Greenpeace - ungemein nützlich
- Hintergrund
Greenpeace arbeitet gemeinnützig. Laut Gesetz trifft das auf Organisationen zu, „deren Tätigkeit die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos fördern“.
Laut Gesetz trifft dies auf eine Organisation zu, „wenn ihre Tätigkeit darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern“. „Förderung“ bedeutet hier, dass etwas verbessert oder vorangebracht werden soll. Greenpeace tut dies für das Gemeinschaftsgut der Naturgüter im Sinne einer globalen Umweltpolitik und ausgerichtet an den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Und „Allgemeinheit“ bedeutet, dass die Förderung keinem speziellen Personenkreis zugutekommt – im Unterschied zu Parteien treten gemeinnützige Organisationen übergreifend für die Gemeinschaft ein. Ist eine Nichtregierungsorganisation, ein Verein oder Verband gemeinnützig, sind Spenden zum Beispiel von der Steuer absetzbar.
Unverzichtbar sind unsere Ehrenamtlichen: Für und mit Greenpeace arbeiten in Deutschland mehr als 6000 Freiwillige in rund 100 Städten. Von Jugendlichen bis zu den Team50plus-Gruppen engagieren sich Menschen jedes Alters eigenständig für den Erhalt einer intakten Umwelt und damit unserer Lebensgrundlagen. Sie tun dies, wie Greenpeace insgesamt, nicht interessengerichtet, sondern für unser aller Wohlergehen.
Protestforscher Simon Teune vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung in Potsdam weist zudem auf das inzwischen erweiterte Aktivitätsfeld von Greenpeace hin: „Der Fokus liegt mittlerweile stärker darauf, Expertise und Wissen in die Öffentlichkeit zu tragen.“ Entsprechend wird die Organisation regelmäßig zu internationalen Konferenzen geladen und bringt Umweltschutzexpertise vor Parlamenten sowie dem Bundesverfassungsgericht als so genannter „sachkundiger Dritter“ ein.
Nicht zuletzt leistet Greenpeace in Katastrophenfällen immer wieder direkte Hilfe. Bei der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 war die Organisation als eine der ersten am Unfallsort, führte Messungen durch und forderte Schutz für die Bevölkerung. Auch in Deutschland unterstützt Greenpeace, etwa bei der Klimaflut 2021 im Ahrtal und dem Hochwasser 2024 in Bayern, mit Ausrüstung und helfenden Händen.
Was Greenpeace gemeinnützig macht
Freiheitsrechte sind Grundrechte – für alle. Ein einfacher, aber abstrakter Satz. Seine Tragweite hat das Bundesverfassungsgericht 2021 neu beleuchtet. Das höchste deutsche Gericht urteilte, dass die Freiheit künftiger Generationen nicht dadurch drastisch eingeschränkt werden darf, dass aktuell beim Klimaschutz zu wenig getan wird. Ein Meilenstein! Denn das Urteil stärkt neben dem Klimaschutz auch die Generationengerechtigkeit. An diesem wegweisenden Erfolg hatte Greenpeace entscheidenden Anteil: Die Umweltschutzorganisation unterstützte die Klage über Jahre. Und sie hatte ein Auge darauf, was nun aus dem Urteil folgte: leider noch zu wenig. Deshalb klagte Greenpeace 2024, gemeinsam mit über 50.000 Menschen, mit der Zukunftsklage erneut vor dem Bundesverfassungsgericht: Für besseren Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder. Erfolge und Maßnahmen wie diese überzeugen viele Menschen, Greenpeace zu unterstützen. Heute fördern in Deutschland rund 620.000 Personen die Organisation, die sich hier seit über 40 Jahren friedlich für den Schutz unserer Lebensgrundlagen engagiert – aktiv auf der Straße sowie direkt bei den Umweltsünder:innen, mit Investigativrecherchen und mit Engagement für die Bildung junger Menschen.
Die Themenpalette ist breit. Eine Auswahl:
Greenpeace für die Agrarwende: Mit jahrelangem Engagement brachten Aktive Supermarktketten dazu, künftig kein Fleisch aus den tierschutzwidrigen Haltungsstufen 1 und 2 mehr verkaufen. 2021 legte Aldi als erstes einen überprüfbaren Zeitplan vor, im Anschluss gaben auch andere Händler wie Edeka Ziele bekannt. Greenpeace gibt sich damit nicht zufrieden und überprüft regelmäßig die Fortschritte, um den Druck aufrechtzuerhalten. Denn der Anteil an tierschutzwidrigem Fleisch sinkt bereits erkennbar, aber noch ist das Ziel nicht erreicht.
Greenpeace gegen Müll: Nach investigativen Greenpeace-Recherchen beim Versandhändler Amazon sowie großem öffentlichem Druck gibt es seit Ende 2020 in Deutschland ein neues Gesetz gegen Vernichtung neuwertiger Ware. Auch auf EU-Ebene wird die Vernichtung von unverkaufter Kleidung und Schuhen – mit verschiedenen Übergangsfristen – verboten.
Greenpeace für Bildung: Deutschlandweit unterstützt Greenpeace Schulen mit Bildungsmaterialien zu Umweltthemen. Ein CO2-Rechner hilft Schulen, nachhaltiger zu werden und die Kinder und Jugendlichen zu Akteur:innen der Veränderung zu machen.
Gewaltfrei und unabhängig
Entscheidend für Erfolge und Glaubwürdigkeit ist neben der strikten Gewaltfreiheit jeder Greenpeace-Aktion auch die völlige Unabhängigkeit von Politik, Parteien und Unternehmen. Greenpeace prüft alle Einzelspenden ab 5000 Euro und überweist sie zurück, falls sie von Unternehmen stammen.
Die finanzielle Basis bilden die Fördermitglieder, hinzu kommen Einzelspenden und Erbschaften. Trotz dieser Unabhängigkeit erzeugt solch engagierte Arbeit auch Widerstand und Widerspruch. Manche gehen dabei sehr weit und möchten der Umweltschutzorganisation den Status der Gemeinnützigkeit entziehen, um lästige Kritik zu erschweren.
Greenpeace…
- bewahrt die Lebensgrundlagen für unsere Kinder
- schreibt Rechtsgeschichte
- stärkt die Transparenz – für alle
- gibt Anstöße für Technik, Wissenschaft und Bildung
- leistet Katastrophenhilfe und -vorsorge
Greenpeace: Ungemein nützlich
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