Jetzt spenden
Ein Kind versucht an einem Feuer u. a. Elektrokabel zu schmelzen, um an Kupfer zu gelangen, Ghana, November 2008.
Kate Davison / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Fotos und Filmmaterial dokumentieren die unhaltbaren Zustände auf den Elektroschrottplätzen. Das von einem Wissenschaftler begleitete Greenpeace-Team hat auch Erd- sowie Sedimentproben genommen, auf Gifte untersucht und die Ergebnisse in einer Studie veröffentlicht.

Es ist vieles dabei: unter anderem Blei - der Gehalt ist zum Teil 100 mal höher als in nicht kontaminierter Erde -, Kadmium oder Phtalate. Alle bekannt für ihre gefährlichen Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Ähnliche Giftmischungen hat Greenpeace bereits auf Plätzen in China und Indien nachgewiesen.

Viele der gefundenen Chemikalien sind hochgiftig. Einige können die Entwicklung des Fortpflanzungssystems bei Kindern beeinflussen, während andere die Entwicklung des Gehirns oder des Nervensystems beeinträchtigen können, erklärt Dr. Kevin Brigden von Greenpeace International.

Wie kommt der Schrott nach Ghana?

Ausgegeben als Secondhand-Ware werden zum Beispiel Tausende Tonnen Elektroschrott aus Europa in Länder wie Ghana verfrachtet. Skrupellos umgehen Händler so die EU-Gesetzgebung, die zwar den Export von gefährlichem Elektroschrott verbietet - nicht aber die Ausfuhr von wieder verwertbarer Secondhand-Ware. Die meisten Geräte, die Markennamen wie Philips, Sony, Microsoft, Nokia, Dell, Canon oder Siemens tragen, sind allerdings kaputt.

Der Großteil der Computer, die alten, überholten, Secondhand-Computer sind defekt. Warum gibt man uns Computer, die nicht funktionieren? Das ist Müllentsorgung und nichts anderes, sagt Mike Anane, Umweltkampaigner in Ghana.

Die Computer, Fernseher und Handys werden von Arbeitern - oftmals Kindern - auf den Mülldeponien auseinandergenommen. Sie sind auf der Suche nach Wertstoffen wie Aluminium und Kupfer - fünf Kilogramm können sie für circa zwei US-Dollar verkaufen.

Solange Elektro-Firmen giftige Substanzen nicht aus der Produktion verbannen und nicht bereit sind, Verantwortung von der Produktion bis zum Recycling zu übernehmen, wird es diese Giftdeponien weiterhin geben, sagt Martin Hojsik, Chemieexperte von Greenpeace-International. Greenpeace fordert seit Jahren, dass die Elektrobranche Altgeräte kostenlos zurücknimmt und Recyclingprogramme entwickelt, damit unsere ausgedienten Geräte nicht die Armen dieser Welt vergiften.

Was können Verbaucher tun?

Fordern Sie Elektrogeräte-Hersteller auf, Verantwortung für ihre Geräte zu übernehmen - von der Produktion bis zum Recycling, das heißt:

  • Die Geräte müssen länger halten, leichter zu reparieren und nachzurüsten sein.
  • Giftige Chemikalien müssen für die Produktion ausgeschlossen werden.
  • Altgeräte müssen kostenlos zurückgenommen sowie funktionierende Recyclingsysteme eingerichtet werden.
Vogel über Müllberg

Mehr zum Thema

Discokugel und Konfetti

Silvester ohne Umweltverschmutzung: 6 nachhaltige Tipps

Die Silvesterfeier ist ein guter Moment, um alte, unschöne Gewohnheiten hinter sich zu lassen und nachhaltiger ins neue Jahr zu starten.

mehr erfahren über Silvester ohne Umweltverschmutzung: 6 nachhaltige Tipps
Nach oben gereckte Arme hinter einem rosa Kleiderhaufen

Umfrage: Kaufverhalten bei Kleidung

Fünf Milliarden Kleidungsstücke – doch ein Drittel bleibt ungetragen. Eine Greenpeace-Umfrage zeigt: Kleidung wird immer schneller aussortiert.

mehr erfahren über Umfrage: Kaufverhalten bei Kleidung
Rike Bröhan (Recy-Kids) bei der  "Make Something"- Woche in Berlin!

Nachhaltige Weihnachtsgeschenke

Es gibt sie, die Weihnachtsgeschenke, die weder dem Klima noch der Umwelt schaden! Hier geben wir Tipps, wie Sie nachhaltig schenken können.

mehr erfahren über Nachhaltige Weihnachtsgeschenke
Portrait of Moritz Jaeger-Roschko

“Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”

Kreislaufwirtschaft klingt nachhaltig. Doch was ist das? Das und wieso der kluge Gedanke der Kreislaufwirtschaft in Deutschland irreführend genutzt wird, erklärt Moritz Jäger-Roschko im Interview.

mehr erfahren über “Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”
 Passant:innen betrachten Kleiderstatue aus Textilmüll vor dem Brandenburger Tor

Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt

Fast Fashion zerstört Umwelt und Ressourcen – nachhaltige Alternativen sind der Weg aus der Wegwerfmode. Black Week und Black Friday heizen den zerstörerischen Konsum nochmal mehr an. Ein Greenpeace-Rechtsgutachten zeigt: Anti-Fast-Fashion-Gesetz auch in Deutschland möglich.

mehr erfahren über Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt
Studioaufnahme: Textilien von Shein auf einem Haufen

Schäm dich, Shein

Schnell, billig, rücksichtslos – das ist das Geschäftsmodell des Fast Fashion-Konzerns Shein. Greenpeace hat nach drei Jahren erneut Produkte ins Labor geschickt – mit beunruhigenden Ergebnissen.

mehr erfahren über Schäm dich, Shein