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Zuvor hatten Greenpeace-Kletterer sieben Stunden lang mit einem 15 mal 15 Meter großen Transparent am höchsten Hamburger Hotel ausgeharrt. Im Kongresscenter CCH nebenan fand parallel dazu die letzte große Wahlkampfveranstaltung der CDU vor der Bürgerschaftswahl am Sonntag statt. Auf dem Banner stand: Merkel, von Beust: Klimaschutz predigen und Kohlekraft bauen. Was für eine Heuchelei!

Als die Aktion beendet wurde, kam es beim Einholen des Transparents zu einem Zwischenfall: Eine starke Windböe blähte das Banner auf und warf Aktivistin Nina gegen die Wand des Hochhauses. Sie verletzte sich dabei so stark, dass sie noch immer im Krankenhaus behandelt werden muss.

Am Tag nach dem Unfall kann Nina im Krankenhaus schon wieder lachen. Ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Jetzt muss sie abwarten, welche Folgen die Verletzungen haben. Über den Tag hat sie heute auch jede Menge Besuch von den anderen Aktivisten und aus der Greenpeace-Zentrale bekommen.

Aktionen wie am Donnerstag sehen sehr spektakulär aus. Doch wie gefährlich sind sie für die Aktivisten? Der Unfall zeigt, dass es immer ein Restrisiko gibt, erklärt Florian Schulz, 29. Er war bei der Aktion in Hamburg dabei. Wir versuchen aber alles, um dieses Risiko so klein wie möglich zu halten. Wenn sich von uns jemand aus dem 19. Stock abseilt, dann weiß er genau, was er tut. Auf unvorhergesehene Situationen und auch Unfälle sind die Kletterer bei Greenpeace vorbereitet. Sie trainieren beispielsweise intensiv Rettungsmaßnahmen im Seil.

Zu dem Unfall kam es beim Abbau des Banners. Nachdem zuerst alles nach Plan verlaufen war, gab es plötzlich eine sehr heftige Windböe. Zwei Kletterer wurden von dem sich blähenden Banner mitgezogen und um die Kante des Gebäudes gerissen. Dabei wurde Nina, die eine der Kletterinnen war, auf die Außenwand des Hotels geschleudert. Sie verletzte sich durch den Aufprall an der Kniescheibe und am Sprunggelenk und konnte nicht mehr selbst nach oben klettern.

Mein erster Gedanke war: Verdammt, jetzt ist das passiert, wofür wir immer trainiert haben, erzählt Florian. Und wovon ich immer gehofft hatte, dass ich es nie brauchen würde. Es war dann ein weiterer Kletterer, der Nina in kürzester Zeit in ein Zimmer abgeseilt hat . Dort hat sich Florian mit ihm gemeinsam um Nina gekümmert. Unmittelbar darauf kam der Notarzt.

Florian will auch in Zukunft für den Umweltschutz protestieren. Ich finde das Klettern eine gute Protestform. Daran hat sich für mich gar nichts geändert.

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