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EU-Fischerei vor Westafrika, März 2010
Christian Åslund / Greenpeace

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Das Problem hat einen Namen: Gemeinsame Europäische Fischereipolitik, kurz GFP. Dahinter verbirgt sich ein gigantisches Geldkarussell. In der Theorie wird mit Geld seit den frühen Siebzigerjahren dafür gesorgt, dass es einen Ausgleich zwischen den Fischern der verschiedenen Mitgliedsstaaten gibt und so keine Überfischung der europäischen Meere stattfindet.

In der Praxis jedoch sind die europäischen Meere überfischt und die GFP gescheitert. Da in europäischen Gewässern der Fisch in den vergangenen Jahrzehnten immer knapper geworden ist, füllen die großen Fischtrawler der EU inzwischen überall ihre Netze - auch vor Westafrika. Für die dort lebenden Fischer sind die hocheffizienten Fabrikschiffe eine Bedrohung ihrer Existenz. Je mehr Fisch in den stählernen Bäuchen der EU-Trawler verschwindet, desto weniger bleibt für die Menschen vor Ort. Kurz gesagt: Unsere Steuern schaffen außerhalb Europas Probleme.

Die neue EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki will das ändern und ein neues Gesetz auf den Weg bringen. Die Reform der GFP bietet die Chance, eine nachhaltige Fischerei verbindlich festzuschreiben. Für den Umweltschutz in der Europäischen Union wäre dies ein großer Schritt. Denn in der vorgeschlagenen Europäischen Verfassung wird die Gemeinsame Fischereipolitik als einer der wenigen Politikbereiche erwähnt, in denen der EU exklusive Kompetenzen zugebilligt werden.

Greenpeace arbeitet derzeit verstärkt rund um das Thema GFP. Mit unserem Multimedia-Magazin beleuchten wir die aktuellen Probleme der europäischen Fischereipolitik. In der ersten Ausgabe schauen wir dabei bis nach Westafrika. In weiteren Ausgaben werden wir uns mit dem Fischkonsum der Europäer und mit der Schönheit der Meere vor unserer Haustür befassen.

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