
Die Greenpeace-Flotte
Schutz für den Lebensraum Wasser
- Hintergrund
Am 15. September 1971 sticht ein alter klappriger Fischkutter im Hafen von Vancouver in See. Die Crew der „Phyllis Cormack“ will mit einer Protestfahrt den Test einer amerikanischen Atombombe vor Alaska verhindern. Es ist der Gründungsakt von Greenpeace.
Aktiv auf dem Wasser

Rex Weyler / Greenpeace
"Phyllis Cormack"
Schiffe haben für Greenpeace immer eine besondere Rolle gespielt. Sie begleiten die Greenpeace-Kampagnen an vorderster Front - oft in weit entfernten Gegenden der Welt. An Bord werden Beweise für Umweltzerstörung und Raubbau durch den Menschen gesammelt und dokumentiert. Die Schiffe sind Plattform für alle Formen der Konfrontation auf dem Wasser.
71 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt – der größte Lebensraum unseres Planeten. Doch der Mensch hat es in wenigen Jahrzehnten geschafft, daraus ein globales Krisengebiet zu machen. Und viele Staaten und Unternehmen betrachten die Ozeane weiterhin als letztes Industriegebiet der Erde, in dem sie unbegrenzt Ressourcen plündern und ihre Abfälle einfach wegkippen können. Es sieht doch keiner …
Seit über 40 Jahren schaut Greenpeace deshalb auf Flüssen und Ozeanen genau hin. Auf speziell ausgerüsteten Schiffen gelangen Aktivisten der Umweltschutzorganisation dorthin, wo Umweltverbrechen am und auf dem Wasser verübt werden. Das was sie sehen und messen, machen sie öffentlich – wenn möglich noch von Bord aus.
Im Kampf für den Schutz der Lebensräume Meere und Flüsse konnte Greenpeace zahlreiche wichtige Erfolge erreichen, die ohne den Einsatz der Schiffe nicht möglich gewesen wären. Einige Beispiele:
• 1986: Einrichtung von zwei Schutzgebiete für Wale im Indischen Ozean und im Südpolarmeer
• 1991: Weltpark Antarktis – Kein Rohstoffabbau bis 2041
• 1998: Versenkungsverbot von Öl- und Gasplattformen in Nordsee- und Nordatlantik
• 2001: Globales Verbot von Schiffsanstrichen mit giftigem TBT
• 2012: Senegal entzieht ausländischen Fischtrawlern die Lizenz zum Plündern der Bestände
• 2016: Der Konzern DEA darf nicht im Wattenmeer nach Öl bohren
• 2017: Im zentralen Nordpolarmeer darf für vorerst 16 Jahre kein kommerzieller Fischfang betrieben werden
Die Flotte

Bente Stachowske / Greenpeace
Esperanza und Rainbow Warrior im Hamburger Hafen
Das Herzstück vieler internationaler Greenpeace-Kampagnen sind drei Schiffe: die Rainbow Warrior III, der Eisbrecher Arctic Sunrise und die Esperanza. Greenpeace Deutschland steht mit dem kombinierten Fluss- und Küstenschiff Beluga II ein Universalfahrzeug zur Verfügung, das europaweit eingesetzt werden kann.
Das neueste Schiff ist die Rainbow Warrior III, das bislang erste Schiff, das von Greenpeace International komplett neu gebaut wurde. Sie ist mit der umweltfreundlichsten Technik ausgerüstet, die Schiffe zurzeit haben können. Die Rainbow Warrior III ist vor allem auf das Segeln ausgerichtet. Werden die Wetterbedingungen schlechter, fährt die Rainbow Warrior mithilfe von Dieselmotoren mit einer Abgasreinigungsanlage über die Meere. Sogar ein Elektromotor ist an Bord, der das Regenbogenschiff bei geringen Geschwindigkeiten voranbringt.
Das Schiff setzt aber noch weitere umweltfreundliche Maßstäbe: Der Müll wird direkt an Bord sortiert, Trinkwasser wird aus dem Meer gewonnen und auch das Abwasser an Bord wird wieder aufbereitet. Selbstverständlich fahren auch alle anderen Greenpeace-Schiffe nicht mit hochgiftigen Schweröl, das immer noch in der Schifffahrt eingesetzt wird, sondern mit Schiffsdiesel.