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Greenpeace-Aktivisten protestiert gegen Vattenfalls Kohle-Verkauf in Prag vor der schwedischen Botschaft
© Petr Vrabec / Greenpeace

Greenpeace-Aktivisten protestieren vor schwedischen Botschaften gegen Vattenfalls Kohle-Verkauf

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Der Druck auf Schweden wächst: In mehreren Ländern Europas protestieren Greenpeace-Aktivisten gegen Vattenfalls Braunkohle-Verkauf. Schwedens Regierung hat das letzte Wort.

Aus Lautsprecheranlagen vor der schwedischen Botschaft in Prag dröhnt das Rattern eines Braunkohlebaggers. Ein mannshohes Schaufelrad aus Pappe steht auf dem Kopfsteinpflaster, gehalten von Greenpeace-Aktivisten. Sie haben sich vergangenen Montag zum Protest versammelt. Ihre Forderung: „Leave Vattenfall’s coal in the ground!“- Vattenfalls Kohle muss im Boden bleiben.

Starke Worte, und die schallen durch ganz Europa. Denn mit genau diesem Slogan protestierten Greenpeace-Aktivisten in den vergangenen zwei Wochen in acht europäischen Ländern vor den schwedischen Botschaften. Ob in Tschechien, Deutschland oder Italien – das Ziel ist klar: Vattenfalls Eigner – der schwedische Staat – soll dem Verkauf des Lausitzer Braunkohlegeschäfts an den tschechischen Energiekonzern EPH nicht zuzustimmen. Mit dem Deal reicht Vattenfall die Verantwortung für die klimaschädliche Sparte nämlich nur weiter. Dabei kann Schwedens Regierung dem mutlosen Vorgang einen Riegel vorschieben. Um Schweden noch mehr unter Druck zu setzen, sind in weiteren fünf Ländern Proteste geplant. Zusammen ist man stärker für das gemeinsame Ziel: Ein schrittweiser und sozialverträglicher Kohleausstieg per Gesetz.

Meint es Schweden ernst mit dem Klimaschutz?

Erst am vergangenen Freitag unterzeichnete Schweden als eines der von 171 Ländern in einer feierlichen Zeremonie in New York den Pariser Klimavertrag. Der geplante Freikauf in der Lausitz wirft allerdings erhebliche Zweifel auf, ob es das Land mit den vereinbarten Klimazielen ernst meint. „Kilmaschutz durch den Verkauf von Braunkohleminen ist genauso unlogisch wie die Bekämpfung der Sklaverei durch den Verkauf von Sklaven“, sagt Jan Rovensky, Experte für Energie bei Greepeace Tschechien. „Erlaubt man einem anderen Konzern das schmutzige Geschäft weiterzuführen, dann hilft man niemanden damit – vor allem ist es scheinheilig.“

In den geplanten weiteren Tagebauen der Lausitz, mit denen sich Vattenfall nicht weiter die Hände schmutzig machen will, lagern noch gut eine Milliarde Tonnen Braunkohle. Und EPH ist bekannt dafür sich alles andere als klimafreundlich zu verhalten.  

  • Aktivist mit Banner "Kohle im Boden lassen!" vor der schwedischen Botschaft in Berlin

    Die Kohle muss im Boden bleiben

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  • Protest in der schwedischen Botschaft in Slowenien

    Der Druck wächst

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  • Protest gegen Vattenfall-Deal vor Schwedens Konsulat in Österreich

    Österreich gegen Kohle

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