

Wie sich die Agrarindustrie in der Krise bereichert

Die größten Agrarkonzerne der Welt haben seit 2020 mehr Milliardengewinne gemacht als es bräuchte, um die Grundbedürfnisse der Ärmsten der Welt zu decken.

mehr erfahren über Wie sich die Agrarindustrie in der Krise bereichert