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Greenpeace-Erfolg: BVL will illegale Pestizide eindämmen

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Im August dieses Jahres veröffentlichte Greenpeace den Report Illegale Pestizide in Obst und Gemüse aus Deutschland. Insgesamt 59 in Deutschland verbotene Agrargifte wurden in Lebensmitteln gefunden.

Greenpeace hatte daraufhin schwere Vorwürfe gegen das BVL erhoben: Das Bundesamt hatte seine eigenen Untersuchungsdaten nicht auf illegale Pestizide hin ausgewertet.

Außerdem verweigerte das BVL Greenpeace einige Daten seiner Untersuchung - aus Zeitmangel, wie es in einer ersten Stellungnahme hieß. Diese Daten sind jetzt - wie von uns gefordert - im Internet veröffentlicht worden.

Endlich ist die oberste deutsche Verbraucherschutzbehörde bereit, selbst die Belastungen von Lebensmitteln mit illegalen Pestiziden zu veröffentlichen. Bisher musste Greenpeace das für das Amt tun, sagt Manfred Krautter, Chemieexperte bei Greenpeace.

Zudem kündigte BVL-Präsident Dr. Helmut Tschiersky-Schöneburg in dem Brief weitere Maßnahmen an: So will das BVL in Zukunft die vorliegenden Pestiziduntersuchungen auf illegale Pestizide hin selbst auswerten.

Das BVL will außerdem stärker gegen illegale Pestizide vorgehen: Ich stimme Ihrer Auffassung zu, dass ein Handlungsbedarf zur Reduktion von Belastungen von Lebensmitteln mit nicht zugelassenen Wirkstoffen besteht, so der BVL-Präsident in dem Brief.

Jetzt müssen die Agrarminister:innen von Bund und Ländern wirksam gegen die illegalen Praktiken der deutschen Bauern und Bäuerinnen vorgehen. Denn der Einsatz illegaler Pestizide ist nicht nur ein schwerer Gesetzesverstoß. Er gefährdet vor allem die Gesundheit der Verbraucher:innen und die Umwelt, fordert Krautter.

Machen Sie mit: Am 18. und 19. September tagen die Verbraucherschutzminister:innen. Fordern Sie die Verantwortlichen auf, wirksame Maßnahmen gegen das illegale Geschäft mit gefährlichen Lebensmitteln zu beschließen. Fordern Sie auch, dass veröffentlicht wird, wer gegen das Pflanzenschutzrecht verstoßen hat. Hier geht es zur Mitmachaktion.

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