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Newborn Humpbacks taking their First Breaths
© Alex Westover / Greenpeace

Seismische Tests für Mega-Gasprojekt bedrohen Wale in Australien

Die Küste Westaustraliens: Hier befinden sich Weltnaturerbe-Stätten und zahlreiche Meeresschutzgebiete, die einzigartige Ökosysteme bewahren sollen. Doch all das ist akut in Gefahr. Der größte australische Öl- und Gaskonzern Woodside will hier ein Mega-Gasprojekt umsetzen. Das bedeutet: Einsätze von Unterwasser-Schallkanonen für seismische Tests, insgesamt über 1.300 km lange Pipelines, Gasbohrungen in mehr als 900 Metern Tiefe, eine schwimmende Offshore-Plattform – und das ist erst der Anfang.

Eine finanzielle Grundlage dieses Vorhabens wird durch deutsche Steuergelder geschaffen: Der Staatskonzern Uniper will das Gas kaufen. Zusammen mit RWE ist Uniper und somit die Bundesregierung ein Hauptabnehmer dieses dreckigen Gases. Die Kaufverträge waren und sind entscheidend für die Finanzierung und Realisierung des Projektes.

Whale Spotting at Perth Canyon, Western Australia
Es darf nicht sein, dass ein deutscher Staatskonzern mit seinen rücksichtslosen Geschäften dazu beiträgt, ein einzigartiges Meeresgebiet mit Walen, Meeresschildkröten und empfindlichen Korallenriffen zu zerstören. Jetzt ist der Moment für Uniper, seine zerstörerischen Gaspläne zu stoppen und diesem Projekt so die finanzielle Grundlage zu entziehen.

Franziska Saalmann

Meeresbiologin Greenpeace e.V.

Whale Spotting at Perth Canyon, Western Australia
Zitat
Es darf nicht sein, dass ein deutscher Staatskonzern mit seinen rücksichtslosen Geschäften dazu beiträgt, ein einzigartiges Meeresgebiet mit Walen, Meeresschildkröten und empfindlichen Korallenriffen zu zerstören. Jetzt ist der Moment für Uniper, seine zerstörerischen Gaspläne zu stoppen und diesem Projekt so die finanzielle Grundlage zu entziehen.
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Franziska Saalmann
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Meeresbiologin Greenpeace e.V.

Seismische Tests sind bereits gestartet

Woodside stand bereits in den Startlöchern, um mit den seismischen Tests zum Aufspüren von Gas zu beginnen. Die Indigene Raelene Cooper zog jedoch gegen den Energieriesen vor Gericht. Nachdem ein Bundesgericht in Perth zunächst die Genehmigung der seismischen Tests widerrief,  hat  die zuständige Umweltbehörde nun doch den Antrag von Uniper Partner Woodside bewilligt. Deshalb hat der Energieriese nun mit den seismischen Tests gestartet – das bedeutet, die Unterwasserschallkanonen feuern alle fünf Sekunden Druckwellen ab, und das für mindestens 30 Tage. Eine schreckliche Nachricht, denn Unterschallschallkanonen erzeugen die lautesten Geräusche im Ozean und stellen eine extreme Gefahr für Wale und viele andere Lebewesen dar. Was passieren kann, wenn Woodside ungehindert mit dem Projekt voranschreitet, konnte bei den Baggerarbeiten beobachtet werden. Bereits wenige Tage, nachdem Uniper-Partner Woodside begonnen hatte, Gräben am Meeresboden für die Pipelines auszubaggern, fuhr ein Arbeitsschiff ein junges Walkalb an. Ein Grund mehr, den Widerstand aufrechtzuerhalten: Dem Energieriesen fehlen noch weitere Genehmigungen um das Gasprojekt zu realisieren. 

Walflosse ragt aus dem Ozean

Wale brauchen ihr Gehör um sich zu orientieren, Nahrung zu finden und um miteinander zu kommunizieren. Doch der Mensch verwandelt die Meere in ein lautes Industriegebiet.

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Am 5. Oktober 2023 haben circa 40 Greenpeace-Aktivist:innen das Problem nach Deutschland geholt und protestieren an und vor der Uniper-Zentrale für den Rückzug Unipers aus seinen Abnahmeverträgen mit Partner Woodside. Außerdem offenbart der Greenpeace-Report viele “Unipers schmutzige Geschäfte Wie der Staatskonzern die Klimakrise anheizt” wie ausbeuterisch Unipers Geschäft mit den fossilen Brennstoffen für Klima, Umwelt ist und außerdem gegen Menschenrechte auf der ganzen Welt verstößt.

Seismische Tests im Meer.pdf

Seismische Tests im Meer.pdf

Seismische Tests stellen eine große Gefahr für Wale dar und können sie und andere Meeresbewohner schwer verletzen, möglicherweise töten. Uniper-Partner-Woodside will für ein Mega-Gasprojekt vor Westaustralien Unterwasserschallkanonen einsetzen, um durch seismische Tests Gasvorkommen aufzuspüren.

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Unipers schmutzige Geschäfte

Unipers schmutzige Geschäfte

Wie der Staatskonzern die Klimakrise anheizt

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Protest vor Uniper-Zentrale am 5. Oktober

  • Protest at Uniper Headquarters in Düsseldorf

    Protest vor der Uniper-Zentrale in Düsseldorf am 5. Oktober 2023: Gegen die zerstörerischen fossilen Gasprojekte des Energiekonzerns Uniper demonstrieren 40 Greenpeace-Aktive an und vor der Zentrale des Konzerns in Düsseldorf.

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  • Protest at Uniper Headquarters in Düsseldorf

    Der Uniper-Partner Woodside will vor der Westküste Australiens über 1300 Kilometer Pipelines verlegen und im Burrup Hub Projekt fossiles Gas fördern. Das Projekt gefährdet Meeresschutzgebiete und die Wanderrouten von Walen und Meeresschildkröten.

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  • Protest at Uniper Headquarters in Düsseldorf

    Aus dem Atrium ertönt das Geräusch von Walgesängen und Unterwasserschallkanonen, die nach fossilem Gas im Meeresboden suchen.

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  • Protest at Uniper Headquarters in Düsseldorf

    Auch aufs Dach klettern Greenpeace-Aktive.

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  • Protest at Uniper Headquarters in Düsseldorf

    Denn Kletter:innen spannen ein 150 Quadratmeter großes Banner mit dem Slogan “Gas zerstört” und “No New Gas” an die Fassade der Uniper-Zentrale.

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  • Protest at Uniper Headquarters in Düsseldorf

    Vergangene Woche hat ein australisches Gericht der Klage einer Indigenen Recht gegeben und die für Wale gefährlichen seismischen Tests damit vorerst gestoppt. Greenpeace fordert, dass sich Uniper aus dem Projekt zurückzieht.

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  • Protest at Uniper Headquarters in Düsseldorf

    Trotz der Ankündigungen, ab 2040 CO2-neutral wirtschaften zu wollen, setzt Uniper weiter vor allem auf das Geschäft mit fossilen Brennstoffen. Ein heute von Greenpeace veröffentlichte Report zeigt, wie ausbeuterisch dieses Geschäftsmodell ist.

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Die Bundesregierung in der Verantwortung

Als großer Abnehmer des russischen Gases stand Uniper Ende 2022 kurz vor dem Bankrott. Zu Rettung des Konzerns verstaatlichte der Bund den Gasimporteur daraufhin. 99 Prozent des Unternehmens gehören nun der Regierung. Greenpeace Deutschland zeigte in einem Rechtsgutachten auf, welche juristischen Folgen der Kauf für die Bundesregierung hat: Als Eigentümerin des Unternehmens ist sie aufgrund des Klimaschutzgesetzes verpflichtet, Uniper nachhaltig zu transformieren und Klimaschäden durch das Mega-Gasprojekt abzuwenden. Denn durch die Verstaatlichung sind nun auch unser aller Steuergelder daran beteiligt. Das von der Klimaanwältin Roda Verheyen und ihrem Kollegen John Peters erstellte Gutachten leitet die Verantwortung der Bundesregierung aus gesellschaftsrechtlichen Klimapflichten und dem Verfassungsrecht ab.

 „Mit Uniper übernimmt die Bundesregierung auch die Verantwortung für den Klimakurs des Unternehmens“, sagt Greenpeace-Meeresexperte Till Seidensticker. „Als Wirtschafts- und Klimaminister muss Robert Habeck verhindern, dass der künftige Staatskonzern Uniper weiter in umwelt- und klimaschädliche Tiefseebohrungen investiert. Niemand darf glauben, dass dies eventuell einen Weg aus der aktuellen Versorgungskrise in Deutschland öffnen könnte. Das Gas wird erst ab 2026 ausgebeutet, aber Unipers Vertrag mit Woodside läuft bis mindestens 2039. Dieses Projekt zerstört den Lebensraum von Walen und heizt die Klimakrise weiter an. Uniper muss sich daraus zurückziehen.“

Alle Risiken des Mega-Gasprojekts werden in der Greenpeace-Studie “Moby Sick: The Costs of Woodside’s Burrup Hub for Threatened Whales” deutlich.

Hintergrund: Worum geht es bei dem Woodside-Gasprojekt vor Australien genau?

Map Gasprojekt Westaustralien Browse

Die geplanten Bohrungen fänden im Migrationsgebiet von Walen und anderen Meerestieren statt.

Der größte australische Öl- und Gaskonzern Woodside will mit dem Mega-Gasprojekt ‘Burrup Hub’ vor der artenreichen Küste von Westaustraliens neue Erdgasfelder im Meer erschließen. Ganze zwölf Meeresschutzgebiete sind akut dadurch bedroht - eine Pipeline würde sogar mitten durch ein Schutzgebiet verlaufen. Die Erdgasförderung an diesem Ort zerstört den Lebensraum und die Migrationspfade von Walen und etlichen anderen Arten, wunderschöner Korallenriffe – und ist zudem das klimaschädlichste Projekt, das derzeit in Australien geplant ist. 

Für die Erschließung des ersten Projekt-Teils Scarborough muss Woodside Meeresboden ausbaggern.afür würden sie riesige Betonpfähle in den Meeresboden rammen und Millionen Tonnen zerkleinerter Korallen und Felsen im Dampier-Archipel verklappen. Und das in einem Gebiet mit der größten Artenvielfalt im Meer vor Westaustralien. Ohne die deutschen Vertragspartner RWE und Uniper wäre das Projekt nicht länger rentabel und zum Scheitern verurteilt.

Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Doch dazu braucht es eine mutige Transformation des Energiesektors - und kein “Weiter so”, das RWE und Uniper allen Beteuerungen des Gegenteils nachweisbar betreiben.

 

Petition

https://act.greenpeace.de/industriegebiet-meer-a

Das Meer ist kein Industriegebiet: Mega-Gasprojekt vor Australien stoppen!

Die rücksichtslose Plünderung, Zerstörung und Verschmutzung unserer Ozeane kennt keine Grenzen. Fordern Sie die Bundesregierung auf, sich gegen die systematische Ausbeutung und für den Schutz unserer Ozeane stark zu machen. Konkret heißt da u.a.: Unipers Verstrickungen in das Mega-Gasprojekt vor Westaustralien auflösen.

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Expedition in den Artenreichtum vor Australien

  • Franziska Saalmann und Dr. Olaf Meynecke beim Abhören von Unterwasseraufnahmen

    Franziska Saalmann und Dr. Olaf Meynecke beim Abhören von Unterwasseraufnahmen

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  • Dr. OLAF Meynecke entdeckt beim Tauchen eine Seeschlange

    Dr. Olaf Meynecke entdeckt beim Tauchen eine Seeschlange

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  • Franziska Saalmann und Videograph Micheal Lutman mit Protest Banner

    Franziska Saalmann und Videograph Micheal Lutman mit Protest Banner "Gas zerstört" vor Korallenriff im Ningaloo Reef

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  • Dr. Olaf Meynecke und Franziska Saalmann beim Schnorcheln

    Dr. Olaf Meynecke und Franziska Saalmann beim Schnorcheln

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  • Franziska Saalmann beim Einsatz eines Unterwassermikrofons und Korallen und Walgesänge aufzunehmen.

    Franziska Saalmann beim Einsatz eines Unterwassermikrofons und Korallen und Walgesänge aufzunehmen

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  • Greenpeace Aktivist:innen von Greenpeace Australia Pacific protestieren auf sinkendem Woodside-Ölturm in der Nähe von Exmouth

    Protest auf einem von Woodside zurückgelassenen langsam sinkenden Ölturm

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  • Walhai am Ningaloo Reef

    Ein Walhai schwimmt in Begleitung eines Schwarms Gelbschwanz-Makrelen (Atule mate) durch das Ningaloo Reef in Westaustralien

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  • Meeresbiologin Franziska Saalmann und Videographer Micheal Lutman halten Banner gegen Uniper in Schlauchboot im Ningaloo Reef

    Meeresbiologin Franziska Saalmann und Videographer Micheal Lutman halten Banner gegen Uniper in Schlauchboot im Ningaloo Reef

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Rechtsgutachten Uniper - Verstaatlichung bedeutet Verantwortung

Rechtsgutachten Uniper - Verstaatlichung bedeutet Verantwortung

Klimaschutzrechtliche Einflussmöglichkeiten und -notwendigkeiten der Bundesregierung auf die Uniper SE nach dem Anteilserwerb von 99 Prozent durch die Bundesrepublik Deutschland Gutachten im Auftrag von Greenpeace Deutschland e.V. verfasst von Dr. Roda Verheyen und John Peters

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Die Risiken von Woodsides Gasbohrungen für bedrohte Wale - Deutsche Zusammenfassung

Die Risiken von Woodsides Gasbohrungen für bedrohte Wale - Deutsche Zusammenfassung

Deutsche Zusammenfassung der Studie von Greenpeace Australia Pacific: „Moby Sick: The Costs of Woodside’s Burrup Hub for Whales“

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Deep-Sea Disaster: Why Woodside’s Burrup Hub project is too risky to proceed - Study

Deep-Sea Disaster: Why Woodside’s Burrup Hub project is too risky to proceed - Study

New spill modelling by Greenpeace Australia Pacific has revealed that an accident at Woodside’s Burrup Hub gas drilling project could result in a 77 day spill event, with toxic pollution devastating nearby marine parks and reaching as far as Indonesia.

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Bedrohte Meere durch Gasförderung - Deutsche Zusammenfassung

Bedrohte Meere durch Gasförderung - Deutsche Zusammenfassung

Ein an der westaustralischen Küste geplantes Erdgas-Projekt unter Beteiligung von RWE birgt enorme Gefahren für Fauna und Flora. Beim “Burrup Hub” Projekt des australischen Gas-Konzerns Woodside sollen 84 Bohrungen in dem Gebiet mit der höchsten maritimen Artenvielfalt Australiens gesetzt werden, um Gas ab 2025 über mehrere hundert Kilometer lange Pipelines zu fördern. RWE und der Energiekonzern Uniper haben Abnahmeverträge über 0,85 bzw. 2 Millionen Tonnen Flüssigerdgas (LNG) abgeschlossen. 

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