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Acht Greenpeace-Aktivist:innen fordern vom baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) mit einem vier Meter langen Rundtransparent einen besseren Waldschutz. Sie platzierten das Banner mit der Aufschrift "Mit Kettensägen schützt man keine Wälder, Herr Hauk" heute Morgen vor dem Landwirtschaftsministerium in Stuttgart.
© Sonja Och / Greenpeace

Baden-Württemberg braucht mehr Waldschutz

Das Bundesland belegt im bundesweiten Vergleich nach Greenpeace-Berechnungen den letzten Platz. Eine Umfrage zeigt: Auch die Menschen wünschen sich mehr Schutz für ihre Wälder. 

Greenpeace-Berechnungen zeigen: Mit einem Anteil von nur 1,23 Prozent hat kein anderes Bundesland so wenig Wälder unter strengen Schutz gestellt wie Baden-Württemberg. Dabei gehört es in Relation zur Landesgröße mit Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern zu den fünf waldreichsten Bundesländern. Mecklenburg-Vorpommern mit sieben Prozent und Schleswig-Holstein mit fast fünf Prozent führen die Liste an und haben den größten Anteil an Wäldern unter Schutz gestellt, insgesamt leider immer noch viel zu wenig. Hessen hat es immerhin in dem bundesweiten Vergleich auf den dritten Platz geschafft.

Grafik: Anteil der streng geschützten Wälder in Deutschland (2022)

Anteil der streng geschützten Wälder in Deutschland

Von dem verantwortlichen Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) in Baden-Württemberg fordern Greenpeace Aktive deswegen heute mit einer Protestaktion mehr Waldschutz. Vor dem Landwirtschaftsministerium in Stuttgart platzieren sie ein vier Meter großes Rundbanner mit der Aufschrift “Mit Kettensägen schützt ihr keine Wälder”. 

Nach einer neuen Analyse der Naturwald Akademie trägt Baden-Württemberg für den Schutz und Erhalt von elf Waldökosysteme eine besondere Verantwortung.

Umfrage zeigt: Menschen für weniger Holzeinschlag in Schutzgebieten

Die für Greenpeace ehrenamtlich aktive Baden-Württembergerin Ulrike Beck sagt: “Der Erhalt der Wälder liegt uns sehr am Herzen. Es ist jetzt an der Zeit, Wälder nicht als reine Holzlieferanten zu betrachten und deutlich weniger Bäume zu fällen.” Diese Meinung teilt die Mehrheit der Menschen in Baden-Württemberg. Eine neue Umfrage zeigt: über 70 Prozent der Menschen in Baden-Württemberg sind der Meinung, dass Holzeinschlag für die Industrie oder Energiegewinnung in geschützten Wäldern nicht erlaubt sein sollte. Die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Januar dieses Jahres im Auftrag von Greenpeace durchgeführt. 

Grafik Umfrage Waldschutz Baden-Württemberg (2022)

Grafik Umfrage Waldschutz Baden-Württemberg

Eine große Mehrheit der Menschen in Baden-Württemberg äußerten, dass sie den Anteil der geschützten Wälder in Deutschland für zu gering befinden. “In jedem Schutzgebiet ist klar geregelt, ob Besuchende die Wege verlassen oder Blumen pflücken dürfen”, sagt Greenpeace-Waldexpertin Sandra Hieke. “Doch im Großteil aller Schutzgebiete ist Bäume fällen erlaubt”, “Baden-Württemberg sollte jetzt den ersten Schritt gehen und mehr Wälder vor Holzeinschlag schützen.” Naturnahe und stabile Wälder sind besonders wichtig für Klima und Artenschutz. Derzeit lässt das Ministerium sogar in Schutzgebieten wie beispielsweise dem vorderen Odenwald, dem südlichen Schwarzwald und dem Schönbuch bei Tübingen Bäume fällen.

Grafik: Ergebnis der Umfrage zum Waldschutz in Baden-Württemberg (2022)

Mehr als 70 Prozent der Befragten finden, dass keine Bäume aus geschützten Wäldern für die Holzindustrie gefällt werden sollten.

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Anteil streng geschützter Wälder in Deutschland

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Baden-Württemberg: Greenpeace-Umfrage zum Waldschutz

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Schutzgebiete schützen nicht

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