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Anti-Atom-Protest am Kolosseum in Rom, Juni 2011
Francesco Alesi / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Greenpeace ist erfreut über das deutliche Nein zum Plan des Premierministers Silvio Berlusconi, neue AKWs bauen zu lassen, nachdem das Land bereits 1990 das letzte von vier Kernkraftwerken abgeschaltet hatte. Der Renaissance der Atomkraft haben die Bürger damit einen klaren Strich durch die Rechnung gemacht. Auch die Privatisierung der Wasserwerke ein Gesetz zur besseren juristischen Absicherung ihres Regierungschefs vor den Nachstellungen der Justiz lehnten sie ab. Beim Referendum wurde also nicht nur die Atomkraft an sich, sondern Berlusconis Politik insgesamt abgestraft.

Über die Hälfte aller Italiener hatte sich Hochrechnungen zufolge am Referendum beteiligt. Dies verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig den Bürgern die Energiewende drei Monate nach der Katastrophe von Fukushima ist. Vergangene Volksabstimmungen in Italien sind regelmäßig am erforderlichen Quorum von 50 Prozent gescheitert.

Selten hohe Wahlbeteiligung trotz Medienblackout

Diese hohe Wahlbeteiligung ist sicherlich auch den monatelangen Anstrengungen der Greenpeace-Aktivisten und -Ehrenamtlichen zu verdanken. Am Freitag vor der Abstimmung zum Beispiel hatten Aktivisten das Anti-Atom-Zeichen an drei weltberühmten italinischen Bauwerken angebracht und zur Abstimmung appelliert - wie die beeindruckenden Fotos von San Marco's in Venedig, der Ponte Vecchio in Florenz und dem Colosseum in Rom zeigen. Medientycoon Berlusconi hatte im Vorfeld versucht, die Berichterstattung über die Volksabstimmung sytsematisch zu verzerren beziehungsweise zu unterdrücken. Es herrschte quasi ein Medienblackout - und wenn die Medien berichtet haben, dann haben sie die Bedeutung der Abstimmung in Berlusconis Sinne heruntergespielt. Umso erfreulicher, dass so viele italienische Bürger ihr demokratisches Recht genutzt und sich gegen Atomkraft ausgesprochen haben.

Italien reiht sich damit ein in die Liste der europäischen Länder, die auf eine Zukunft mit Erneuerbaren Energien setzen. Zuvor hatte die Schweiz ihre Abkehr von der Atomkraft bekannt gemacht und auch hierzulande ist der Atomausstieg besiegelt - wenn auch mit einigen Ecken und Kanten, die Greenpeace am Ausstiegsplan der schwarz-gelben Regierung kritisiert.

Aslihan Tumer, Energieexpertin von Greenpeace International, hofft, dass sich noch weitere Länder anschließen werden. Denn: Veraltete Technologien wie fossile Brennstoffe und Atomkraft schaden nicht nur unserer Umwelt, sondern kosten den Staat auch Zeit und Geld, so Tumer. Die Lösungen für die Elektrizitätsanforderungen unserer Zeit existieren bereits: Erneuerbare Energien kombiniert mit den neuesten Effizienztechnologien.

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