
Bewusster genießen dank geGENtour
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Bereits am ersten Abend ihrer geGENtour konnten Mitglieder des Team50plus von Greenpeace mehrfach Erfolg verbuchen: In elf Restaurants fanden sie Speiseöl aus Gen-Soja von Sedina und anderen Herstellern. Zehn der Restaurants haben versprochen, zukünftig gentechnikfreies Speiseöl zu verwenden.
Die meisten Gastwirte zeigten sich überrascht. Zwar sind die Zehn-Liter-Flaschen von Sedina, die es nur im Großhandel gibt, gekennzeichnet. Doch der Hinweis wird häufig übersehen - oder ignoriert. So zeigten sich längst nicht alle Gastronomen beim Besuch der Greenpeacerinnen und Greenpeacer auskunftswillig. Zu den zehn positiven Ausnahmen des Abends gehörten die Restaurants Ratskeller, Rive und Paolino.
Die Supermärkte richten sich längst nach den Wünschen der Verbraucher und halten ihre Regale frei von Gen-Food, sagte Ulrike Brendel, Gentechnikexpertin von Greenpeace.Egal ob Pommes Frites, Steak oder Gemüse, Gastwirte sollten bei der Zubereitung ihrer Gerichte auf Gen-Öl von Sedina oder anderen Anbietern verzichten.
Das Team50plus ist seit Donnerstag auf geGENtour. Den Auftakt bildete am Donnerstagnachmittag eine Protestaktion vor der Ölmühle Hamburg, dem Hersteller von Sedina-Öl, gegen die Verarbeitung genmanipulierter Soja. Im Laufe der neuntägigen Fahrt, die bis Süddeutschland führen wird, wollen die Greenpeace-Aktivisten in Restaurants, Imbissbuden, Molkereien und Supermärkten gegen Gentechnik im Essen protestieren und aufklären.
Dabei werden sie Gaststättenbesitzer auf die gesetzlichen Bestimmungen aufmerksam machen. Restaurants müssen bei der Verwendung genmanipulierter Zutaten dies auf der Speisekarte vermerken. Fehlt der Hinweis, machen sich die Wirte strafbar. Es droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.
Anstatt in neue Speisekarten zu investieren, sollten Restaurants lieber auf die Verwendung genmanipulierter Zutaten verzichten. Das ist kein Problem. Selbst Sedina gibt es auch als gentechnikfreies Speiseöl, erklärte Brendel.
Greenpeace ist gegen den Anbau genmanipulierter Pflanzen. Bereits heute sind die ökologischen Schäden durch den Anbau von Gen-Soja weltweit sichtbar. Laut einer Studie des US-Agrarwissenschaftlers Charles Benbrook mussten 2004 auf US-amerikanischen Gen-Sojafeldern 42 Prozent mehr Pflanzenvernichtungsmittel gespritzt werden als auf Feldern mit konventioneller Soja.
Auf den Gen-Sojafeldern in Argentinien rufen die massiven Giftduschen bei den Arbeitern Erbrechen, Durchfall, Hautausschläge und Augenreizungen hervor. Zudem belastet der erhöhte Spritzmitteleinsatz Böden und Gewässer.