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Newborn Humpbacks taking their First Breaths
© Alex Westover / Greenpeace

Mega-Gasprojekt bedroht Wale in Australien

Die Küste Westaustraliens: Hier befinden sich Weltnaturerbe-Stätten und zahlreiche Meeresschutzgebiete, die einzigartige Ökosysteme bewahren sollen. Doch all das ist akut in Gefahr. Der größte australische Öl- und Gaskonzern Woodside will hier ein Mega-Tiefseegasprojekt umsetzen. Das würde bedeuten: Einsätze von Unterwasser-Schallkanonen für seismische Tests, insgesamt über 1300 km lange Pipelines, Gasbohrungen in mehr als 900 Metern Tiefe, eine schwimmende Offshore-Plattform – und das ist erst der Anfang.

Eine finanzielle Grundlage dieses Vorhaben wird durch deutsche Steuergelder geschaffen: Der Staatskonzern Uniper will das Gas kaufen. Zusammen mit RWE ist Uniper und somit die Bundesregierung ein Hauptabnehmer dieses dreckigen Gases. Die Kaufverträge waren und sind entscheidend für die Finanzierung und Realisierung des Projektes.

Erfolg: Gericht widerruft Genehmigung der seismischen Tests

Woodside stand bereits in den Startlöchern, um mit den seismischen Tests zum Aufspüren von Gas zu beginnen. Die Indigene Raelene Cooper zog jedoch gegen den Energieriesen vor Gericht. Nun entschied das zuständige Bundesgericht in Perth, dass Woodsides seine Umweltpläne überarbeiten muss und widerrief damit die Genehmigung der seismischen Tests. Dies bedeutet eine garantierte Verzögerung der Arbeiten um mehrere Monate.

Ein riesiges Glück, da die Unterschall-Schallkanonen einige der lautesten Geräusche im Ozean erzeugen und für Wale und viele andere Lebewesen eine extreme Gefahr darstellen. Wale reagieren sehr empfindlich auf Unterwasserlärm, da sie Schall und Sonar zur Kommunikation, Navigation und Nahrungssuche nutzen. Durch die erneute Verzögerung der seismischen Tests haben nun alle Aktivist:innen Zeit und weiteren Anschub für den Widerstand gegen das Projekt gewonnen. Zudem schwächt es Woodside finanziell. Alleine die Verzögerung um einige Wochen während der Dauer des Gerichtsprozesses kostete Woodside schon jetzt knapp 20 Millionen Euro. 

Was passieren kann, wenn Woodside ungehindert mit dem Projekt voranschreitet, konnte bei den Baggerarbeiten beobachtet werden. Bereits wenige Tage, nachdem Uniperpartner Woodside begonnen hatte, Gräben am Meeresboden für die Pipelines auszubaggern, fuhr ein Arbeitsschiff ein junges Walkalb an. Ein Grund mehr, den Widerstand aufrechtzuerhalten: Dem Energieriesen fehlen noch drei weitere Genehmigungen, darunter jene für die Gasbohrungen selbst. Der Widerstand wirkt!

Whale Spotting at Perth Canyon, Western Australia
In Zeiten der Erhitzung von Klima und Ozeanen ist es ein Skandal, dass die Bundesregierung mit unser aller Steuergeld die Zerstörung eines der artenreichsten Meeresgebiete Australiens mitfinanziert. Seismische Tests und Schiffskollisionen stellen eine extreme Gefahr für die Tiere dar und enden oft tödlich. Der Fall des angefahrenen Walkalbs zeigt schon jetzt, wie gefährlich und rücksichtslos das zerstörerische Scarborough-Projekt ist.

Franziska Saalmann

Meeresbiologin Greenpeace e.V.

Whale Spotting at Perth Canyon, Western Australia
Zitat
In Zeiten der Erhitzung von Klima und Ozeanen ist es ein Skandal, dass die Bundesregierung mit unser aller Steuergeld die Zerstörung eines der artenreichsten Meeresgebiete Australiens mitfinanziert. Seismische Tests und Schiffskollisionen stellen eine extreme Gefahr für die Tiere dar und enden oft tödlich. Der Fall des angefahrenen Walkalbs zeigt schon jetzt, wie gefährlich und rücksichtslos das zerstörerische Scarborough-Projekt ist.
Zitatinhaber, Vorname Nachname
Franziska Saalmann
Position des Zitatinhabers
Meeresbiologin Greenpeace e.V.

Petition

https://act.greenpeace.de/industriegebiet-meer-a

Das Meer ist kein Industriegebiet: Mega-Gasprojekt vor Australien stoppen!

Die rücksichtslose Plünderung, Zerstörung und Verschmutzung unserer Ozeane kennt keine Grenzen. Fordern Sie die Bundesregierung auf, sich gegen die systematische Ausbeutung und für den Schutz unserer Ozeane stark zu machen. Konkret heißt da u.a.: Unipers Verstrickungen in das Mega-Gasprojekt vor Westaustralien auflösen.

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Alle Risiken des Mega-Gasprojekts werden in der Greenpeace-Studie “Moby Sick: The Costs of Woodside’s Burrup Hub for Threatened Whales” (deutsche Zusammenfassung) deutlich.

DIE RISIKEN VON WOODSIDES GASBOHRUNGEN FÜR WALE - DEUTSCHE ZUSAMMENFASSUNG

DIE RISIKEN VON WOODSIDES GASBOHRUNGEN FÜR WALE - DEUTSCHE ZUSAMMENFASSUNG

Deutsche Zusammenfassung der Studie von Greenpeace Australia Pacific: „Moby Sick: The Costs of Woodside’s Burrup Hub for Whales“

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Die Bundesregierung in der Verantwortung

Als großer Abnehmer des russischen Gases stand Uniper Ende 2022 kurz vor dem Bankrott. Zu Rettung des Konzerns verstaatlichte der Bund den Gasimporteur daraufhin. 99 Prozent des Unternehmens gehören nun der Regierung. Greenpeace Deutschland zeigte in einem Rechtsgutachten auf, welche juristischen Folgen der Kauf für die Bundesregierung hat: Als Eigentümerin des Unternehmens ist sie aufgrund des Klimaschutzgesetzes verpflichtet, Uniper nachhaltig zu transformieren und Klimaschäden durch das Mega-Gasprojekt abzuwenden. Denn durch die Verstaatlichung sind nun auch unser aller Steuergelder daran beteiligt. Das von der Klimaanwältin Roda Verheyen und ihrem Kollegen John Peters erstellte Gutachten leitet die Verantwortung der Bundesregierung aus gesellschaftsrechtlichen Klimapflichten und dem Verfassungsrecht ab.

 „Mit Uniper übernimmt die Bundesregierung auch die Verantwortung für den Klimakurs des Unternehmens“, sagt Greenpeace-Meeresexperte Till Seidensticker. „Als Wirtschafts- und Klimaminister muss Robert Habeck verhindern, dass der künftige Staatskonzern Uniper weiter in umwelt- und klimaschädliche Tiefseebohrungen investiert. Niemand darf glauben, dass dies eventuell einen Weg aus der aktuellen Versorgungskrise in Deutschland öffnen könnte. Das Gas wird erst ab 2026 ausgebeutet, aber Unipers Vertrag mit Woodside läuft bis mindestens 2039. Dieses Projekt zerstört den Lebensraum von Walen und heizt die Klimakrise weiter an. Uniper muss sich daraus zurückziehen.“

 

 

RechtsgutachtenUniperSE_Greenpeace.pdf

RechtsgutachtenUniperSE_Greenpeace.pdf

Klimaschutzrechtliche Einflussmöglichkeiten und -notwendigkeiten der Bundesregierung auf die Uniper SE nach dem Anteilserwerb von 99 Prozent durch die Bundesrepublik Deutschland Gutachten im Auftrag von Greenpeace Deutschland e.V. verfasst von Dr. Roda Verheyen und John Peters

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Hintergrund: Worum geht es bei dem Woodside-Gasprojekt vor Australien genau?

Map Gasprojekt Westaustralien Browse

Die geplanten Bohrungen fänden im Migrationsgebiet von Walen und anderen Meerestieren statt.

Der größte australische Öl- und Gaskonzern Woodside will mit dem Mega-Gasprojekt ‘Burrup Hub’ vor der artenreichen Küste von Westaustraliens neue Erdgasfelder im Meer erschließen. Ganze zwölf Meeresschutzgebiete sind akut dadurch bedroht - eine Pipeline würde sogar mitten durch ein Schutzgebiet verlaufen. Die Erdgasförderung an diesem Ort zerstört den Lebensraum und die Migrationspfade von Walen und etlichen anderen Arten, wunderschöner Korallenriffe – und ist zudem das klimaschädlichste Projekt, das derzeit in Australien geplant ist. 

Für die Erschließung des ersten Projekt-Teils Scarborough muss Woodside Meeresboden ausbaggern.afür würden sie riesige Betonpfähle in den Meeresboden rammen und Millionen Tonnen zerkleinerter Korallen und Felsen im Dampier-Archipel verklappen. Und das in einem Gebiet mit der größten Artenvielfalt im Meer vor Westaustralien. Ohne die deutschen Vertragspartner RWE und Uniper wäre das Projekt nicht länger rentabel und zum Scheitern verurteilt.

Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Doch dazu braucht es eine mutige Transformation des Energiesektors - und kein “Weiter so”, das RWE und Uniper allen Beteuerungen des Gegenteils nachweisbar betreiben.

 

Vorort Dokumentation mit der Rainbow Warrior

  • Franziska Saalmann und Dr. Olaf Meynecke beim Abhören von Unterwasseraufnahmen

    Franziska Saalmann und Dr. Olaf Meynecke beim Abhören von Unterwasseraufnahmen

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  • Dr. OLAF Meynecke entdeckt beim Tauchen eine Seeschlange

    Dr. Olaf Meynecke entdeckt beim Tauchen eine Seeschlange

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  • Franziska Saalmann und Videograph Micheal Lutman mit Protest Banner

    Franziska Saalmann und Videograph Micheal Lutman mit Protest Banner "Gas zerstört" vor Korallenriff im Ningaloo Reef

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  • Dr. Olaf Meynecke und Franziska Saalmann beim Schnorcheln

    Dr. Olaf Meynecke und Franziska Saalmann beim Schnorcheln

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  • Franziska Saalmann beim Einsatz eines Unterwassermikrofons und Korallen und Walgesänge aufzunehmen.

    Franziska Saalmann beim Einsatz eines Unterwassermikrofons und Korallen und Walgesänge aufzunehmen

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  • Greenpeace Aktivist:innen von Greenpeace Australia Pacific protestieren auf sinkendem Woodside-Ölturm in der Nähe von Exmouth

    Protest auf einem von Woodside zurückgelassenen langsam sinkenden Ölturm

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  • Walhai am Ningaloo Reef

    Ein Walhai schwimmt in Begleitung eines Schwarms Gelbschwanz-Makrelen (Atule mate) durch das Ningaloo Reef in Westaustralien

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  • Meeresbiologin Franziska Saalmann und Videographer Micheal Lutman halten Banner gegen Uniper in Schlauchboot im Ningaloo Reef

    Meeresbiologin Franziska Saalmann und Videographer Micheal Lutman halten Banner gegen Uniper in Schlauchboot im Ningaloo Reef

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Deep-Sea Disaster: Why Woodside’s Burrup Hub project is too risky to proceed - Study.pdf

Deep-Sea Disaster: Why Woodside’s Burrup Hub project is too risky to proceed - Study.pdf

New spill modelling by Greenpeace Australia Pacific has revealed that an accident at Woodside’s Burrup Hub gas drilling project could result in a 77 day spill event, with toxic pollution devastating nearby marine parks and reaching as far as Indonesia.

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Bedrohte Meere durch Gasförderung_deutsche Zusammenfassung.pdf

Bedrohte Meere durch Gasförderung_deutsche Zusammenfassung.pdf

Ein an der westaustralischen Küste geplantes Erdgas-Projekt unter Beteiligung von RWE birgt enorme Gefahren für Fauna und Flora. Beim “Burrup Hub” Projekt des australischen Gas-Konzerns Woodside sollen 84 Bohrungen in dem Gebiet mit der höchsten maritimen Artenvielfalt Australiens gesetzt werden, um Gas ab 2025 über mehrere hundert Kilometer lange Pipelines zu fördern. RWE und der Energiekonzern Uniper haben Abnahmeverträge über 0,85 bzw. 2 Millionen Tonnen Flüssigerdgas (LNG) abgeschlossen. 

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Ein Pottwal taucht am Rande der Saya de Malha Bank im Indischen Ozean

Meeresschutz statt Ausbeutung

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