
Illegale Fischerei - Notorischer Schwarzfischer
- Hintergrund
Die Flotte von Silvia Vieira fischt in norwegischen Gewässern auf einer norwegischen und russischen Quote als Vertreter der Europäischen Union (EU). Die Firma besitzt mit ihren vier Fischtrawlern Praia de Santa Cruz, Aveirense, Brites und Joana Princesa 48 Prozent des portugiesischen Anteils der arktischen Kabeljau-Quote der EU. Alle vier sind seit Jahren in Norwegen registriert.
Die Polizei vor Ort hat zunächst das Löschen und Prüfen des Fangs samt Gegencheck mit Quote und Papieren veranlasst. Kapitän und Besatzung werden an Bord festgehalten, um die Vernichtung von Beweismaterial zu verhindern. Laut ersten Berichten fanden die Behörden 30 Tonnen illegalen Kabeljau. Die Untersuchungen laufen noch.
Neben den genannten offiziell registrierten Fischtrawlern gehören Silvia Vieira ebenso echte Piratentrawler, die unter der Flagge von Drittstaaten fahren - sogenannten flags of convenience. Sie besitzen keine legale Quote in internationalen Gewässern. Dazu gehören zum Beispiel die berüchtigte und schwarzgelistete Kerguelen (jetzt Caribe) und die Red (vorher Joana/Kabou, vorher Lootus). Beide wurden beim illegalen Fischen neben ihren lizensierten Schwesterschiffen in norwegischen Gewässern gesichtet.
Angesichts der wiederholten Festnahme der Praia de Santa Cruz bekräftigt Greenpeace erneut seine Forderung an die norwegische Regierung, das vorhandene Recht gegen illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei (IUU) umzusetzen. Die gesamte Flotte von Silvia Vieira muss auf die Schwarze Liste gesetzt werden und sie dürfen keine Lizenzen mehr für norwegische Gewässer erhalten.
Greenpeace beobachtet die illegalen Aktivitäten der Flotte von Silvia Vieira seit einigen Jahren und protestierte bereits 2008 in Aveiro.
Desweiteren hat Greenpeace seit 2008 eine eigene Datenbank veröffentlicht. Sie enthält Schiffe und Firmen, die in illegale Aktivitäten involviert sind.
Silvia Vieira und der aktuelle Fall der Praia de Santa Cruz zeigt, wie wichtig eine vollständige und transparente Rückverfolgbarkeit ist, wenn Industrie und Handel illegale Ware sicher ausschließen wollen.