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Obstregal im Supermarkt
Axel Kirchhof/Greenpeace

Erfolge für gesünderes Essen

Im Preiskampf um die billigsten Nahrungsmittel bieten die Supermärkte Masse statt Qualität: Im Einkaufskorb landet pestizidbelastetes Obst und Gemüse sowie Fleisch, das zu über 90 Prozent aus der Massentierhaltung stammt. Auch die Gentechnik ist nicht vom Tisch: Über die Futtermittel bahnt sie sich den Weg zum Verbraucher. Greenpeace setzt sich dafür ein, dass nur noch gesunde Lebensmittel auf den Markt kommen - ohne Gift und Gentechnik.  

So untersucht Greenpeace regelmäßig Obst und Gemüse der großen Handelsketten auf Pestizidrückstände. Geballte Ladungen von Spritzmitteln können etwa in Kopfsalat, Paprika, Pfirsichen und Tafeltrauben stecken. Ware aus den Mittelmeerländern weist im Schnitt höhere Werte auf als die aus Holland oder Deutschland.

Einen entscheidenden Teil der Verantwortung für die unsicheren Nahrungsmittel trägt der Handel. Der unerbittliche Preiskampf, auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen, bewirkt, dass oft nur Masse zählt. So ist Deutschland der billigste Lebensmittelmarkt in Westeuropa. Verbraucher- und Umweltschutz gelten in diesem Geschäft nicht viel.

Weniger Pestizide

Greenpeace hat es jedoch mit seinem Programm "Stopp Gift im Essen" geschafft, dass alle großen deutschen Supermarktketten neue und strenge Standards für Pestizidbelastungen festgelegt haben, die durchweg schärfer sind als die gesetzlichen Grenzwerte. Alle Ketten haben inzwischen Programme zur Senkung der Pestizidbelastungen gestartet: Intensive Kontrollen, Auswahl der Lieferanten, Vertragsanbau, Schwarze Listen für besonders gefährliche Pestizide gehören zu den neuen Instrumenten. Das zeigt Wirkung – bei vielen Produkten sinken die Belastungen endlich deutlich.

Greenpeace hat auch dazu beigetragen, dass die EU im Jahr 2009 ein schärferes Zulassungsrecht für Pestizide verabschiedet hat. So dürfen beispielsweise krebserregende, erbgutschädigende oder die Fortpflanzung beeinträchtigende Pestizide gar nicht mehr vermarktet werden. Doch viele gefährliche Pestizide bleiben auf dem Markt, zum Beispiel solche, die das Immunsystem beeinträchtigen, das Hormon- oder das Nervensystem stören.

Auf Plantagen in Lateinamerika und Asien ist der Einsatz von Pestiziden extrem hoch. Es gibt also weiterhin viel zu tun für die Giftjäger von Greenpeace und wachsame Verbraucher, die sich schlechtes Essen nicht gefallen lassen wollen. Unser Rat: Wer keine Pestizide und Gentechnik im Essen will, sollte Bioware kaufen. Der Bioanbau ist aktiver Klimaschutz, er schont die natürliche Artenvielfalt. Greenpeace-Ratgeber und Tests informieren auch Verbraucher konventioneller Ware über grundlegende Regeln, um beim Einkauf von Obst und Gemüse auf der sicheren Seite zu sein.

Erfolgreiche Verbraucher

Ginge es nach dem Willen der Industrie, hätte sich die Gentechnik längst auf Äckern und im Essen breitgemacht. Doch weltweit regt sich massiver Widerstand von Konsumenten und Umweltschützern gegen den Einzug der Gentechnik ins Essen. Mit Erfolg: In der Europäischen Union verwenden die meisten Lebensmittelhersteller keine Zutaten aus genmanipulierten Pflanzen, in Nordamerika konnte die Gentechnikindustrie den Anbau von Gen-Weizen und Gen-Kartoffeln nicht durchsetzen, in Europa haben Länder wie Deutschland, Österreich, Ungarn, Schweiz, Luxemburg und Griechenland den Anbau von Gen-Mais gestoppt. Der Widerstand der Verbraucher gegen die Gentechnik ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was Kundenmacht bewirken kann.

Doch es gibt noch viel zu tun: Verbraucher haben kaum eine Chance, bei konventionellen tierischen Produkten wie Eiern, Fleisch und Milch zu erkennen, ob genmanipulierte Pflanzen in der Tierfütterung eingesetzt werden. Denn eine Kennzeichnungspflicht gibt es für diese Produkte nicht. 80 Prozent aller weltweit angebauten Gen-Pflanzen enden aber im Tierfutter. Jede Firma, die nicht auf den Einsatz von Gen-Pflanzen im Futtertrog verzichtet, fördert damit auch den riskanten Anbau von Gen-Pflanzen. Wer als Verbraucher sichergehen will, dass keine Gen-Pflanzen verwendet wurden, sollte auf Bioprodukte zurückgreifen oder auf die Kennzeichnung "ohne Gentechnik" achten.

Greenpeace deckt auf, welche Firmen Gen-Pflanzen im Futter verwenden: Seit 2004 hat Greenpeace immer wieder Molkereien aufgefordert, ihre Milchprodukte ohne Gen-Soja und Gen-Mais im Tierfutter zu produzieren. Tausende von Verbrauchern haben unsere Kampagne bis heute durch Briefe und Protestpostkaren unterstützt. Mit Erfolg: Campina – eine der größten Molkereien in Deutschland – stellt seit Oktober 2008 unter ihrer bekannten Marke Landliebe Milchprodukte ohne Gen-Pflanzen im Futter her, sogar mit dem Schriftzug "ohne Gentechnik". Andere Molkereien folgen jetzt diesem Beispiel. Im Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Gentechnik" bekommen Verbraucher zusätzliche Einkaufstipps, z.B. eine grüne Liste der Firmen, die keine Gen-Pflanzen verfüttern.

Quelle: "Was wollen wir essen? Gift und Gentechnik – nein danke!" von Greenpeace

Was Verbraucher sonst noch auf die Straße treibt, erfahren Sie hier.

Was wollen wir essen? Gift und Gentechnik nein danke!

Was wollen wir essen? Gift und Gentechnik nein danke!

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