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Die beiden bewaffneten britischen Schiffe Pacific Teal und Pacific Pintail haben den Hafen von Charleston/USA am 20. September verlassen. Sie werden in den nächsten Tagen mit ihrer Fracht von 140 Kilogramm Plutonium in Cherbourg erwartet. Von dort wird das waffenfähige Material weitere 1.000 Kilometer zum Atomkomplex Cadarache transportiert, wo es zu Brennelementen für US-Atomkraftwerke verarbeitet werden soll.

Begonnen hat die wahnwitzige Reise in der Atomwaffenfabrik Los Alamos, New Mexico. Allein von dort nach Charleston in South Carolina musste der Transport fast 2.500 Kilometer zurücklegen. Dies in einer Zeit, in der allenthalben die Gefahren des Terrorismus heraufbeschworen werden.

Wie kann man ein Schiff mit Plutonium um die halbe Welt schicken zu einer Zeit, da die globale Sicherheit mehr und mehr schwindet?, fragt Merrill Chapman von der Charleston-Bürgerinitiative Bürger gegen Plutonium. Wann immer eine solche tödliche Substanz transportiert wird, besteht das Risiko eines Unfalls oder Angriffs. Dabei kann das Plutonium ins Meer gelangen. Menschen und Umwelt würden vergiftet.

Plutoniumtransporte innerhalb Frankreichs sind ein noch trüberes Kapitel. Jedes Jahr werden insgesamt rund 10.000 Kilogramm des waffenfähigen Materials von der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague zur Atomfabrik Marcoule gefahren: Alle paar Tage ein LKW. Die einzige Schutzmaßnahme besteht in einer Polizeieskorte - und neuerdings einem Informationsverbot, das Atomkritiker fern halten soll.

Yannick Rousselet, Atomexperte von Greenpeace Frankreich, konstatierte am Montag, dass die französische Regierung sich angesichts der militärischen Schutzmaßnahmen auf amerikanisch jetzt in einem Dilemma befinde. Wie will sie noch rechtfertigen, dass in Frankreich jedes Jahr Tausende Kilogramm Plutonium unter dürftigsten Sicherheitsmaßnahmen durch die Lande gefahren werden? (sit)

Petition

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Offener Brief: Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

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