Jetzt spenden
Ein Solarfeld in Spanien
Markel Redondo/Greenpeace

Solarstrom aus der Wüste ist keine Utopie

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Nur zwei Prozent der Sahara müssten als solarthermisches Kraftwerk genutzt werden, um die ganze Welt mit Strom zu versorgen. Alleine diese Zahl verdeutlicht, dass Wüstenstrom ein riesiges Potenzial für zukünftige globale Energieversorgung bietet.

Desertec-Industrieinitiative verkleinert sich

Doch die Industrieinitiative Desertec besteht nach Uneinigkeiten zwischen den verschiedenen Investoren nun nur noch als Dienstleister für die bereits umgesetzten Projekte. Alle weiteren Vorhaben sollen nicht mehr realisiert werden, nachdem von zuletzt 20 Gesellschaftern lediglich die saudische Energiefirma ACWA Power, der chinesische Netzbetreiber State Grid (SGCC) und der deutsche Versorger RWE übrig sind.

Der Absprung der anderen Investoren hat aber nichts mit dem Potenzial des Wüstensstroms zu tun, wie Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling erklärt. „Die Desertec-Industrieinitiative ist Opfer ihres eigenen PR-Versprechen geworden. Sie konnte ihre Zusage nicht halten, 15 Prozent des europäischen Strombedarfs zu decken.“

Wüstenstrom für globale Energiewende

„Gleichwohl bleiben solarthermische Kraftwerke, wie Desertec sie in der Wüste plante, wichtiges Element einer weltweiten Energiewende“, betont Böhling. „Sie bieten ein riesiges Potenzial für eine saubere Energieversorgung auf allen Kontinenten, insbesondere in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten, den USA, Australien und China“

Riesige Ausbaumöglichkeiten

Durch verbesserte Technologien hat sich der Wüstenstrom weiterentwickelt und ist rentabel geworden. 2009 bewies eine Greenpeace-Studie: Solarstrom aus der Wüste ist realistisch, günstig und umweltschonend. Zusätzlich würden neue Kraftwerke außerdem Investoren in die Wüstenregionen locken und den Arbeitsmarkt dort beleben. Bis 2050 könnten bis zu zwei Millionen neue Jobs geschaffen werden.

Es ist also an der Zeit, die unerschöpfliche Energiequelle Sonne konsequent zu nutzen. In unbewohnten Wüstenregionen kann der Strom für dicht bevölkerte Gegenden erzeugt werden – ohne die Umwelt weiter zu belasten. Diese Chance muss vor allem die Politik vorantreiben, indem sie das Wachstum der Branche fördert. Dann könnten solarthermische Kraftwerke schon im Jahr 2050 ein Viertel des weltweiten Strombedarfs decken.

Wir brauchen die Energiewende – bis 2050 können wir den Ausstoß von Treibhausgasen fast vollständig abstellen, wie das Greenpeace Energiekonzept zeigt. Der Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland ist ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen. Doch für eine globale Energiewende müssen wir das riesige Potenzial des Wüstenstroms nutzen. 

  • Eine Solarstation in Spanien in Andasol

    Verbesserte Technologie der Solaranlagen machen den Wüstenstrom rentabel

    Überspringe die Bildergalerie
  • Flächen für Wüstenstrom aus FS Wüstenstrom - von der Vision zur Wirklichkeit

    Mögliche Flächengrößen für Stromversorgung

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Studie: Sauberer Strom aus den Wüsten - Globaler Ausblick auf die Entwicklung

Studie: Sauberer Strom aus den Wüsten - Globaler Ausblick auf die Entwicklung

Anzahl Seiten: 86

Dateigröße: 6 MB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Anlage für grünen Wasserstoff

Grüner Wasserstoff: nicht zum Heizen

Wasserstoff aus erneuerbarer Energie ist kein Allheilmittel in der Klimakrise – sondern eine knappe Ressource, die gezielt eingesetzt werden muss. Beim Heizen ist er nicht sinnvoll, so eine Studie.

mehr erfahren über Grüner Wasserstoff: nicht zum Heizen
Ein Schaufelradbagger steht in einer Tagebaugrube.

Wer zahlt für die Rekultivierung?

Die Leag trennt Gewinne von Braunkohle-Altlasten – ein Milliardenrisiko für Steuerzahlende, bestätigt eine Analyse von Greenpeace. Umweltverbände klagen darum gegen die Umstrukturierung des Konzerns.

mehr erfahren über Wer zahlt für die Rekultivierung?
Mira Jäger schaut aus dem Fenster, links im Bild eine Wärmepumpe

Ratgeber Wärmepumpe

Wärmepumpen sind die umweltfreundlichen Heizungen der Zukunft: Sie funktionieren ohne Öl oder Gas, und bei der Nutzung entsteht kein CO2. Ein Erfahrungsbericht.

mehr erfahren über Ratgeber Wärmepumpe
Windpark bei Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern

Windkraft

Windkraft – zweitliebste Energieform in Deutschland. Sie spielt beim grundlegenden Umbau der deutschen Energieversorgung sowohl an Land als auch auf dem Meer eine herausragende Rolle.

mehr erfahren über Windkraft
Licht fällt aus einem Dachfenster

Wärmewende

Auch Gebäudewärme muss schnell klimaneutral erzeugt werden, wollen wir die Klimaziele schaffen und unabhängig vom Import fossiler Energien werden. Eine Wärmewende muss her, und Greenpeace sagt, wie.

mehr erfahren über Wärmewende
Windpark at Haarberg

Wie viele Windräder gibt es in Bayern?

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren über Wie viele Windräder gibt es in Bayern?