Skip to main content
Jetzt spenden
Die Beluga wird in Teile zerlegt auf LKWs nach Gorleben transportiert 05/13/2013
Bente Stachowske / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Nach Jahrzehnten im Einsatz gegen die Atomenergie führt die letzte Reise der Beluga nun an jenen Ort, der symbolisch für den Kampf um ein sicheres Endlager steht. Das 26 Meter lange Schiff wurde für die Reise zerlegt und mit einem LKW-Konvoi ins Wendland transportiert. Derzeit werden die Teile wieder zusammengesetzt.

„Gorleben darf keine zweite Asse werden“, sagt Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler. „Mit dem von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) geplanten Endlager-Eilgesetz droht der angebliche Neustart bei der Endlagersuche wieder einmal auf den untauglichen Salzstock Gorleben hinauszulaufen.“

Greenpeace fordert, im ersten Schritt ein neues Suchverfahren ohne Vorfestlegungen gemeinsam mit den Bürgern zu entwickeln, bevor der Bundestag ein Suchgesetz verabschiedet.  „Nur auf einem breiten gesellschaftlichen Fundament kann ein Suchverfahren, das über 30 Jahre laufen wird, am Ende zu einem von den Bürgern akzeptierten Ergebnis gelangen“, sagt Edler.

Mängel des Salzstocks seit über 30 Jahren bekannt

Der Salzstock Gorleben ist seit 1977 als einziger Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle vorgesehen. Schon 1980 stellten Geologen fest, dass ein zuvor gefordertes abdichtendes Deckgebirge über weiten Teilen des Salzstocks fehlt. Es besteht die Gefahr, dass Wasser eindringt und Radioaktivität an die Oberfläche gelangt. Zudem existieren Gasvorkommen unter dem Salzstock. Anstatt den Standort aufzugeben, wurden die Sicherheitskriterien an die Mängel des Salzstocks angepasst.

Auch das geplante neue Standortauswahlgesetz, das nach dem Willen von Bundesumweltminister Peter Altmaier, Jürgen Trittin (Grüne) und Sigmar Gabriel (SPD) am 5. Juli beschlossen werden soll, bezieht den Salzstock Gorleben als einzigen im Gesetzestext bereits benannten Standort weiter in die Untersuchung mit ein. „Nach 35 Jahren Trickserei und Lügen drängt sich der Verdacht auf, dass die alte Fehlentscheidung Gorleben mit dem Altmaier-Auswahlverfahren lediglich rechtssicher gemacht werden soll“, sagt Edler.

Seit Jahren drängt Greenpeace auf einen ehrlichen Neuanfang in der Atommüll-Debatte. Im November 2012 hatte Greenpeace einen Entwurf für ein ergebnisoffenes Suchverfahren vorgestellt. „Die Beluga wird nun am symbolträchtigen Ort Gorleben zum Mahnmal für die Fehler der Vergangenheit und zur Mahnung für einen verantwortungsvollen Umgang mit Atommüll in der Zukunft“, so Edler.

Die Beluga in Gorleben

Sieben Informationstafeln am Schiffsrumpf sollen Besucher in Zukunft über den Kampf der Beluga gegen die Wiederaufarbeitung und den Kampf der Bürger im Wendland gegen ein Nukleares Entsorgungszentrum in Gorleben informieren.

Die Beluga ist untrennbar mit der Arbeit von Greenpeace verbunden. Das ursprüngliche Feuerlöschboot kam 1984 als erstes deutsches Schiff zu Greenpeace. In den folgenden Jahrzehnten half es bei zahllosen Protestaktionen und Dokumentationseinsätzen von Greenpeace. Zum Video

Berühmt geworden ist die Beluga mit ihren Einsätzen in der Anti-Atombewegung. Vor den Wiederaufarbeitungsanlagen im britischen Sellafield und französischen La Hague etwa half das Schiff mit seiner Laboreinrichtung, Verschmutzungen durch diese Anlagen nachzuweisen. Aufgrund der Messergebnisse  stellte die Bundesregierung 2005 die Wiederaufarbeitung ein und verringerte damit die Menge des zurückkommenden Mülls für das Zwischenlager Gorleben. Zum Video

  • Teile der Beluga kommen am Salzstock Gorleben an 05/13/2013

    Ankunft in Gorleben

    Überspringe die Bildergalerie
  • Die Beluga wird vor dem Salzstock Gorleben wieder zusammengesetzt 05/13/2013

    Aufbau der Beluga

    Überspringe die Bildergalerie
  • Das alte Greenpeace-Schiff Beluga wird im Wals vor dem Salzstock Gorleben als Mahnmal wieder aufgebaut

    Aufbau der Beluga

    Überspringe die Bildergalerie
  • Die Beluga wird vor dem Salzstock Gorleben wieder zusammengesetzt 05/13/2013

    Das Mahnmal entsteht

    Überspringe die Bildergalerie
  • Das Greenpeace-Schiff Beluga im Einsatz gegen die Atomkraft, Juni 1998

    Beluga im Einsatz

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Das Greenpeace-Schiff "Beluga"

Das Greenpeace-Schiff "Beluga"

4 | DIN A4

317 KB

Herunterladen

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Anti-Atom-Protest von Greenpeace

Scheinlösung Kernfusion

  • 27.03.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Projection for Final Shutdown at Isar 2 NPP

Atomkraftwerke abschalten

  • 09.03.2023

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Vor dem Jahrestag der Fukushima-Katastrophe fordern Greenpeace-Aktivist:innen, die deutschen AKW endlich abzuschalten.

mehr erfahren
Heinz Smital, Atom-Experte

Was ist Radioaktivität und wie wirkt sie?

  • 20.01.2023

Greenpeace-Atomphysiker Heinz Smital erklärt, wie radioaktive Strahlung entsteht, was sie im Körper bewirkt – und warum man sich bei einem Atomunfall nicht schützen kann.

mehr erfahren
Porträt von Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland

Atomkraft – keinen Tag länger!

  • 04.10.2022

Warum wir weiter für den Atomausstieg am 31.12.2022 sind.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.

Fukushima

  • 23.09.2022

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Staff Portrait of Gianna Martini

Atomausstieg: Keinen Tag länger

  • 29.08.2022

Ich will, dass deutsche Atomkraftwerke am 31.12. vom Netz gehen. Und keinen Tag später. Denn Atomkraft ist gefährlich - und hilft uns in der derzeitigen Gasmangellage nicht weiter.

mehr erfahren