Jetzt spenden
Greenpeace Aktivisten bedanken sich mit Bannern in verschiedenen Sprachen für Papst Franziskus Enzyklika Laudato Si'
Radek Polak / Greenpeace

Weltjugendtag: Greenpeace-Aktivisten fordern schnelles Handeln gegen Klimawandel

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Polens Regierung klammert sich weiterhin an die Kohlekraft, sie macht einen Großteil der Energieerzeugung im Land aus. Zum 31. katholischen Weltjugendtag in Krakau erinnerten deshalb Greenpeace-Aktivisten aus vier europäischen Ländern an die Mahnung von Papst Franziskus. Im vergangenen Jahr kritisierte er den massiven Anteil der Industrienationen am Klimawandel.

Die Jugend nicht im Stich lassen

Mit Kajaks paddelten die Aktivisten, unter ihnen zahlreiche Jugendliche, am Samstagnachmittag die Weichsel entlang – 18 von ihnen kamen aus Deutschland, sieben davon sind Aktivisten der Greenpeace-Jugend. „Der Klimawandel ist ein Problem, das nicht länger einer kommenden Generation überlassen werden kann“ stand auf ihrem schwimmenden Banner: Ein Zitat des Papstes, mit dem sie gemeinsam schnelles Handeln gegen den Klimawandel fordern. Denn der geht vor allem zu Lasten der jungen Generation. Eine Tatsache, die nicht vereinbar ist mit Polens Fokus auf fossile Brennstoffe.

Im vergangenen Jahr veröffentlichte Franziskus die Umwelt-Enzyklika „Laudato Si‘“, eine schriftliche Stellungnahme. Als erster Papst formuliert er darin Forderungen zum Umweltschutz. Unter anderem beklagt er den Beitrag der wohlhabenden Industrienationen zu gefährlichen Umweltentwicklungen, insbesondere zum Klimawandel. „Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Lebensstil nur in Katastrophen enden kann“, schreibt Franziskus in der Enzyklika.

Zum Weltjugendtag wird der Papst am kommenden Donnerstag, 28. Juli, in Krakau anreisen. Er beendet das internationale Jugendtreffen am Sonntag mit einer Messe. Für die Greenpeace-Aktivisten lag es deshalb nahe, im Vorlauf zum Weltjugendtag an seine mahnenden Worte zu erinnern.

Polens überholte Energiepolitik

Denn mehr als 80 Prozent des Stroms wird in Polen durch Kohle erzeugt. Nur knapp zehn Prozent stammen hingegen aus erneuerbaren Energiequellen. Zum Vergleich: in Deutschland liegt der Kohlestrom-Anteil bei etwa 40 Prozent, Erneuerbare machen über ein Viertel der Energieerzeugung aus. Dabei unterzeichnete Polen im April das Pariser Klimaabkommen und stimmte somit zu, die globale Erwärmung auf höchstens zwei Grad Celsius zu begrenzen. Mit einem derart hohen Stromanteil aus Kohlekraftwerken wird Polen die Ziele des Abkommens kaum umsetzen können.

Hinter Polens Energiepolitik steht vor allem der Wunsch nach Unabhängigkeit von Energieimporten. In den vergangenen 20 Jahren kam es in dem Land zu elf Lieferstörungen von Gas aus Russland. Deshalb setzt man noch immer verstärkt auf die eigenen Kohlevorkommen im Land als vermeintlich zuverlässige und unabhängige Energiequelle. Um die eigene Kohleförderung zu verteidigen, versuchte Polen immer wieder eine schärfere EU-Energiepolitik abzubremsen.

Möchte das katholisch geprägte Land effektiv zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen, dann muss es auf die Kritik des Kirchenoberhauptes reagieren. Und auf die Aktivisten, die mit ihrer Aktion zum Weltjugendtag eine Zukunft mit Erneuerbaren Energien für ihre Generation fordern.

  • Vertreterinnen der Greenpeace Jugend aus Deutschland beteiligte sich an der Aktion in Krakau.

    Greenpeace Jugend gegen Klimawandel

    Überspringe die Bildergalerie
  • Polnische Aktivisten halten im Kajak ihr Banner in die Luft

    Polnische Energiewende nötig

    Überspringe die Bildergalerie
  • Ein großes schwimmendes Banner zeigt Papst Franziskus mit einem Zitat, umringt von zahlreichen Kajaks

    Papst für den Klimaschutz

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Anlage für grünen Wasserstoff

Grüner Wasserstoff: nicht zum Heizen

Wasserstoff aus erneuerbarer Energie ist kein Allheilmittel in der Klimakrise – sondern eine knappe Ressource, die gezielt eingesetzt werden muss. Beim Heizen ist er nicht sinnvoll, so eine Studie.

mehr erfahren über Grüner Wasserstoff: nicht zum Heizen
Ein Schaufelradbagger steht in einer Tagebaugrube.

Wer zahlt für die Rekultivierung?

Die Leag trennt Gewinne von Braunkohle-Altlasten – ein Milliardenrisiko für Steuerzahlende, bestätigt eine Analyse von Greenpeace. Umweltverbände klagen darum gegen die Umstrukturierung des Konzerns.

mehr erfahren über Wer zahlt für die Rekultivierung?
Mira Jäger schaut aus dem Fenster, links im Bild eine Wärmepumpe

Ratgeber Wärmepumpe

Wärmepumpen sind die umweltfreundlichen Heizungen der Zukunft: Sie funktionieren ohne Öl oder Gas, und bei der Nutzung entsteht kein CO2. Ein Erfahrungsbericht.

mehr erfahren über Ratgeber Wärmepumpe
Windpark bei Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern

Windkraft

Windkraft – zweitliebste Energieform in Deutschland. Sie spielt beim grundlegenden Umbau der deutschen Energieversorgung sowohl an Land als auch auf dem Meer eine herausragende Rolle.

mehr erfahren über Windkraft
Licht fällt aus einem Dachfenster

Wärmewende

Auch Gebäudewärme muss schnell klimaneutral erzeugt werden, wollen wir die Klimaziele schaffen und unabhängig vom Import fossiler Energien werden. Eine Wärmewende muss her, und Greenpeace sagt, wie.

mehr erfahren über Wärmewende
Windpark at Haarberg

Wie viele Windräder gibt es in Bayern?

Bayern ist bei der Windenergie weiter Schlusslicht. Warum es so wenig Windkraft in Bayern gibt, weshalb und wo sie sinnvoll ist und wie Greenpeace Bayern Söder und Aiwanger auf die Finger schaut.

mehr erfahren über Wie viele Windräder gibt es in Bayern?