Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Österreich fordert, den Vertrag zu reformieren, Irland hat hierzu öffentlich Unterstützung zugesagt. Die Bundesregierung, die in Deutschland aus der Atomenergie aussteigen will, hat sich bislang hierzu nicht öffentlich geäußert. Greenpeace fordert Außenminister Fischer auf, den Antrag Österreichs zu unterstützen und sich für eine Reform des Euratom-Vertrages einzusetzen.

In Deutschland den Atomausstieg predigen und in Europa Atompolitik durchzuwinken, ist unglaubwürdig, sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. Gerade der grüne Außenminister Fischer muss in Europa ein starkes Signal gegen Atomenergie setzen. Die Bundesregierung kann nicht still halten, wenn über die Hintertür der Verfassung die hochgefährliche Atomenergie gefördert werden soll. Das wäre eine völlig falsche Weichenstellung für die energiepolitische Zukunft Europas.

Der Vertrag über die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) aus dem Jahr 1957 ist ein Relikt einer überkommenen Politik der Atomenergieförderung. Sein Ziel war die Voraussetzung für die Entwicklung einer mächtigen Kernindustrie zu schaffen, welche zum Wohlstand ihrer Völker beiträgt. Im Rahmen der Atomausstiegspolitik hat der Bundestag 2002 beschlossen, den Euratom-Vertrag abzuwickeln.

Der Euratom-Vertrag ist heute fragwürdig, da er an den Realitäten vieler EU-Länder vorbeigeht: Zwölf Länder nutzen keine Atomenergie (Italien, Dänemark, Österreich, Irland, Luxemburg, Griechenland, Portugal, Estland, Lettland, Polen, Zypern, Malta). Vier weitere EU-Staaten wollen aussteigen (Deutschland, Spanien, Schweden, Belgien) und in Litauen sollen die Reaktoren aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden.

Euratom entstammt den Träumereien der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Wir sind heute weiter und das muss die europäische Verfassung zeigen, sagt Breuer.

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren