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Menschen liegen wie tot am Boden, ihre Umrisse werden mit Kreide nachgezeichnet, Sirengeheul ertönt. Dutzende Greenpeace-Aktivisten machen mitten in der Düsseldorfer Fußgängerzone mit der Aktionsform Die-in auf das tödliche Risiko der Atomkraft aufmerksam. Ein Aktivist in Schutzanzug zählt die AKW-Störfälle der letzten Jahre auf. Mit dem Protest soll den Wählern des Bundeslandes deutlich gemacht werden, dass sie mit ihrer Stimme über die Abwahl der Atomkraft entscheiden werden. Denn vom Ausgang der Landtagswahl hängen die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat ab. Und der muss zustimmen, wenn die schwarz-gelbe Bundesregierung unter Angela Merkel die Laufzeiten der Atomkraftwerke in Deutschland verlängern will.
Nordrhein-Westfalen ist in der Atompolitik das Zünglein an der Waage. Die Wähler haben jetzt die Chance, mit ihrer Stimme die Pläne von Schwarz-Gelb für Laufzeitverlängerungen von alten Atomkraftwerken zu durchkreuzen, sagt Alexander von Sehlen von Greenpeace Düsseldorf.
{image}In Nordrhein-Westfalen hat RWE seinen Sitz, das aggressivste Atomstrom-Unternehmen der Bundesrepublik. RWE betreibt in Deutschland die Atomkraftwerke Biblis, Emsland und Gundremmingen. Biblis A ist das älteste AKW in Deutschland und gleichzeitig eines der störanfälligsten. Darüber hinaus zählen Biblis A und Biblis B zu den durch Terrorangriffe verwundbarsten deutschen Meilern. Dem Aufprall eines Verkehrsflugzeugs selbst mit geringer Geschwindigkeit könnten sie nicht Stand halten.
Ein schwerer Reaktorunfall in Biblis hätte verheerende Folgen für die Bevölkerung: Die tödliche radioaktive Dosis käme über die Luft und würde auch in geschlossenen Räumen aufgenommen. Bei entsprechender Windrichtung wären auch die Bürger Nordrhein-Westfalens von einem Reaktorunfall in einem RWE-Kraftwerk betroffen. Greenpeace fordert die sofortige Abschaltung der sieben ältesten deutschen AKW und des Pannenmeilers Krümmel.