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Messgerät, mit dem Greenpeace radioaktive Strahlung misst, November 2009
Philip Reynaers / Greenpeace

Uranminen in Niger: Akokans Straßen sind radioaktiv belastet

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Im afrikanischen Niger gefährdet Bauschutt aus zwei Uranminen des französischen Energiekonzerns AREVA die Menschen. Für den Straßenbau in der nahe gelegenen Stadt Akokan wurde radioaktiv belastetes Baumaterial aus den Minen verwendet. Anfang November maß ein Expertenteam von Greenpeace gefährlich hohe Strahlung in der Stadt. AREVA hatte zuvor erklärt, die Straßen seien nicht belastet. Greenpeace fordert eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle. Es soll geklärt werden, inwieweit der französische Atomkonzern an den Vorfällen beteiligt ist.

Das unabhängige französische Labor CRIIAD stellte 2007 fest, dass die Straßen der Stadt Akokan mit Uran belastet sind. Zum Bau der Straßen wurde Schutt aus den nahe liegenden Uranminen verwendet. Das Labor informierte AREVA und die lokalen Behörden über die Belastungen.

Nach Angaben von AREVA wurden kurz darauf mehrere Straßen von dem uranhaltigem Material befreit. AREVA behauptet daher, es bestehe keine Gefahr mehr.

Anfang November 2009 untersuchte Greenpeace die von AREVA gesäuberten Straßen. Ziel war, die Auswirkungen auf die Umwelt und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung zu dokumentieren. Die Messungen wurden unter anderem an Stellen durchgeführt, die von AREVA als sauber gekennzeichnet wurden. Dabei stellte Greenpeace fest, dass die Stadt keineswegs frei ist von radioaktiver Strahlung. Das Expertenteam maß an sieben der angeblich sauberen Stellen eine erhöhte Strahlung. An einer Stelle war die gemessene Strahlung sogar 500-mal stärker als üblich.

Diese Strahlungswerte stellen eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen dar. Wer sich auf der Straße aufhält, riskiert einer erhöhten Strahlung ausgesetzt zu sein. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich in den verseuchten Gebieten radioaktiver Staub bildet. Wer diesen Staub einatmet, riskiert seine Gesundheit, sagt Dr. Paul Johnston, der für Greenpeace an der Universität Exeter arbeitet.Die Stadt sollte sofort gesäubert werden.

Die Vorfälle zeigen erneut, dass die Atomenergie die Umwelt bedroht. Greenpeace fordert eine ernsthafte Untersuchung der kompletten Stadt. Es muss sichergestellt werden, dass die Bewohner Akokans vor den Gefahren der Uranminen geschützt werden.

Einen ausführlichen Bericht über die Vorfälle in Akokan veröffentlicht Greenpeace Anfang 2010.

Schon jetzt hat Greenpeace erste Informationen zum Thema veröffentlicht.

  • Greenpeace-Expertin Rianne Teule misst die Strahlung in Akokan, November 2009

    Greenpeace-Kampaignerin misst die Strahlung

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  • Ein Berg aus Rückständen bei der Urangewinnung, November 2009

    Rückstände bei der Urangewinnung

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Reichweite der Uranvorräte der Welt, Kurzfassung

Reichweite der Uranvorräte der Welt, Kurzfassung

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