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Müllstrudel im Atrium
Dmitrij Leltschuk / Greenpeace

Neues Müllstrudel-Exponat in der Greenpeace-Ausstellung

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Im Meer entsorgte Plastikabfälle sind wahre Weltenbummler. Einmal weggeworfen, finden sich Abermillionen große und kleine Kunststoffpartikel zu riesigen Wirbeln zusammen und reisen mit der Meeresströmung um die Erde. Dabei können die Müllstrudel die Größe von Zentraleuropa erreichen – Tendenz steigend.  Für hunderte Kilo Plastikmüll endete die Reise jetzt aber in Hamburg: Als Dauerleihgabe des Stralsunder Ozeaneums zeigt ein elf Meter hoher Müllstrudel nun in der Greenpeace-Ausstellung das Ausmaß der Umweltzerstörung durch Plastikmüll auf. 

Vom Strand an die Wand

Das Exponat wurde 2014 von Diplom-Ingenieur Stefan Schmidt, Bauleiter für Sonderaufgaben im Ozeaneum, entworfen. Anlässlich des Jahresthemas „Kein Plastik Meer“ zierte der stilisierte Müllstrudel dort das Foyer. Direkt daneben: aufgehängte Walskelette – eine unmissverständliche Botschaft. Anfang dieses Jahres wurde dann ein LKW kurzerhand zum Müllwagen umfunktioniert, um den Strudel als Dauerleihgabe an Greenpeace nach Hamburg zu transportieren.

Damit hatte der schwere Teil jedoch gerade erst begonnen. Denn der Aufbau des Riesen-Müllstrudels ist kaum vergleichbar mit etwa dem eines Klappstuhls und bedarf einer Menge Planung. Also wurde das  Exponat zunächst zwischengelagert, während Techniker und Handwerker die Ausstellung auf ihren Neuzugang vorbereiteten: Sie installierten Aufhängungen, erstellten Brandschutzkonzepte und nahmen statische Prüfungen vor. Schließlich verwandelte sich die Greenpeace-Zentrale für ein Wochenende in eine Großbaustelle.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: LED-Lichterketten, in der Leistung etwas stärker als normale Weihnachtsbaumketten, lassen den Müllstrudel von innen blau erstrahlen. Die Konstruktion basiert auf 15 Sperrholzscheiben, die von dicken Stahlseilen getragen werden. An einem umspannenden Netz sind die verschiedensten Kunststoffabfälle befestigt: Plastiktüten, PET-Flaschen – sogar ein Surfbrett ist dabei. Lange suchen mussten Schmidt und sein Team dafür nicht – rund die Hälfte der umweltschädlichen Anhängsel stammt direkt vom Ufer des Strelasunds, an dem Stralsund liegt. 

Gemeinsam für den Schutz der Meere

Mit ihrem Müllproblem ist die Ostsee bei weitem nicht alleine. Weltweit nimmt die Umweltverschmutzung durch Plastik in und an den Meeren zu. Die Abfälle sind mehr als nur ein Schönheitsfehler in der Idylle, sie beeinträchtigen Meerestiere und Seevögel massiv. Greenpeace und das Deutsche Meeresmuseum Stralsund, das Ozeaneum, arbeiten schon fast zehn Jahre gemeinsam zum Schutz der Meere  – eine Kooperation, die die Weitergabe des Müllstrudel-Exponats jetzt symbolisch festhält. Doch um tatsächlich etwas zu bewirken, muss Meeresschutz massentauglich werden. Im Rahmen der Meereskampagne wirbt Greenpeace deswegen mit Aufklärungsarbeit, vielfältigen Lösungsansätzen und praktischen Aktionen für Unterstützer.

Interessierte können sich in der Hamburger Hafencity über die Greenpeace-Meeresarbeit sowie weitere Kampagnen und Themen informieren. Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet und kaum zu verfehlen – schließlich gibt es nicht viele Gebäude, in denen elf Meter Müll von der Decke hängen. 

  • Entladung des Müllstrudels

    Männer bringen den Müll raus

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  • Sperrholzscheiben als Basis des Müllstrudels

    Gefangen im Plastikmüll

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  • Drahtseile zum Aufhängen des Müllstrudels

    Drahtseilakt

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  • Kran zieht Müllstrudel hoch

    Vorsicht, Baustelle

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  • Techniker bei Aufbau des Müllstrudels

    Alles unter Kontrolle

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