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Protest gegen Braunkohle vor Staatskanzlei in Düseeldorf
Insa Hagemann / Greenpeace

CDU-Parteitag: Klima-Protest vor Staatskanzlei in Düsseldorf

Zum CDU-Parteitag fordern Greenpeace-Aktive mehr Klimaschutz von Armin Laschet, CDU-Chef in Spe. Dazu übergeben sie in Düsseldorf 57.974 Unterschriften gegen seine Kohlepläne.

Nur noch eine kurze Zeit, dann werden die CDU-Delegierten am Samstag digital über ihre neue Spitze entscheiden. Einer, der geme ganz nach oben möchte, ist NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Er hat eine fatale Leerstelle im Programm: den Klimaschutz. Dagegen demonstrieren heute Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace und “Alle Dörfer bleiben”.



In Düsseldorf bringen sie dazu ein großes gelbes “X” - das Symbol des Braunkohlewiderstands - vor die Staatskanzlei. Ausserdem 57.974 Protest-Unterschriften aus ganz Deutschland, sorgfältig verpackt in Kisten, während an diesem grauen Wintertag der Rhein träge an der Staatskanzlei vorbeifließt. Bastian Neuwirth, Klimaexperte von Greenpeace: “Wenn Armin Laschet für die gesamte CDU Verantwortung übernehmen will, dann muss er die sinnlose Zerstörung von Heimat jetzt stoppen und das Klima schützen.” Laschets Kohlepolitik in NRW torpediere das Pariser Klimaschutzabkommen. Die geplante Ausweitung des Braunkohletagebaus Garzweiler II gefährdet Deutschlands Beitrag zum weltweiten Klimaschutz, der Großteil der theoretisch noch förderbaren Kohle muss im Boden bleiben. Das Zehnpunkte Papier von Armin Laschet und Jens Spahn streift Umwelt- und Klimaschutz hingegen nur am Rande, das Wort Klimaschutz fehlt ganz. 

 

Alle Dörfer bleiben!

Die Aktivistinnen und Aktivisten in Düsseldorf wollen von Armin Laschet nicht nur, dass er die sinnlose Zerstörung des Klimas in NRW stoppt, sondern auch die damit einhergehende Zerstörung der Heimat der Menschen für  den Braunkohleabbau. “Wer CDU-Chef werden will, muss Klima und Heimat schützen!” fordern Banner. In Lützerath, einer kleinen NRW-Ortschaft am Rande der Tagebaukante, erleiden die jetzigen und ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner derzeit genau dies: Abrissmaschinen vom Energie-Konzern RWE rollen durch den Ort,  private Sicherheitskräfte sperren inzwischen leerstehende Häuser ab und versuchen so, den Protest von Aktivistinnen und Aktivisten gegen den Abriss zu erschweren. Voraussichtlich wird der nordrheinwestfälische Großkonzern RWE mit dem wirklichen Abriss des Orts bis nach dem Parteitag warten - die Bilder könnten zu verstörend sein.

Britta Kox von der Initiative “Alle Dörfer bleiben” stammt aus einem Dorf an der Tagebaukante und ist mit am Amtssitz Laschets dabei. Auch ihr Dorf ist vom gleichen Schicksal wie Lützerath bedroht: Abriss für Braunkohle -  im 21. Jahrhundert. “Mein Familie lebt seit mehr als 100 Jahren in Berverath- dieses Dorf soll für die klimaschädlichste Art der Energiegewinnung weltweit abgerissen werden.” Sie fordert vom CDU-Kandidaten und Ministerpräsident den Stopp der Bagger. Bastian Neuwirth ergänzt: “Armin Laschet hat keine Antwort auf die Klimakrise. Die ungebremste Vernichtung von Heimat für den Klimakiller Braunkohle in NRW zeigt die fatale Leerstelle in Laschets Programm.”

Braunkohlebagger stoppen

Der Klima-Protest in Düsseldorf hat einen ersten Erfolg: die schweren Kisten mit den knapp 60.000 Protest-Unterschriften werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatskanzlei  eigenhändig in den Amtssitz Laschets gewuchtet. Als handfeste Erinnerung für mehr  Klimaschutz für den CDU-Mann. Der Protest wird weiter gehen!

  • Regierungsbeamte tragen die Unterschriftenlisten in die Staatskanzlei

    Zupackende Mitarbeiter stellen Armin Laschet die Unterschriftenlisten auf den Schreibtisch. Zur Erinnerung.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Greenpeace-Protest im Vom Kohlaabbau bedrohten Dorf Lützerath

    Protest gab es auch im vom Braunkohletagebau bedrohten Dorf Lützerath

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Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

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