Jetzt spenden
Vor dem Hamburger Hotels Atlantic protestieren Greenpeace-Aktivisten beim G7-Energieminister-Treffen für eine saubere Energiewende
Jörg Modrow / Greenpeace

Protest bei G7-Energieministertreffen

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Eine klare Botschaft: Mit knallgelben Bannern auf dem Vordach und vor dem Hotel Atlantic fordern acht Greenpeace-Aktivisten „G7: Stoppt Kohle und Atom!“. In den Räumen des Nobel-Hauses an der Alster tagen heute die Energieminister der sieben führenden Industrienationen. In Vorbereitung auf den G7-Gipfel im bayerischen Elmau im Juni dieses Jahres beraten sie über Energiesicherheit. Die Greenpeace-Aktivisten nutzen die Gelegenheit, um die Minister daran zu erinnern, dass es für dieses Thema nur eine Lösung gibt: eine globale Energiewende ohne Kohle und Atomkraft.

„Mutige Vision entwickeln“

Denn weltweit gehen rund 60 Prozent des Atom- und 30 Prozent des Kohlestroms auf das Konto der G7. Deshalb will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) mit seinen internationalen Kollegen unter anderem erörtern, welches langfristige Ziel die G7-Gemeinschaft für den Klimaschutz anstrebt und vor der UN-Klimakonferenz im Dezember dieses Jahres in Paris unterstützen will.

„Die G7 haben nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn sie in der Lage sind, eine mutige Vision zu entwickeln“, sagt Tobias Münchmeyer, Energieexperte von Greenpeace. „Gabriel muss seine Rolle als Gastgeber nutzen, um für eine weltweite Energiewende einzutreten. Nur 100 Prozent Erneuerbare Energien bewahren die Menschheit vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels.“

G7-Gipfel: wichtiger Wegweiser für die Energiewende

An dem heutigen Vorbereitungstreffen zum G7-Gipfel nimmt auch der japanische Wirtschaftsminister Yoichi Miyazawa teil. Japan spielt innerhalb der G7 eine entscheidende Rolle, Der Widerstand gegen ehrgeizige Ziele beim Klimaschutz kommt – neben Kanada – hauptsächlich von dort. Nach dem Atomunfall in Fukushima schaltete das Land alle Atomkraftwerke ab. 19 Monate lang ist Japan nun komplett atomstromfrei – ohne Energieengpässe. Dennoch drängt die Regierung darauf, die ersten Reaktoren schnell wieder anzufahren. Zudem will sie die Kohleverstromung ausweiten. „Japan muss endlich die richtigen Schlüsse aus der Fukushima-Tragödie ziehen: Erneuerbare Energien sind sicher und wirtschaftlich attraktiv“, sagt Münchmeyer.

Deutsche Energiewende muss Weichen stellen

Auch in Deutschland steht die Energiewende derzeit vor einer entscheidenden Weichenstellung – um die Klimaschutzabgabe, die Bundeswirtschaftsminister Gabriel für besonders schädliche Braunkohlekraftwerke plant, ist eine wütende Debatte entbrannt. Mit der Abgabe will Gabriel das deutsche Klimaschutzziel erreichen und bis zum Jahr 2020 die CO2-Emissionen um 40 Prozent zu reduzieren.  Doch nicht nur Stromkonzerne und die Bergbau-Gewerkschaft IG BCE sträuben sich gegen diesen Klimabeitrag der Kohle. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) droht nun, ihrem Minister in den Rücken zu fallen.

„Gabriel muss jetzt klare Stellung beziehen im Bundeskabinett“, fordert Münchmeyer. „Er darf nicht zulassen, dass Kanzlerin Merkel sich beim G7-Gipfel als Klimakanzlerin inszeniert und gleichzeitig die Kohle für unantastbar erklärt. Damit würde sich die Bundesregierung lächerlich machen.“

  • Grün-gelben Windräder symbolisieren die Energiewende.

    So geht Energiewende

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Protest at CCS trade fair in Hamburg

CCS: Mythen und Fakten

Auch die neue Bundesregierung will CO2 im Meer versenken. Doch Carbon Capture and Storage ist keine Lösung – aktuelle Studien beleuchtet die Risiken der CO2-Verpressung und bewerten den Gesetzentwurf.

mehr erfahren über CCS: Mythen und Fakten
Greenpeace-Aktivisten protestieren mit projizierten Sprüchen am neuen Kohlekraftwerk von Vattenfall in Moorburg, Hamburg.

Kraftwerk Moorburg: Klimazerstörung made in Hamburg

Zu groß, zu schmutzig, zu spät: Mit Moorburg geht ein Kohlekraftwerk ans Netz, das heute niemand mehr braucht. Dahinter steckt eine bewusste Täuschung.

mehr erfahren über Kraftwerk Moorburg: Klimazerstörung made in Hamburg
Braunkohlekraftwerk Lippendorf: Kühltürme und Schornsteine mit Rauch, davor Bagger im Braunkohletagebau

Bilanz-Bluffs bei der Leag

Die Lausitzer Kohlegruben der Leag zu renaturieren, wird Milliarden kosten. Das Unternehmen des Multimilliardärs Daniel Křetínský legt viel zu wenig Geld zurück. Wälzt er die Kosten auf den Osten ab?

mehr erfahren über Bilanz-Bluffs bei der Leag
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath

Lützerath, wie weiter?

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren über Lützerath, wie weiter?
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath

Lützerath-Räumung

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren über Lützerath-Räumung
Auszug aus den NRE-Papieren

Fragwürdige Absprachen zwischen RWE und NRW

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren über Fragwürdige Absprachen zwischen RWE und NRW