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Puten in Massentierhaltung: Damit in den engen Ställen keine Krankheiten auftreten, werden die Tiere massenhaft mit Antibiotika gefüttert, 2001.
Greenpeace

Fleisch - was kostet das Stück Lebenskraft?

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Laut Water Footprint Network sind für die Produktion eines Kilo Fleisches 16.000 Liter Wasser nötig (zum Vergleich: ein Kilo Weizen benötigt 1.350 Liter). Jeder Deutsche verzehrt im Durchschnitt, also Kinder und Vegetarier eingerechnet, jährlich rund 60 Kilogramm Fleisch - das sind 165 Gramm pro Tag. Dafür werden in deutschen Schlachthöfen jährlich etwa 3,7 Millionen Rinder, 59 Millionen Schweine und rund 630 Millionen Hühner und Puten geschlachtet. Doch so viel Fleisch kann sich die Menschheit weltweit nicht leisten. Auch wenn Fleisch so billig ist wie noch nie. Während ein Arbeiter 1950 noch 3,5 Stunden für ein Kilo Schweinefleisch arbeiten musste, reichen heute weniger als 45 Minuten.

Industrielle Massentierhaltung

Möglich gemacht hat dies die industrielle Massentierhaltung, Nebenwirkungen wie Gammelfleisch und Nikotin-Eier inklusive. Denn das Grundproblem bei der Fleischproduktion liegt bereits im ungünstigen Verhältnis von Aufwand und Nutzen: Um ein Kilogramm Schweinefleisch zu erhalten, müssen fünf Kilogramm Viehfutter produziert werden.

Die dafür benötigte landwirtschaftliche Fläche schlägt also gleich doppelt zu Buche. Da der Fleischkonsum weltweit steigt, werden Jahr für Jahr riesige Flächen Wald gerodet, um beispielsweise die eiweißreiche Sojabohne anzubauen. So weichen jedes Jahr artenreiche Wälder Mais und Sojaäckern, um darauf Viehfutter statt Lebensmittel anzupflanzen und das wirkt sich verheerend auf die Welternährungssituation aus.

Auswirkungen auf Nahrungsverteilung

Gemessen an der weltweiten landwirtschaftlichen Fläche werden unglaubliche 80 Prozent für die Viehproduktion und den Futtermittelanbau - hauptsächlich in südlichen Ländern - verwendet. Dabei machen tierische Lebensmittel nicht einmal 20 Prozent der weltweiten Nahrungsenergieversorgung aus. Ein Drittel der weltweiten Getreideernte verschwindet im Tiermagen. Die Flächen, auf denen Tierfutter wie Getreide, Mais und Soja angebaut wird, könnten um ein Vielfaches effizienter für die menschliche Ernährung in Form von Pflanzen verwendet werden.

Prominentestes Beispiel: Brasilien. In den letzten sieben Jahren hat sich die Sojaproduktion dort fast verdoppelt. In der Mehrzahl sind es verbrecherische Großgrundbesitzer, die in Brasilien insgesamt rund 50 Millionen Tonnen Sojabohnen produzieren, die dann in den Futtertrögen der Masttiere in Europa landen oder direkt im Land zu Fleisch "veredelt" werden.

Katastrophale Klimabilanz durch hohe CO2-Emissionen

Die weltweite Tierhaltung gehört mit rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen zu den wichtigsten Verursachern der globalen Erwärmung. Dazu gehören sowohl direkte Emissionen wie z.B. aus dem Magen freigesetztes Methan bei Rindern, vor allem aber Emissionen bei der Futtererzeugung inklusive Abholzungen zur Landumwandlung.

Vor allem Wiederkäuer haben einen extrem hohen CO2-Ausstoß: Pro Kilo Rindfleisch werden umgerechnet 13,3 Kilo CO2 freigesetzt. Zum Vergleich: Die gleiche Menge Mischbrot produziert 0,75 Kilo CO2, Äpfel 0,5 Kilo CO2, und Tomaten 0,2 Kilo CO2.

Bio-Lebensmittel - eine sichere Alternative

Durch den Umgang mit unseren Lebensmitteln können wir also viel verändern. Die Auswirkungen der Produktion von Lebensmitteln auf das weltweite Klima hängen von der Produktionsart, von der Jahreszeit, vom Transport und der Verpackung ab. Bunte Verpackungen mit grünen Wiesen und glücklichen Kühen versprechen Verbrauchern Produkte aus einer naturnahen Landwirtschaft. Doch der Schein trügt sehr oft. Bio-Lebensmittel sind eine sichere und für die Umwelt bessere Alternative.

Bio ist cool fürs Klima, denn der Biolandbau verzichtet konsequent auf den Einsatz von energieintensiven Kunstdüngern und giftigen Pestiziden. So lassen sich mit einem Bio-Menü bis zu 40 Prozent der CO2-Emissionen, die bei der Lebensmittelproduktion entstehen, einsparen!

Und die Einsparung von CO2-Emissionen ist auch dringend notwendig, denn laut UNO war 2010 das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen.

(Stand: Januar 2014)

Datum
Tierqual Ställe bei Bärenmarke

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