Jetzt spenden
Protest gegen Rosia Montana Einsatz von Zyanidlauge im Dezember 2002
Attila Soos / Greenpeace

Ungarn ändert Gesetz im Bergbau

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das neue Gesetz wurde mit 356 Stimmen und nur einer Gegenstimme beschlossen. Zwei Monate zuvor hatte sich die Initiative Cyanide-Free Hungary! gegründet. Ihr gehören über 60 Umweltorganisationen an. Ziel war es, einen Gesetzentwurf zu erarbeiten, der Zyanidlauge im Bergbau verbietet. Die Umweltschützer hoffen, dass das neue Gesetz die Nachbarländer beeinflusst und Druck auf die EU ausübt. Diese könnte für alle Länder ein Verbot der gefährlichen Stoffe beschließen. Dadurch ließen sich in Zukunft Umweltkatastrophen verhindern.

Zyanide sind hochgiftig. Sie werden zum Abspalten von Metall aus Eisenerz verwendet. Die dabei entstehenden Abwässer sammeln sich in mehreren tausend Hektar großen Tälern, die als Vorratsbehälter benutzt werden.

Immer wieder gelangen Gifte aus diesen Seen in die Umwelt und richten erhebliche Schäden an. In Rumänien brach am 30. Januar 2000 ein Damm in einer Golderz-Aufbereitungsanlage. Es traten 100.000 Kubikmeter Wasser aus, das mit Zyaniden und Schwermetallen verseucht war. Die Gifte gelangten bis in die Donau und lösten ein großes Fischsterben aus. 1.400 Tonnen Fisch trieben im Fluss. In einigen ungarischen Städten war die Trinkwasserversorgung für mehrere Tage unterbrochen. Der Dammbruch war die größte Umweltkatastrophe Osteuropas seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl.

Seit der Katastrophe wurden die Sicherheitsmaßnahmen in den Bergwerken verbessert. Dennoch gab es immer wieder Mängel an den Anlagen, in denen bis heute mit Zyanidlauge gearbeitet wird.

Datum
Müllhalde mit Kühen in Ghana

Mehr zum Thema

Zwei Jugendliche halten ein Pappschild "Say no to plastic, save the ocean" .
  • 04.04.2024

Eine historische Chance: Die UN-Verhandlungen über ein verbindliches globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung gehen weiter.

mehr erfahren
Aktivist:innen vorm Bundeskanzleramt
  • 15.03.2024

Das europäische Lieferkettengesetz wurde beschlossen, auch trotz der Enthaltung Deutschlands. Die EU hat damit gezeigt: Menschenrechte und Klimaschutz sind wichtiger als Profite von Unternehmen.

mehr erfahren
Aktive sitzen auf einem einem 3,5 Meter hohen und 12 Meter breiten Textilmüll-Berg  vor dem Brandenburger Tor, auf dem Banner steht "Fast Fashion: Kleider machen Müll".
  • 05.02.2024

Aussortierte Kleidung landet in großem Stil in Afrika – und wird dort zum Plastikmüllproblem. Eine Greenpeace-Recherche zeigt das Ausmaß, Aktive protestieren gegen Fast Fashion auf der Fashion Week.

mehr erfahren
Protest am Amazon-Logistikzentrum Winsen bei Hamburg
  • 11.12.2023

Fabrikneue Ware oder Retouren einfach zerstören? Exzess der Überproduktion und wahnsinnige Ressourcenvergeudung. Wir konnten ein Vernichtungsverbot für unverkaufte Kleidung erreichen.

mehr erfahren
Greenpeace Aktive halten beim Make Something Day in Berlin Hände mit "Ressourcenschutz fürs Klima" hoch
  • 13.11.2023

Während der Handel in der Vorweihnachtszeit mit Rabattschlachten zum Massenkonsum ruft, treffen sich vom 19. bis 27. 11. Menschen, die auf Reparieren, Selbermachen, Tauschen setzen statt auf Kaufen.

mehr erfahren
Frau mit Kleid vor Spiegel bei Kleidertauschbörse
  • 30.08.2023

Wir ertrinken in Konsumprodukten, die wir nicht brauchen – weniger wäre oft mehr. Hier sind zehn Tipps, wie man im immer schnelleren Verwertungskreislauf auf die Bremse tritt.

mehr erfahren