Jetzt spenden
Große Detox-Aufkleber zieren wie hier in Hamburg weltweit seit dem Morgen zahlreiche Schaufenster-Scheiben von adidas.
Greenpeace

Neue Aufforderung an Adidas und Co.

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Mit einer neuen Aktion im Rahmen der Detox-Kampagne fordert Greenpeace erneut die Sportmarkenhersteller auf, sportlichen Ehrgeiz zu beweisen und gefährliche Chemikalien aus ihrer Produktion zu verbannen. Große Detox-Aufkleber zieren weltweit seit dem Morgen zahlreiche Schaufenster-Scheiben von Adidas und Nike.

Bislang hat lediglich Puma auf die Vorwürfe von Greenpeace reagiert und bekannt gegeben, auf alle gefährlichen Chemikalien bis 2020 zu verzichten - über den gesamten Lebenszyklus seiner Produkte und innerhalb der ganzen Lieferkette. Adidas und Nike haben sich hingegen noch nicht bewegt.

Dabei ist der Aufruf von Greenpeace an die Sportmarkenhersteller ganz einfach: Sie sollen ihre selbst formulierten Ansprüche ernst nehmen und Qualität und Nachhaltigkeit nicht nur im Produkt, sondern auch in der Produktion sichern. Denn zahlreiche Fabriken in China leiten gefährliche Chemikalien in die Flüsse. Diese Fabriken fertigen unter anderem für Adidas, Nike und Co.

Adidas und Nike sind aufgefordert, dem Beispiel von Puma zu folgen und sich zu verpflichten, ihren Beitrag zu einer schadstofffreien Zukunft in den Produktionsländern ihrer Klamotten zu leisten, sagte Chemie-Experte bei Greenpeace, Manfred Santen. Die beiden größten Sportartikel-Marken sind in der besten Ausgangsposition, um Einfluss auf ihre Lieferanten nehmen. Nur so können die Flüsse in China den benachbarten Ländern sauberer werden.

Schädliche Chemikalien in den Flüssen

In der aktuellsten Studie hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace belegt, dass die Herstellung von Textilien mit immenser Umweltverschmutzung verknüpft ist. Diese Verschmutzung entsteht vor allem bei so genannten Nass-Prozessen wie dem Färben, Bleichen, Waschen, Bedrucken und Veredeln von Textilien. Große Mengen an schädlichen Chemikalien gelangen dabei in die Umwelt, beispielweise in die Flüsse. So entdeckte Greenpeace bei Probenahmen und Analyse an zwei Textilfabriken am Jangtse und am Pearl River unter anderem Nonylphenol, Azofarbstoffe, Schwermetalle und andere Schadstoffe mit gefährlichen Eigenschaften. adidas lässt dort Textilien fertigen.

Die gefundenen Chemikalien dürften in Europa gar nicht eingesetzt werden, geschweige denn in die Flüsse geleitet werden. In China beziehen die Menschen aber ihr Trinkwasser aus diesen verschmutzten Flüssen, fischen dort oder nutzen das Wasser für die Bewässerung ihrer Felder. Die Chemikalien gelangen so in die Nahrungskette.

Vielleicht findet der ein oder andere ja noch einen Store mit einer Greenpeace-Verschönerung?

Karte: Welche Adidas-Stores wurden rebranded?


Rebranding Adidas Stores auf einer größeren Karte anzeigen

  • Greenpeace-Aktivisten haben an die adidas-Schaufenster Detox-Aufkleber angebracht.

    Greenpeace-Aktivisten haben an die adidas-Schaufenster Detox-Aufkleber angebracht.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Greenpeace fordert den Sportmarkenhersteller damit auf, sportlichen Ehrgeiz zu beweisen und gefährliche Chemikalien aus ihrer Produktion zu verbannen.

    Greenpeace fordert den Sportmarkenhersteller damit auf, sportlichen Ehrgeiz zu beweisen und gefährliche Chemikalien aus ihrer Produktion zu verbannen.

    Überspringe die Bildergalerie
  • Vielleicht findet der ein oder andere ja noch einen adidas-Store mit einer Greenpeace-Verschönerung?

    Vielleicht findet der ein oder andere ja noch einen adidas-Store mit einer Greenpeace-Verschönerung?

    Überspringe die Bildergalerie
  • An verschiedenen adidas-Stores wurden die Detox-Aufkleber angebracht.

    An verschiedenen adidas-Stores wurden die Detox-Aufkleber angebracht.

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Vogel über Müllberg

Mehr zum Thema

Portrait of Moritz Jaeger-Roschko

“Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”

Kreislaufwirtschaft klingt nachhaltig. Doch was ist das? Das und wieso der kluge Gedanke der Kreislaufwirtschaft in Deutschland irreführend genutzt wird, erklärt Moritz Jäger-Roschko im Interview.

mehr erfahren über “Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”
 Passant:innen betrachten Kleiderstatue aus Textilmüll vor dem Brandenburger Tor

Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt

Fast Fashion zerstört Umwelt und Ressourcen – nachhaltige Alternativen sind der Weg aus der Wegwerfmode. Black Week und Black Friday heizen den zerstörerischen Konsum nochmal mehr an. Ein Greenpeace-Rechtsgutachten zeigt: Anti-Fast-Fashion-Gesetz auch in Deutschland möglich.

mehr erfahren über Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt
Studioaufnahme: Textilien von Shein auf einem Haufen

Schäm dich, Shein

Schnell, billig, rücksichtslos – das ist das Geschäftsmodell des Fast Fashion-Konzerns Shein. Greenpeace hat nach drei Jahren erneut Produkte ins Labor geschickt – mit beunruhigenden Ergebnissen.

mehr erfahren über Schäm dich, Shein
Kleidung auf einem Bügel mit einem Recycling-Schild

9 einfache Tipps für Slow Fashion

Fast Fashion hat sich längst als eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit etabliert. Aus der Fast Fashion-Falle auszubrechen, ist nicht schwer - zeigen unsere Tipps.

mehr erfahren über 9 einfache Tipps für Slow Fashion
Großes Banner "End Fast Fashion" liegt am Strand in Ghana zwischen Textilmüll.

Fast Fashion versus grüne Mode: Fragen und Antworten

Fast Fashion, also schnelle Mode, was ist das? Wer steckt dahinter und warum ist sie problematisch? Hier gibt es Antworten – auch zu den Alternativen.

mehr erfahren über Fast Fashion versus grüne Mode: Fragen und Antworten
Alte Kleider können einfach wiederverwertet werden.

Upcycling: Was heißt das eigentlich?

Aus gebrauchten Materialien werden wieder schöne, nützliche Dinge: Upcycling ist eine tolle Möglichkeit, Überkonsum etwas Nachhaltiges entgegenzusetzen.

mehr erfahren über Upcycling: Was heißt das eigentlich?