Jetzt spenden
Windpark bei Prenzlau in der Uckermark (Brandenburg)
Paul Langrock / Greenpeace

Studie zeigt: Energiewende entlasten Stromkunden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die Energiewende kostet Unsummen, so tönen ihre Gegner. Nun beweist eine Studie das Gegenteil: Durch Erneuerbare Energien sparen deutsche Stromverbraucher Jahr für Jahr Milliarden.

Das Lamento hat bereits Folklore-Charakter: Die Energiewende, betonen Atom- und Kohlefreunde bei jeder Gelegenheit, fresse Deutschlands Wohlstand auf. Der Ausbau von Solar- und Windanlagen sei ein Luxusprojekt, das Deutschlands Industrie mit hohen Energiepreisen vergraulen werde. Nun hat der Ökoträumereien unverdächtige Industriekonzern Siemens bei der Universität Erlangen eine Studie in Auftrag gegeben, die zu einem völlig anderen Ergebnis kommt: Ja, der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist im Jahr 2013 über die EEG-Umlage mit 20,4 Milliarden Euro von deutschen Stromkunden finanziert worden. Doch durch eben diesen Ausbau hat Deutschland sich konventionelle Stromkosten in Höhe von 31,6 Milliarden Euro erspart.

Umweltverbände, unter ihnen auch Greenpeace, betonen seit Jahren, dass Kohle- und Atomstrom eigentlich schon lange teurer sind als Energie aus Sonne und Wind. Denn bislang zahlt die Allgemeinheit für die fatalen Umwelt- und Klimafolgen der konventionellen Energien. Auf solche ganzheitlichen Berechnungen aber gehen die Autoren der Siemens-Studie gar nicht ein. Sie konzentrieren sich stattdessen auf die nackten Zahlen der europäischen Strombörse EEX in Leipzig.

 

Milliarden-Ersparnisse  durch Ausbau Erneuerbarer Energien

Das untersuchte Szenario lautet wie folgt: Wie hätte sich der Strompreis entwickelt, wenn nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011 und dem folgenden Atomausstieg in Deutschland keine Erneuerbaren Energien verfügbar gewesen wären? In der Tendenz ist das Ergebnis wenig überraschend: Ohne Erneuerbare hätte die Verknappung des Stromangebots nach 2011 die Börsenpreise deutlich steigen lassen. Verblüffend ist hingegen die Dimension der Ersparnisse: Das steigende Angebot erneuerbaren Stroms hat die Börsenpreise so massiv sinken lassen, dass Deutschland mit dem Ausbau unterm Strich 11,2 Milliarden Euro gespart hat.

Ein interessanter Nebeneffekt der Studie: Sie belegt erneut, dass die, die am lautesten über die Energiewende jammern – die energieintensive Industrie nämlich –, tatsächlich am meisten von ihr profitieren. Branchen mit besonders hohem Energiebedarf wie etwa die Chemie- oder Metallindustrie malen regelmäßig das Gespenst vom teuren Strom an die Wand, der Deutschlands Industrie aus dem Land treibe. Tatsächlich aber sparen die Erneuerbaren eben diesen Branchen das meiste Geld.

Für die privaten Haushalte und kleinen bis mittelständischen Unternehmen ändert sich finanziell kaum etwas. Die konstruierten Mehrkosten einer Energieversorgung ohne Erneuerbare liegen fast genauso hoch wie die EEG-Umlage. Ganz anders dagegen bei der Energie intensiven Industrie: Die ist schon heute weitgehend von der EEG-Umlage befreit. Zudem profitieren sie durch den niedrigen Börsenpreis von einem um etwa 50 Prozent niedrigeren Strompreis verglichen mit einer konventionellen Energieversorgung. 

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Anlage für grünen Wasserstoff

Grüner Wasserstoff: nicht zum Heizen

Wasserstoff aus erneuerbarer Energie ist kein Allheilmittel in der Klimakrise – sondern eine knappe Ressource, die gezielt eingesetzt werden muss. Beim Heizen ist er nicht sinnvoll, so eine Studie.

mehr erfahren über Grüner Wasserstoff: nicht zum Heizen
Ein Schaufelradbagger steht in einer Tagebaugrube.

Wer zahlt für die Rekultivierung?

Die Leag trennt Gewinne von Braunkohle-Altlasten – ein Milliardenrisiko für Steuerzahlende, bestätigt eine Analyse von Greenpeace. Umweltverbände klagen darum gegen die Umstrukturierung des Konzerns.

mehr erfahren über Wer zahlt für die Rekultivierung?
Mira Jäger schaut aus dem Fenster, links im Bild eine Wärmepumpe

Ratgeber Wärmepumpe

Wärmepumpen sind die umweltfreundlichen Heizungen der Zukunft: Sie funktionieren ohne Öl oder Gas, und bei der Nutzung entsteht kein CO2. Ein Erfahrungsbericht.

mehr erfahren über Ratgeber Wärmepumpe
Windpark bei Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern

Windkraft

Windkraft – zweitliebste Energieform in Deutschland. Sie spielt beim grundlegenden Umbau der deutschen Energieversorgung sowohl an Land als auch auf dem Meer eine herausragende Rolle.

mehr erfahren über Windkraft
Licht fällt aus einem Dachfenster

Wärmewende

Auch Gebäudewärme muss schnell klimaneutral erzeugt werden, wollen wir die Klimaziele schaffen und unabhängig vom Import fossiler Energien werden. Eine Wärmewende muss her, und Greenpeace sagt, wie.

mehr erfahren über Wärmewende
Windpark at Haarberg

Wie viele Windräder gibt es in Bayern?

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren über Wie viele Windräder gibt es in Bayern?