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Gegen Gen-Milch der Hersteller Nestlé und Milupa protestieren Greenpeace-Aktivisten bundesweit in 39 Städten.
Andreas Varnhorn/Greenpeace

Gen-Milch bei Nestlé und Milupa

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Greenpeace-Aktive haben in ganz Deutschland gegen Gen-Milch der Hersteller Nestlé und Milupa protestiert. In über 100 Supermärkten kennzeichneten sie Babymilchpulver mit Aufklebern: Umweltgefahr - Für dieses Produkt bekommen Milchkühe Gentechnik-Futter. Greenpeace fordert Nestlé und Milupa auf, aus der Gen-Milchproduktion auszusteigen.

"Der Anbau von genmanipulierten Futterpflanzen gefährdet die Artenvielfalt und erhöht den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft", sagt Alexander Hissting, Gentechnikexperte von Greenpeace. Mit dem Kauf von Gen-Milch unterstützen Verbraucher die Verbreitung der riskanten Gentechnologie. Gentechnikfreie Milch trägt hingegen dazu bei, Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen.

Neuer Kinder- und Babymilch-Ratgeber von Greenpeace

Greenpeace veröffentlichte am Donnerstag den neuen Ratgeber Milch für Kinder - Einkaufsratgeber für den Genuss ohne Gentechnik . Der Ratgeber gibt eine aktuelle Übersicht zum Einsatz von Gen-Pflanzen für Schulmilch und Babymilchprodukte. Bei den konventionellen Babymilchherstellern gibt es nur eine Handvoll Firmen, die Milch ohne Gen-Futter-Einsatz verarbeiten. Dazu gehören Hipp und Humana. Bioprodukte werden immer ohne den Einsatz von Gentechnik im Futter hergestellt.

Die Großkonzerne Nestlé und Danone (Milupa) haben mit 65 Prozent den größten Absatz von Babymilchpulver in Deutschland. Gegenüber Greenpeace erklärten die beiden Lebensmittelkonzerne, dass Gen-Pflanzen in der Milchviehfütterung Standard sei. Eine Umstellung sei nicht in Planung.

Durch die fehlende Kennzeichnungspflicht für Milch, Eier und Fleisch, die mit Gen-Pflanzen erzeugt wurden, ist vielen Verbrauchern nicht bewusst, dass sie mit Nestlé,- und Danone-Produkten Gen-Milch kaufen, sagt Hissting. Mit den Warn-Hinweisen unterstützen wir heute den Wunsch der meisten deutschen Verbraucher nach einer besseren Information über die Herkunft ihrer Lebensmittel.

Gen-Pflanzen bringen die Natur aus der Balance

Der Großteil der weltweit angebauten Gen-Pflanzen wie Gen-Mais und Gen-Soja landet in den Futtertrögen von Schweinen, Kühen und Hühnern. Greenpeace setzt sich gegen die ökologisch riskante Grüne Gentechnik ein. Gen-Pflanzen gefährden die Umwelt und eine gentechnikfreie, nachhaltige Landwirtschaft. Sie können sich unkontrolliert ausbreiten und bedrohen die Artenvielfalt. Besonders in Südamerika werden Urwälder für Gen-Soja gerodet und immer mehr gesundheitsgefährdende Agrargifte eingesetzt. Im neuen Ratgeber weist Greenpeace auch darauf hin, dass die Forschung derzeit in Gen-Milch kein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher erkennt.

 

Baby-Milchflasche und mit Milch gefüllte Becher stehen auf einem Tisch, Nov. 2010.

Milch von Kühen, die Genfutter bekommen, in Babys Fläschchen? Viele Hersteller schwenken auf Druck von Greenpeace und Verbraucher:innen um.

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