Wie zuverlässig das EU-Zulassungsverfahrens für Gen-Pflanzen ist, beweist eine kürzlich erschienene Langzeitstudie:
Österreichische Wissenschaftler hatten Mäuse mit dem Gen-Mais NK603xMON810 von Monsanto gefüttert. Eine Vergleichsgruppe von Tieren erhielt herkömmlichen Mais. Dabei zeigte sich: Die mit dem Gen-Mais gefütterten Mäuse waren deutlich in ihrer Fortpflanzung beeinträchtigt. Sie brachten weniger Junge zur Welt.
Das Ergebnis ist alarmierend, aber es kommt nicht wirklich überraschend: Auch eine Fütterungsstudie von Monsanto mit NK603xMON810 hatte bereits gesundheitliche Beeinträchtigungen der Versuchstiere gezeigt.
Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ließ sich davon nicht beeindrucken. Sie bewertete den Gen-Mais als unbedenklich. Seit 2007 ist er in der EU als Futter- und Lebensmittel zugelassen.
Die Reform des EU-Zulassungsverfahrens ist ein Kernstück der französischen Ratspräsidentschaft unter Nicolas Sarkozy. Am 24. November findet die letzte Vorbereitungskonferenz für das Treffen am 4. Dezember statt. Nationale Experten geben dann abschließend ihre Empfehlungen ab.
Deutschland hat sich in der EU-Debatte bislang zurückgehalten. Das muss sich ändern!
, fordert Gentechnikexpertin Ulrike Brendel von Greenpeace. Die neue Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner und Umweltminister Sigmar Gabriel müssen zeigen, dass ihre Politik für die Verbraucher und die Umwelt steht und nicht für die Industrielobby.
Wissenschaftliche Studien, die die Gefahren von Gen-Pflanzen aufweisen, dürften nicht länger ignoriert werden, sagt Brendel. Der Fall NK603xMON810 macht wieder einmal deutlich, dass die Risikobewertung der EU dringend überarbeitet werden muss. Bis dies geschehen ist, müssen Aigner und Gabriel die Notbremse ziehen.
Greenpeace hat eine Mitmachaktion gestartet und bittet alle interessierten Verbraucher, sich daran zu beteiligen. Bitte unterstützen auch Sie unsere Forderungen, schreiben Sie eine E-Mail an Ministerin Aigner: